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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Moment die Augen zu. Ich sagte nicht: Baby, wir haben noch unser ganzes Leben vor uns. Nimm dir ein Motelzimmer und leg dich schlafen. Stattdessen sagte ich: „Ich liebe dich, Schatz. Kann es kaum erwarten, dich zu sehen.“ Und er sagte dasselbe, und das war das Letzte, was er jemals sagte.
    Ungefähr einhundert Minuten nachdem wir aufgelegt hatten, schlief Jimmy hinter dem Steuer ein, prallte sechs Meilen vor Mackerly gegen einen Baum und war auf der Stelle tot. Und der Rest meines Lebens musste komplett neu geschrieben werden.
    „Wie schmeckt der Kuchen?“, frage ich Ash, meine siebzehnjährige Gothic-Nachbarin.
    „Fantastisch. Bist du sicher, dass du nichts davon willst?“
    „Ganz sicher. Ich habe das Rezept im letzten Kurs gezeigt, weißt du noch? Den kannst du selbst machen.“ Ash, die nicht viele Freunde in ihrem Alter hat, hilft mir manchmal bei meinen Backkursen.
    „Warum soll ich selbst backen, wenn ich direkt nebenan meine eigene Bäckerei habe?“ Sie isst noch ein riesiges Stück. „Hör auf, abzulenken, Lucy. Mach das fertig.“
    Da ich mich nach Gesellschaft gesehnt habe, habe ich Ash mit Kuchen aus Halbbitterschokolade und dem neuesten James-Bond-Film bestochen. Heute Abend nämlich melde ich mich in einem Datingportal an, was ich für die perfekte Art und Weise halte, jemanden kennenzulernen. Trotzdem zieht sich mein Magen zusammen. Schnell trinke ich mein Weinglas aus und drücke Fat Mikey einen Kuss auf den Kopf. Er blinzelt mir liebevoll zu, dann schlägt er mir, wankelmütig, wie nur Katzen sein können, seine Krallen in die Knie und springt von meinem Schoß.
    „Lucy, ich altere hier sozusagen in Windeseile“, meint Ash. „Ich habe morgen Schule, und meine doofe Mutter besteht darauf, dass ich gegen elf zu Hause bin.“
    „Tut mir leid, tut mir leid“, murre ich. Ich muss das jetzt tun. Wenn ich nicht zu einer Samenbank gehen möchte, ist das hier der schnellste Weg, zu bekommen, was ich will. Einen Ehemann und Kinder. Ich betrachte meine junge Freundin, die auch einen Freund gebrauchen könnte. Ihr Haar ist wie immer tiefschwarz gefärbt, ihre Augen sind dick mit Eyeliner umrandet, ihre Augenbrauen viel zu dünn gezupft. Vom Essen ist ihr schwarzer Lippenstift verschmiert, und darunter kommen schön geformte Lippen in hübschestem Rosa zum Vorschein.
    „Was starrst du mich so an?“, fragt sie. „Komm mal in die Gänge. Der Film dauert zwei Stunden.“
    Ich gehorche, tippe meine wichtigsten Daten ein und klicke dann weiter zum Fragebogen.
    „Hast du in letzter Zeit mal was von Ethan gehört?“, fragt Ash wie nebenbei. Sie ist seit Jahren in ihn verschossen.
    „Ähm, eigentlich nicht. Aber ich habe ihn heute auf dem Wasser gesehen. Er war segeln.“ Die Wahrheit ist, dass ich seit jener Nacht nicht mehr mit ihm gesprochen habe.
    „Wie cool.“ Sie errötet, dann zupft sie an der Sohle ihres schwarzen Stiefels.
    Ich unterdrücke ein Lächeln und sehe wieder auf den Bildschirm. Ich habe erst die Hälfte geschafft. Zu schade, dass ich nicht in einem Land lebe, in dem Ehen arrangiert werden. Die schwarzen Witwen könnten jemanden für mich auswählen - einen netten Mann, der nicht nach der großen Liebe sucht. Einander zu mögen würde reichen. Er würde für mich sorgen, ich würde für ihn sorgen, und wir würden gemeinsam einfach unsere Kinder aufziehen, anstatt wie verrückt ineinander verliebt zu sein.
    Fat Mikey läuft hinüber zur Balkontür, um in die Nacht zu starren. Wenn ich ihm die Tür öffnen würde, würde er über die Feuertreppe auf die Straße gelangen und dort irgendwas töten, um es mir zu bringen. Was seine Art ist, Liebe zu zeigen - im Innersten ist er so romantisch wie Tony Soprano. „Nicht heute, Kumpel“, erkläre ich ihm und klicke „Ahorn“ als Antwort auf die Wenn-Sie-ein-Baum-wären-Frage an. Endlich komme ich auf die Seite, die mir passende Männer in einem Umkreis von zwanzig Meilen vorschlägt. „Und hier sind sie“, rufe ich. Ash springt von der Couch und blickt mir über die Schulter.
    „Hey, das ist Paulie Smith“, verkündet sie. Paulie und ich spielen zusammen Baseball.
    „Ich frage mich, ob seine Frau davon weiß.“ Ich klicke den Nächsten an. „Oh, das ist Captain Bob. Gut zu wissen, dass er zumindest versucht, mit einer anderen als meiner Mutter anzubändeln.“
    „Total krass“, sagt Ash. „Hey, sieh dir mal den an.“ Sie tippt mit ihrem kurzen schwarzen Nagel auf den Bildschirm. „Der ist niedlich.“
    Ich schaue genauer

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