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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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in den Lagerraum, sagt etwas und kommt zurück. „Sie ist gleich da, Lucy.“
    „Danke, Pretty Perry“, sage ich lächelnd. Sie grinst zurück.
    Dann kommt Doral-Anne aus dem Lagerraum. Als sie mich entdeckt, verschwindet ihr Ist-Starbucks-nicht-toll-Gesichtsausdruck.
    „Wie geht’s Ethan?“, fragt sie, und ich muss gestehen, dass ich damit nicht gerechnet habe. Eher mit „Verpiss dich“ oder „Du kannst mich mal“. Und nicht mit einer höflichen Frage.
    „Ihm geht es gut, Doral-Anne. Hast du kurz Zeit?“
    Sie blickt Perry, die unserem Gespräch lauscht, finster an. „Warum?“
    „Ich würde gern mit dir reden.“
    Mit einem genervten Seufzen und passendem Augenrollen zeigt sie auf den Lagerraum. „Gut. Komm mit nach hinten.“
    Wir gehen an Kaffeesäcken und Bergen von Pappbechern vorbei, bis wir hinaus auf den Parkplatz treten.
    „Also, was willst du?“ Jetzt sieht sie mich wieder mit dem üblich höhnischen Blick an.
    „Ich wollte mich nur bei dir bedanken, weil du dich um Nicky gekümmert hast, als Ethan angefahren wurde. Das war toll von dir.“
    Doral-Anne hebt erstaunt den Kopf.
    „Du warst ihm eine viel größere Hilfe als ich. Ich hab nur rumgestanden wie ein Baum. Bis ich ohnmächtig wurde, jedenfalls.“
    „Und angefangen hast zu kreischen“, fügt sie hinzu. Sie kann es einfach nicht lassen.
    Ich werde rot. „Genau.“
    Sie starrt mich an. „Sonst noch was?“
    Ich hole tief Luft und sehe sie fest an. „Ich wollte mich auch dafür entschuldigen, dass ich dich geohrfeigt habe. Das war nicht besonders erwachsen. Es tut mir leid.“
    Sie blickt zu Boden. „Ja, du hattest aber einen guten Grund.“ Dann späht sie durch ihre zu langen Ponyfransen zu mir herauf. „Ich schätze, es hat dich ziemlich umgehauen, dass Jimmy und ich mal ein Paar waren, hm?“
    „Allerdings.“
    Sie saugt die rechte Wange ein und macht ein schlürfendes Geräusch. „Nun. Danke, dass du vorbeigekommen bist. Ich habe mich sowieso schon gefragt, wie es Ethan geht. Zum Glück gut.“
    Da fällt mir die Papiertüte unter meinem Arm ein. „Hier. Ein Friedensangebot.“
    „Es ist noch warm.“ Sie betrachtet es mit einem kleinen Lächeln. Die Heilkraft von Brot.
    Plötzlich kommt mir eine Idee, die so verrückt und falsch ist, dass ich es selbst nicht fassen kann. Und noch weniger kann ich glauben, was ich als Nächstes sage. „Doral-Anne, Bunny’s braucht eine neue Bäckerin, die meinen Job übernehmen kann. Ethan meinte, dass Starbucks vielleicht schließt. Ob das nun der Fall ist oder nicht, Bunny’s expandiert. Wir werden künftig auch Kaffee und Kuchen und so anbieten. Aber wir verkaufen außerdem unser Brot an NatureMade. Zwar müsstest du sehr früh aufstehen, hättest dann aber mehr Zeit für deine Kinder, wenn sie aus der Schule kommen.“
    Ihr Mund klappt auf. Mit einer Hand schiebt sie sich die Ponyfransen aus der Stirn. „Lang, bietest du mir etwa gerade einen Job an?“
    „Ich schätze ja. Wenn du Interesse hast, ruf mich an. Oder komm im Bunny’s vorbei. Je früher du anfangen kannst, desto besser.“

33. KAPITEL
    Am Freitagabend starre ich gerade in meinen Küchenschrank, weil ich irgendetwas zum Abendessen kochen muss, da klingelt mein Telefon.
    „Schätzchen, hier ist Marie.“
    „Hallo. Wie geht es dir?“
    „Weißt du, Liebling, wir haben heute Abend eine kleine Feier im Restaurant, und natürlich wollen wir dich einladen.“
    Ich öffne den Mund, um etwas zu entgegnen, doch sie spricht schon weiter.
    „Wir feiern unseren Hochzeitstag, weißt du? Vierzig Jahre, und wir haben uns nicht gegenseitig umgebracht, das muss doch gefeiert werden, oder? Also hat Gianni gesagt: ‚Ruf die Kinder an‘, sagt er, ‚wir feiern. Ruf alle an.‘ Deswegen sitze ich schon den ganzen Tag am Telefon. Deine Mutter und Tanten kommen, genauso wie deine nette Schwester und Ethan natürlich. Ist gut, ihn noch mal zu sehen, bevor er durch die ganze Welt reist. Und natürlich Parker und Nicky. Je mehr, desto besser. Ich habe schon früher versucht, dich zu erreichen, aber du warst nicht da, und Anrufbeantworter … Also wer weiß, ob dich die Nachricht überhaupt erreichen würde, deshalb …“
    „Marie“, unterbreche ich sie. „Es tut mir so leid. Ich würde wirklich gerne kommen, aber ich … ich kann heute nicht.“ Ich will Ethan einfach nicht über den Weg laufen . Und Gott weiß, er will mich wahrscheinlich auch nicht sehen.
    Marie schweigt einen Moment. „Ach Schätzchen, das hätte ich mir

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