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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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an.
    »Das wäre toll.« Er beugt sich zu mir und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
    Aber ich wünsche mir trotzdem, er würde mit nach Somerset kommen – er ist seit einer Ewigkeit nicht mehr dort gewesen. Es wird bestimmt schön sein, ein paar Tage mit meiner Familie zu verbringen. Plötzlich hab ich das dringende Verlangen nach einem Glas von dem grell orangefarbenen Cider im dortigen Pub. Und einen Heißhunger auf Tee und Scones mit dicker Sahne. Mmm.
    Am nächsten Morgen klingelt der Festnetzanschluss um halb acht.
    »Wer zum Teufel ist das denn?«, ächzt James ungehalten.
    »Ich geh schon.« Tapfer hüpfe ich aus dem Bett und trage das ohrenbetäubend klingelnde Telefon mit ins Wohnzimmer, bevor ich abhebe.
    »Hallo?«, sage ich verschlafen.
    »Scheiße! Wie viel Uhr ist es bei euch?«, ruft Molly am anderen Ende der Leitung.
    »Halb acht.« Ich lache.
    »Ach du Scheiße. Sam, es ist halb acht!«, schreit sie.
    »Autsch!«
    »Uups, entschuldige, Lucy.«
    »Wie geht es euch denn?«, frage ich.
    »Wunderbar! Ganz ganz herzlichen Dank für die Blumen! Deshalb ruf ich an. Das war total nett von dir.«
    Sie berichtet ausführlich von ihrer Reise nach Bali. Als sie eine Anekdote mit den Worten beendet: »Und dann macht dieser riesige blöde Elefant einen Schritt rückwärts, und wir brüllen: ›Brrr!‹«, muss ich lachen und sofort an Nathan denken. Vermutlich werden Elefanten mich immer an ihn erinnern.
    »Und wie sieht’s bei dir aus? Wie ist es, wieder in England zu sein?«
    »Nicht allzu schlimm.«
    »Arbeit okay?«
    »Ja, sogar ziemlich toll.« Ich erzähle ihr von den Luigis. Da sie sich nicht für europäischen Fußball interessiert und es nicht mal für nötig hält, die Spiele der australischen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft anzuschauen, hat sie keine Ahnung, wovon ich spreche. »Erzähl es Sam, er kann es dir erklären.«
    Ich möchte so gern nach Nathan fragen, aber ich kann mich nicht überwinden.
    »Wie geht es James?«, fragt sie.
    »Gut. Er schläft noch. Na ja, er versucht es jedenfalls.«
    »Oh, tut mir echt leid, Lucy. Ich weiß nie, wie spät es bei euch ist.«
    »Nicht schlimm.«
    »Und wie ist es überhaupt mit James? Alles klar zwischen euch?«
    »Mehr oder weniger«, antworte ich. »Es war ein bisschen komisch, zurückzukommen, nachdem ich mit euch so viel Spaß hatte. Wegzufahren ist mir schrecklich schwergefallen, aber inzwischen geht es wieder.«
    Schließlich gebe ich meinem Drang doch nach. »Was machen Nathan und Amy?«, erkundige ich mich, in der Hoffnung, einen angemessenen Ansatz gefunden zu haben.
    »Sehr gut. Sie haben uns gerade vorhin besucht.«
    »Ach ja? Und sind sie wieder zusammen?«, frage ich zögernd.
    »Keine Ahnung? Sie waren hier, als deine Blumen kamen. Ich soll dich von ihnen grüßen.«
    »Oh, danke.« Ich freue mich, obwohl Molly »von ihnen« gesagt hat. Eigentlich möchte ich mehr wissen, aber ich bin mir absolut bewusst, dass ich eigentlich überhaupt nicht an Nathan denken sollte. Außerdem kann ich ja davon ausgehen, dass er die Karte von »Lucy und James« gesehen hat.
    »Ach, und ich soll dir von Nathan was ausrichten.«
    »Echt?« Ich halte den Atem an.
    »Verdammt, jetzt hab ich doch glatt vergessen, was es war.« Ich warte und bete, dass es ihr wieder einfällt.
    »War es ein Witz?«
    »Nein, ich glaube nicht. Tut mir leid, es ist einfach weg. Aber es war auch bestimmt nichts Aufregendes.«
    Ich bin so enttäuscht, dass ich kaum atmen kann.
    »Tja, ich glaube, ich muss Schluss machen. Aber wir sollten öfter telefonieren«, meint sie, und ich gebe ihr recht. Wir unterhalten uns nicht sehr oft, vielleicht einmal im Monat, wenn es hoch kommt.
    »Grüß Sam von mir. Und Nathan«, füge ich rasch hinzu.
    »Und Amy«, fällt mir gerade noch ein.
    James ruft mich zu sich ins Schlafzimmer. »War das Molly?«, fragt er. »Warum kapiert sie das nicht mit der Zeitverschiebung?«
    »Ach, James, sei nicht so streng mit ihr.«
    Er schnaubt. »Komm zurück ins Bett.« Er und streckt mir die Hand entgegen.
    »Ich könnte uns was zum Frühstück vom Café holen.«
    »Nein, komm lieber wieder ins Bett.«
    Zögernd gehe ich zu ihm. Er fasst mich an der Hand und zieht mich zu sich.
    »Ich habe Hunger«, stöhne ich.
    »Lucy … «, sagt er streng und fängt an, meinen Hals zu küssen. Als ich merke, dass er sich nicht ablenken lässt, gebe ich schließlich nach.
    Diesmal weine ich nicht.

Kapitel 13
    Es ist der Donnerstagabend vor Ostern, und ich sitze in einem

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