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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Großmutter – seine Mutter – hat mir immer eine Karte zum Geburtstag und zu Weihnachten geschickt und mir erzählt, was er so macht, aber sie ist vor ein paar Jahren gestorben. Von ihm habe ich nie etwas gehört … «
    Als meine Mum mich zurück nach England geschleppt hat, habe ich meinen Vater ausfindig gemacht. Natürlich habe ich auch schon früher über ihn nachgedacht und Fragen gestellt, die meine Mum schwer zu beantworten fand. Vor allem war es für sie auch deshalb schwierig, weil sie nach all den Jahren, die sie allein mit mir verbracht hatte, bei Terry endlich ihr Glück gefunden hatte und nicht daran interessiert war, ihre schmerzliche Vergangenheit aufzuwärmen. Damals habe ich herausgefunden, dass mein Vater Alkoholiker war. Aber ich wollte ihn immer noch kennenlernen. Schließlich hat meine Mum mich in Kontakt zu seiner Mutter in Dublin gebracht, die neben meinem Vater die einzige Verwandtschaft auf dieser Seite war. Meine Großmutter war außer sich vor Freude, von mir zu hören, und wir planten, dass ich sie in Irland besuchen sollte. Meinen Vater, der eine Straße weiter wohnte, wollten wir überraschen.
    Es war eine Katastrophe. Mein Dad war sturzbetrunken, und als wir in seine Wohnung kamen, schrie er uns an und warf mit einem Buch nach uns. Überall roch es nach Urin, und es war ein totales Chaos. Als ich später meine Mum unter Tränen anrief, wusste sie kaum etwas zu sagen. Sie hatte mich gewarnt, aber ich hatte nicht auf sie hören wollen. Wie sollte sie mich trösten?
    Am nächsten Tag ging meine Großmutter noch einmal mit mir zu meinem Vater, denn sie war sicher, dass es ihm morgens besser gehen würde. So war es auch. Allerdings nicht wirklich viel besser. Er wollte nichts von mir und meinem Leben wissen. Er fragte nicht nach Mum. Er murmelte in seinen Whisky und rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. Da beschloss ich, dass ich ihn nie mehr wiedersehen wollte.
    Aber meine Großmutter hielt den Kontakt aufrecht, obwohl ich mich auch in ihrem Haus nie richtig wohlfühlte. Sie war schrecklich pingelig und offensichtlich nicht daran gewöhnt, jemanden bei sich zu haben. Ich wusste nie, wo ich mich hinsetzen und wie ich mich benehmen sollte. Damals war ich ja erst siebzehn, und alles war ein bisschen viel für mich. Ein paar Jahre schrieben wir uns ziemlich regelmäßig, aber dann wurden die Briefe weniger, und es gab nur noch gelegentlich eine Karte. Als meine Großmutter starb, war ich nicht einmal bei der Beerdigung. Die Aussicht, womöglich meinen Vater wiederzusehen, war mir unerträglich. Jetzt wünsche ich mir, ich wäre dort gewesen, denn ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen deswegen.
    Mit Molly hab ich über das alles nie richtig gesprochen. Als ich nach Dublin gefahren bin, waren gerade Sams Eltern gestorben, und ich wollte ihnen nicht noch mehr zumuten.
    »Das tut mir leid, Lucy«, sagt Nathan leise, als ich mit meiner Geschichte fertig bin.
    »Danke.«
    »Hast du jemals daran gedacht … Nein, wahrscheinlich willst du das gar nicht«, unterbricht er sich selbst.
    »Nein, ich will meinen Dad nicht wiedersehen.« Wenn er immer noch säuft wie damals, habe ich kein Interesse.
    »Hat er wieder geheiratet?«, fragt Nathan.
    »Nicht dass ich wüsste, nein. Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche Halbgeschwister habe.«
    »Genau das hab ich mich gerade auch gefragt«, sagt er.
    »Erzähl mir doch lieber noch einen Witz!« Ich habe überhaupt keine Lust mehr auf dieses Thema.
    »Ich weiß aber keinen mehr«, antwortet er bekümmert.
    »Echt? Keinen mehr in Reserve?«
    »Nein, ich fürchte nicht. Ist dir eigentlich klar, dass ich meine ganze Umwelt nach schlechten Witzen ausfrage?«
    »Ehrlich?«, kreische ich begeistert. »Ich auch!«
    Er lacht.
    »Also, was jetzt?«, kichere ich. »Ist unsere Beziehung damit am Ende?«
    »Ach, haben wir eine Beziehung?«
    »Ja.« Ich grinse in mich hinein. »Wir haben schon so eine Art Beziehung.«
    Er lacht und erwidert: »Ich geb dir eine Woche, dann musst du einen neuen Witz gefunden haben. Und sorg dafür, dass es ein guter ist. Sonst ist es aus, Schätzchen.«
     
    In dieser Woche ruft Mandy mich in den Konferenzraum. Sie hat gerade einen neuen Kunden unter Vertrag genommen und möchte, dass ich den Auftrag übernehme.
    »Oh, wie aufregend. Was ist es denn diesmal?« Vielleicht Make-up … oder Handtaschen … vielleicht Schuhe …?
    »Schon vom ›Mockah Chockah‹-Song gehört?«
    »Äh, nein.«
    »Nicht mal, als du in Spanien

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