Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis
Aber sie hat eine ganze Reihe lächerlicher Tests geplant, wie Lucy Weihwasser trinken und Knoblauch essen zu lassen.«
Olivias Blick huschte über Tobys Schulter hinweg zu der Stelle, an der Sophia und Brendan saßen. Sie hätte am liebsten geschrien, mit den Armen gewunken. Sie wurde von Panik überwältigt. Sie hatte das Gefühl, nicht eine Sekunde länger mit Toby reden zu können. Lucy ist ernsthaft in Gefahr!, dachte sie.
»Ich fand das nicht richtig«, erklärte Toby, »deshalb hab ich gekündigt. Ich finde, Serena Star hat da einfach
eine Grenze …« Ein Auto hupte und Toby seufzte. »Ich muss los«, sagte er bedrückt. »Danke fürs Zuhören, Olivia.«
Als Toby davonging, rannte Olivia zu Sophia und Brendan zurück. »Serena versucht, Lucys Identität live im Fernsehen zu enthüllen!«, rief sie. »Wir müssen ihr helfen! Kommt, los!« Sie zog sie auf die Füße und begann, die Treppe hochzurennen.
»Warte!«, sagte Brendan. »Lass uns hier rumgehen!« Er zeigte auf die Seite der Schule, und Olivia wurde bewusst, dass das der kürzere Weg war. Brendan und Sophia waren viel schneller als sie, obwohl sie wie der Teufel raste. Sie folgte ihnen an den Fenstern der Klassenzimmer vorbei.
Als sie sich der Außenseite des Schülerzeitungsbüros näherten, wurden Brendan und Sophia abrupt langsamer, und Olivia sauste beinah in sie hinein. Gemeinsam schlichen sie sich leise an und duckten sich unter einem offenen Fenster.
Olivia hörte Serena Stars Stimme: »Wie viele Stunden schläfst du nachts?«
Sie spähte über das Fensterbrett. Lucy und Serena saßen einander gegenüber in Ledersesseln. Sie waren von Lampen umringt und eine massige Kamera schwenkte zwischen ihnen hin und her. Olivia sah Camilla mit äußerst befremdeter Miene in der Ecke stehen. Lucy dagegen rutschte unbehaglich in ihrem Sessel hin und her. Olivia konnte leicht erkennen, dass sie völlig außer sich war. Sie verspürte den Drang, ihre Hand auszustrecken und sie ihrer Schwester tröstend auf die Schulter zu legen.
Schließlich war Lucys Sessel nur ungefähr einen Meter entfernt.
Olivia duckte sich wieder und warf einen Blick auf Sophias schwarzes Tanktop und ihre dunkle Hose. »Ich hab eine Idee«, flüsterte sie. Brendan und Sophia sahen sie gespannt an. »Wenn Serena Star unbedingt einen Vampir will«, sagte Olivia, »warum sorgen wir dann nicht dafür, dass sie einen bekommt?«
Serena Star fixierte Lucy mit starrem Blick. »Hast du dich schon einmal gesonnt?«, fragte sie und beugte sich vor, bereit zuzuschnappen.
Lucy wand sich in ihrem Sessel, unsicher, was sie sagen sollte. »Ich …«
Plötzlich war auf dem Gang ein Schrei zu hören, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Serena sprang auf.
»Da scheint etwas los zu sein!«, verkündete sie.
Während sie rasch den Raum durchquerte, schwenkte Martin, der Kameramann, die Kamera herum, um ihr zu folgen, als sie rasch den Raum durchquerte.
Serena riss die Tür auf, und Lucy hörte, wie eine panische Stimme vom Flur her rief: »Ein Vampir! Er will mich beißen!«
Serena zeigte aufgeregt auf die Kamera.
»Wir senden immer noch live, stimmt’s?«, quäkte sie.
Martin nickte ängstlich. Camilla stand mit verwirrtem Gesichtsausdruck hinter ihm.
Lucy reckte den Hals und versuchte, etwas zu erkennen. Ist das Garrick?, fragte sie sich.
Serena streckte den Kopf zur Tür hinaus und zog ihn sofort wieder zurück. »Sie kommen!«, schrie sie hysterisch.
Plötzlich lief ein Mädchen den Gang entlang und blieb vor der Tür stehen.
Das ist Sophia!, stellte Lucy erstaunt fest, aber aus irgendeinem Grund trug ihre Freundin Olivias T-Shirt.
Sophia wirbelte herum, um hinter sich zu blicken. Entsetzen machte sich auf ihrem Gesicht breit, als ob sich ihr von dort etwas unvorstellbar Furchtbares näherte. Ein tiefes, diabolisches Lachen ertönte.
»Nein! Bitte, neeeiiin!«, kreischte Sophia.
Neben Sophia erschien jetzt noch jemand anders. Ein Mann in einem schwarzen Umhang. Brendan! Lucy ging das Herz auf. Er packte Sophia und sie lehnte sich zurück, wobei sie theatralisch ihren Hals entblößte. Brendan fletschte augenblicklich die Zähne und beugte sich über sie, um zuzubeißen.
»Wusst ich’s doch!«, zischte Serena erstaunt. Doch Lucy sah, wie sich Camilla und Martin zweifelnde Blicke zuwarfen.
Einen Augenblick später stieß Sophia erneut einen markerschütternden Schrei aus, befreite sich aus der Umklammerung des Vampirs und floh, dicht gefolgt von
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