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Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Titel: Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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Mrs Wendells neue Vorhänge anzusehen.«
    »Prima«, entgegnete Lucy hastig. »Wir kommen gleich mit.«
    Ihr Vater sah Lucy forschend in die Augen. »Lucy«, sagte er, während Lucys Herz wie wild klopfte, »hast du deine Hausaufgaben schon erledigt?«
    Lucy blinzelte. »Fast.«
    »Dann bist du bitte gegen halb neun zurück, um sie fertig zu machen«, bat ihr Vater. »Soll ich dir was zum Abendessen besorgen?«
    »Nein, danke, Dad. Wir essen unterwegs was«, antwortete Lucy.
    Lucy und Brendan warfen sich nervöse Blicke zu, als sie ihrem Vater die Treppe hoch, durchs Haus und aus der Tür folgten. Dann gab Lucys Vater ihr einen Kuss auf die Stirn und stieg in sein schwarzes Cabrio.
    »Das war knapp«, fasste Brendan die letzten Minuten zusammen, als sie dem Wagen nachsahen, der die Auffahrt hinunterfuhr.
    Dann nahm Lucy Brendans Hand und führte ihn ums Haus. Sie stießen auf Olivia, die von ihrer überstürzten
Flucht durchs Fenster etwas zerzaust aussah und zu einem großen Strauch hochstarrte.
    »Lucy, was hat mein Schuh da oben zu suchen?«, fragte sie und zeigte auf den Ballerina, der wie eine rosa Fledermaus fast ganz oben auf einem Ast des Strauchs hockte.
     
    Als sie Brendan, Lucy und Sophia auf den ältesten Friedhof von Franklin Grove folgte, warf Olivia einen Blick über die Schulter. Sie war immer noch ein bisschen paranoid, dass Toby Decker ihnen vielleicht hinterherkam. Dabei hatte sich Brendan vergewissert, dass die Luft rein war, bevor sie Lucys Garten verlassen hatten. Brendan hatte gemeint, dass Toby nirgendwo in der Nähe herumlungerte, und sie waren sich alle sicher gewesen, dass er aufgegeben haben und nach Hause gegangen sein musste.
    Entspann dich!, dachte sie, während sie ihren Erdbeer-Mango-Smoothie schlürfte. Als sie vorsichtig über einen umgekippten Grabstein hinwegschritt, war sie wirklich froh, dass es ihnen gelungen war, ihren anderen Schuh von diesem Strauch runterzuholen.
    Mitten auf dem Friedhof blieben ihre Freunde vor einem niedrigen, uralten Steingebäude stehen, das aussah, als würde es im Boden versinken. Drei Bögen, die von efeubewachsenen Säulen getragen wurden, bildeten einen Vorbau. Unter dem mittleren Bogen konnte Olivia dunkel eine klobige Steintür erkennen, die von zwei ramponierten Wasserspeiern aus Bronze eingerahmt wurde. Mitten auf der Tür war ein reich verziertes
quadratisches Schild direkt in den Stein gemeißelt, das mit einem einzigen Wort beschriftet war: Daniels. Die Buchstaben schienen beinahe zu leuchten.
    »Bereit für die Unterwelt?«, fragte Brendan Olivia, die nervös nickte.
    »Warte, bis du das von innen siehst«, flüsterte Lucy.
    Brendan duckte sich unter das Vordach und drehte an einer der Tatzen des rechten Wasserspeiers. Eine Reihe dumpfer KLICKs und KLACKs ertönte und plötzlich glitt die mächtige Tür auf. Brendan grinste über die Schulter und trat in die Dunkelheit.
    Sophia folgte direkt hinter ihm und Lucy ging als Nächstes rein. Plötzlich wurde Olivia bewusst, dass ihr Herz flatterte wie ein Pompon. Sie wollte in die Dunkelheit treten. Sie wollte es wirklich, aber es war einfach zu unheimlich.
    Lucys Kopf tauchte wieder auf. Sie grinste Olivia teuflisch an, griff nach ihrer Hand und zog sie hinein. Lucy führte Olivia in der vollkommenen Finsternis eine Treppe mit unregelmäßigen Stufen hinunter.
    Plötzlich hörte Olivia, wie ein Streichholz angezündet wurde, und eine winzige Flamme erhellte die Dunkelheit. Sie sah, dass sie sich in einer Art Vorzimmer befanden, das riesig war. Es kam ihr fast unmöglich vor, dass ein so großer Raum in das Gebäude passte, das sie von außen gesehen hatte.
    Brendan ging herum und zündete in jeder Ecke eine hohe Kerze an. Unter der kathedralenartigen Decke waren die Wände mit riesigen eigenartigen Markierungen bedeckt, die tief in den Stein gemeißelt waren. Der Boden
war von Rinnen durchzogen, als würde ein ganzes Netz winziger Bächlein hindurchfließen. Eine kleine spitze Steinsäule reckte sich in der Mitte des Raums wie ein knochiger Finger in die Höhe. An ihr hing ein Kranz aus längst vertrockneten Blumen.
    »D-Das ist un-unglaublich hier«, stotterte Olivia.
    In der Mitte jeder Wand befand sich ein bogenförmiger Durchgang, der in einen weiteren Raum führte.
    »Dort«, sagte Lucy und zeigte auf den linken Durchgang, »stehen die ganzen Urnen von Brendans Verwandten.« Olivia warf einen Blick in den Raum und entdeckte Dutzende von verzierten Steingefäßen, die sich vom Boden bis zur

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