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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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Er brachte den Satz nicht zu Ende. Während der Direktor der EAA seine Argumente vortrug, klopfte der Präsident ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden herum. »Okay, Cormano, Schluss jetzt«, rief Castilla schließlich. »Was könnte denn schlimmer sein als diese Epidemie? Verdammt, sie ist jetzt schon schrecklich.« Eine weitere Minute lang lauschte er wütend. »Hören Sie, Henry. Hören Sie genau zu. Der Rest der Welt wird das Serum genehmigen, weil es gegen einen Virus wirkt, von dem Ihre Wissenschaftler noch nicht einmal wissen, wo er herstammt. Möchten Sie, dass wir Amerikaner die Einzigen sind, die weiter sterben, während Sie sie ‹beschützen¤ ? Ja, ich weiß, dass das unfair ist, aber genau das wird man behaupten und es stimmt. Erteilen Sie die Genehmigung für das Serum, Henry. Dann können Sie ein langes Memorandum darüber verfassen, warum Sie dagegen waren und was für ein Scheusal ich bin.« Er hörte erneut zu, gab es aber bald auf. »Nein!«, brüllte er. »Genehmigen Sie das Serum, und zwar sofort!«
Nachdem Castilla den Hörer auf die Gabel geknallt hatte, blickte er die anderen mit funkelndem Blick an. Dann wandte er sich an den Generalstabsarzt. »Wann können Sie liefern?«
»Morgen Nachmittag«, antwortete Oxnard.
»Das Unternehmen wird Unkosten haben«, merkte Nancy Petrelli an. »Und eine anständige Rendite für die Investoren ausschütten müssen. Darauf haben wir uns geeinigt und es ist eine faire Lösung.«
»Das Geld wird morgen überwiesen«, beschloss der Präsident. »Und zwar sofort, wenn die erste Lieferung das Labor verlassen hat.«
»Was ist, wenn irgendein Land zahlungsunfähig ist?«, fragte die Gesundheitsministerin.
»Die Industrienationen werden für die armen Länder einspringen müssen. Es ist alles arrangiert.«
Außenminister Knight war geschockt. »Der Pharmakonzern will Vorauszahlungen?«
»Ich dachte, hier geht’s ums Allgemeinwohl, und zwar ohne dass wir dafür zahlen müssen«, knurrte Stabschef Ouray.
Der Generalstabsarzt schüttelte mahnend den Kopf. »Niemand stellt kostenlos einen Impfstoff oder ein Serum zur Verfügung, Charlie. Glauben Sie etwa, dass die Grippeimpfung, die nach unserem Willen jeder Amerikaner im Winter über sich ergehen lassen soll, nichts kostet?«
»Blanchard Pharmaceuticals hat riesige Ausgaben auf sich genommen, um die Biotechnologie und die Produktionsstätten für die Herstellung des Antiserums im großen Stil zu finanzieren«, erklärte Nancy Petrelli. »Ursprünglich ist man davon ausgegangen, die Investition über einen langen Zeitraum wieder hereinzuholen, aber jetzt brauchen wir schnell alle Vorräte des Serums. Das Unternehmen hat sich finanziell sehr weit vorgewagt.«
»Ich weiß nicht recht, Mr. President«, sägte der Außenminister beunruhigt. »Ich glaube, dass ich ein paar Vorbehalte gegen sogenannte ‹Wunder¤ habe.«
»Besonders, wenn sie nicht gerade billig sind«, fügte Ouray etwas sarkastisch hinzu.
Der Präsident schlug mit der Faust auf den Tisch, sprang auf und ging zur Mitte des Raums. »Verdammt, Charlie, was ist denn nur mit Ihnen los? Haben Sie die letzten paar Tage nicht zugehört?« Er ging zu seinem Schreibtisch zurück und blickte die anderen an. »Fast eine Million Todesopfer! Jeden Tag können weitere Millionen sterben. Und Sie wollen über Geld streiten? Über eine vernünftige Rendite für die Aktionäre? Hier, in unserem Land? Wir predigen der ganzen Welt, dass unser Wirtschaftssystem das einzig wahre und gerechte ist, verdammt! Jetzt können wir das Leiden beenden, das dieser entsetzliche Virus verursacht hat. In diesem Augenblick. Verglichen mit dem, was wir jedes Jahr für den Kampf gegen Grippe, Krebs, Malaria und AIDS ausgeben, ist dies eine kostengünstige und zudem schnelle Hilfe.« Castilla wirbelte auf dem Absatz herum und blickte aus dem Fenster, als ob er den ganzen Planeten vor sich sehen würde. »Es könnte wirklich ein Wunder geben!«
Als er sich wieder umwandte, hatte sich der Präsident beruhigt. Er fuhr leise und bezwingend fort: »Nennen Sie es Gottes Wille, wenn Sie wollen. Sie, die Zyniker und Säkularisten, bezweifeln die Existenz des Unbekannten und Spirituellen. Zwischen Himmel und Erde gibt es mehr, als in Ihren Philosophien behauptet wird. Und wenn Ihnen das zu hoch sein sollte, wie war’s denn dann mit der alten Volksweisheit: ‹Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul?¤ «
»Sieht nicht so aus, als ob es sich tatsächlich um ein Geschenk handeln würde«, sagte

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