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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Ich bin im High Hopes. Boggy ist wach und spricht!“
    „Wie bitte?“
    „Komm sofort her! Sie sitzt in ihrem Bett, isst einen Scone und … Egal, komm. Schnell!“
    Sechs Minuten später (neuer Landesrekord) stürmen die schwarzen Witwen ins Zimmer, ihre Gesichter hoffnungsvoll und zugleich misstrauisch. Ich zittere vor Aufregung. „Tante Boggy“, rufe ich mit tränenerstickter Stimme. „Erinnerst du dich an Iris, Rose und Daisy?“
    Meine Mutter und Tanten nähern sich vorsichtig. Sie halten sich an den Händen, was mich tiefer berührt, als ich sagen kann.
    Boggy studiert sie ausführlich. „Nun“, krächzt sie dann. „Ich hoffe, ihr Mädchen erwartet nicht, dass ich etwas koche.“
    Und da brechen die drei Nichten in Tränen aus, schwärmen aus, streicheln sie, nehmen ihre knorrigen Hände, küssen und reden alle gleichzeitig auf ihre geliebte Tante ein, die sie all die Jahre so treu besucht haben.
    Ich atme kurz durch und gehe dann in den Flur, um Corinne anzurufen. Da sie nicht abnimmt, hinterlasse ich ihr eine Nachricht, dass sie so schnell wie möglich ins High Hopes kommen soll.
    Und dann, als ich noch einen schnellen Blick auf die vier Frauen geworfen habe, rufe ich Ethan an. Er wird begeistert sein. Er wird alles darüber hören wollen und vielleicht sogar früher von der Arbeit nach Hause kommen. Zwar kennt er Tante Boggy nicht, ist aber ein Fan der schwarzen Witwen.
    Beim vierten Klingeln nimmt er ab. „Ethan, du kommst nie drauf, was gerade passiert ist!“
    „Hi, Lucy. Ist alles in Ordnung?“
    „Tante Boggy ist aufgewacht! Und sie redet!“
    „Eine Sekunde, Lucy.“ Plötzlich klingt seine Stimme gedämpft. „Entschuldigung, das dauert nur einen Moment“, sagt er zu jemandem. „Lucy, ich bin gerade in einer Besprechung, tut mir wirklich leid. Das mit deiner Tante ist toll.“
    „Ich weiß! Ich habe ihr Scones mitgebracht, und da hat sie auf einmal …“
    „Lucy, tut mir leid. Ich kann jetzt nicht reden. Ich melde mich später.“
    „Oh“, sage ich ernüchtert.
    Da hat er schon aufgelegt.
    Nun ja. Er hat natürlich zu tun. Bei seinem Job dreht sich alles um Besprechungen, soweit ich weiß. Trotzdem. Ich habe den Eindruck, dass er noch vor einem Monat bei dieser unglaublichen Neuigkeit alles hätte stehen und liegen lassen.
    Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass Boggy nach fast zwei Jahrzehnten plötzlich zur Plaudertasche geworden ist. Drei Ärzte und zwei Schwestern überprüfen gerade ihre Werte und stellen ihr Fragen.
    „Gibt es noch Scones?“, will sie wissen und reckt strahlend ihren dürren Hals. Schnell renne ich zum Empfang, um ihr noch ein paar zu bringen.

13. KAPITEL
    Später am Abend tusche ich mir gerade von Fat Mikey beobachtet die Wimpern. Beinahe hätte ich bei der ganzen Aufregung mein Date vergessen. Ich würde am liebsten nicht hingehen, aber ich bin erst um achtzehn Uhr nach Hause gekommen, und wir sind bereits für neunzehn Uhr verabredet. Es wäre nicht nett, eine Stunde vorher abzusagen.
    Den Großteil des Tages habe ich im Pflegeheim verbracht und meinen Cousinen und meiner Schwester von den Wunder-Scones erzählt, wie ich sie inzwischen nenne. Die sollte ich in der Bäckerei verkaufen. Lazarus-Scones.
    Boggys Rückkehr ist wirklich ein Wunder. Die Ärzte sind erstaunt und erfreut, sie haben keine andere Erklärung außer „solche Dinge geschehen manchmal“ anzubieten. Das lokale Fernsehen kam vorbei, was wir Stevie zu verdanken haben, der sich dadurch eine gewisse Publicity erhofft. (Er will mit seinem Skateboard über fünf Kühe springen und ist der Ansicht, dass die Welt davon erfahren soll.) Grinelda, die Zigeunerin, kam auch vorbei und behauptete, sie hätte letzte Nacht die Nachricht erhalten, dass die schwarzen Witwen von jemandem besucht würden, der ihrer Meinung nach schon lange gegangen war.
    Irgendwann wurden wir alle rausgeworfen. Boggy war müde. Ich war zwischendurch nach Hause gerannt, um ihr weitere sechs Scones zu holen, da sie an diesem Nachmittag bereits drei verdrückt hatte. Mit dem Versprechen, ihr alles zu backen, worauf sie Lust hat, küsste ich ihre faltige Wange und verabschiedete mich. Ob sie sich an mich erinnert, weiß ich nicht, aber das spielt auch keine Rolle.
    Der Typ, mit dem ich verabredet bin, scheint nett zu sein, obwohl wir uns bisher nur E-Mails geschrieben und einmal telefoniert haben. Er hat eine feste Anstellung, war nie verheiratet, scheint schrecklich normal zu sein.
    Bei der Vorstellung, gleich wieder

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