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Lucy's Song

Lucy's Song

Titel: Lucy's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjorn Ingvaldsen
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die ich gekocht hatte.
    »Leckere Suppe«, sagte sie.
    »Die ist aus der Tüte.«
    »Das weiß ich. Aber sie ist trotzdem lecker.«
    »Ich habe Sahne reingetan. Genau wie du immer.«
    »Das war schlau.«
    Onkel und Tante schauten kurz vor acht bei uns rein. Ich holte meinen Laptop. Onkel meinte, am besten sollte ich mit den Flugtickets anfangen.
    »Hotels gibt es immer«, sagte er.
    Onkel, Tante und ich setzten uns vor den Laptop. Mama lag auf dem Sofa und schaute uns zu.
    »Da sind freie Plätze«, sagte die Tante. »Wollen wir die nehmen? Das ist an einem Donnerstag. Dann fliegen wir am Sonntag wieder zurück.«
    »Das hört sich gut an«, meinte Mama.
    Die Tante gab alle Angaben an, die notwendig waren. Namen, Geburtstage und dass Lucy einen Rollstuhl brauchte.
    »Gib mir mal deine Kreditkarte«, sagte sie zum Onkel.
    »So«, sagte er, »jetzt habt ihr gebucht.«
    Ich schaute meine E-Mails an. Die Bestätigung für den Flug war bereits gekommen.
    »Das war ja einfach«, sagte Mama.
    »Ich habe einen Tipp für ein Hotel gekriegt.« Der Onkel zog einen Zettel heraus. »Einer von meiner Arbeit hat da gewohnt. Er sagt, das war in Ordnung. Und dass sie einen großen Fahrstuhl haben.«
    Wir fanden die Homepage des Hotels. Man musste eine Mail hinschicken, um Zimmer zu reservieren. Tante schrieb sie auf Englisch. An welchem Termin wir kommen wollten und wie viele Zimmer wir brauchten.
    »Zwei Zimmer«, sagte die Tante. »Einer muss bei Lucy schlafen.«
    Eine halbe Stunde später bekamen wir die Antwort. Wir konnten zwei Zimmer haben, aber sie brauchten die Nummer der Kreditkarte. Der Onkel schickte seine Kreditkartennummer hin.
    »So«, sagte die Tante, »dann ist alles klar. Jetzt müssen wir nur noch drei Wochen warten. Ich freue mich schon.«
    »Das könnt ihr auch«, sagte der Onkel. »Ich werde nie nach Paris kommen.«
    »Du kannst doch mitkommen«, schlug ich vor.
    »Ich? Nie im Leben. Ich will nicht.«
    Wir lachten ihn aus.
    »Stell dir vor«, erzählte Mama Lucy. »Wir wollen nach Paris.«
    Lucy streckte sich zum Onkel und ließ ihre Freudenlaute vernehmen.
    »Passt nur auf, Lucy findet da noch einen Franzosen«, sagte Onkel. »Einen richtigen Monsieur . Das wäre doch was!«
    Wir mussten wieder lachen.
    Ich druckte Bilder vom Hotel aus, in dem wir wohnen sollten. Es lag in einer schmalen Gasse nicht weit vom Zentrum von Paris entfernt. Wenn man in so einer Stadt von einem Zentrum reden kann.

D
ann kam der letzte Schultag vor den Ferien. Wir hatten uns alle in der Turnhalle versammelt. Der Schulleiter hielt eine Rede für die Abschlussklassen. Anschließend sagte er noch ein paar Worte zu uns, die wir auch im nächsten Schuljahr weitermachen würden. Etwas darüber, im Lauf der Ferien Kraft zu sammeln und mit frischem Mut und neuen Ideen wieder in die Schule zu kommen. Zwei aus meiner Klasse kamen auf die Bühne und sangen einen Beyonce-Song zur Musik, die von einer CD abgespielt wurde. Das war gar nicht schlecht. Und dann hatten die Ferien begonnen.
    Wir waren abends zu einem Fest eingeladen, eine aus meiner Klasse hatte Mitte Juli Geburtstag. Da dann aber niemand zu einer Feier kommen würde, verlegte sie das Fest immer auf den letzten Schultag. Ihr Garten ist riesig, und wenn schönes Wetter ist, sind wir immer draußen. Als wir klein waren, ging die Feier von vier bis sechs. Jetzt waren wir groß und sollten von sieben bis elf dort sein.
    Ihr Vater stand an der Pforte, als ich kam, er zeigte mir den Weg um das Haus herum, obwohl ich doch schon oft hier gewesen war. Das Geburtstagskind selbst stand bei den Gästen, sie hatte ein weißes Sommerkleid an und trug rosa Schuhe. Ihre Mutterwar damit beschäftigt, das Büffet aufzubauen. Ihre kleinen Brüder standen im Weg und quengelten, dass sie Limonade und Kuchen haben wollten.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte ich und gab ihr einen Umschlag mit Geld.
    »Danke. Ich dachte, du kommst gar nicht. Wolltest du nicht nach Frankreich?«
    »Doch, aber erst in zwei Wochen«, erklärte ich.
    Fast die ganze Klasse war da. Die meisten hatten sich hübsch gemacht. Eines der Mädchen hatte sogar Blumen für die Mutter dabei. Ich wette, das waren ihre Eltern, die sie dazu gezwungen hatten.
    Die Mutter meinte, wir sollten uns einfach von dem Kuchen nehmen, aber bald gebe es gegrillte Würstchen, da war es vielleicht nicht dumm, ein wenig Platz zu lassen. Doch niemand kümmerte sich darum, alle verdrückten jede Menge Kuchen.
    Der kleinste der Brüder, er war erst sieben,

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