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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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etwas zu schlafen. Morgen haben wir ein volles Programm.«
Er war eiskalt - aber genau darauf war sie angewiesen. Ohne es explizit zu sagen, hatte er der Zusammenarbeit mit ihr zugestimmt. Während sie sich umdrehte und die Augen schloss, betete sie im Stillen, dass sie Erfolg haben würden.
    Vierter Teil
38
    Mittwoch, 22. Oktober, 17 Uhr 32 Washington, D. C.
    Die aktuellen Zahlen besagten, dass fast eine halbe Million Menschen weltweit gestorben waren. Schlimmer noch, zusätzlich zeigten Hunderte von Millionen Erkrankten die Symptome einer schweren Erkältung, die das erste Anzeichen für die Infektion mit dem tödlichen Virus sein konnten, für den es bis jetzt noch keine wissenschaftliche Bezeichnung gab. Überall breitete sich Hysterie aus, als ob die vier Reiter der Apokalypse unterwegs wären. In den Vereinigten Staaten waren die Kliniken mit erkrankten und verängstigten Menschen überfüllt. Wegen der Pandemie waren die Aktienkurse an der Börse in den letzten paar Tagen um sage und schreibe die Hälfte gefallen.
    In Präsident Castillas Privatbüro im Treaty Room des Weißen Hauses standen auf einem Marmorsims farbenprächtige geschnitzte Indianerfiguren mit Federschmuck und Lendenschurz. Während der Präsident sie betrachtete, glaubte er fast, das schwere, rhythmische Stampfen ihrer Füße und ihren aufmunternden Gesang zu hören, der die Welt retten sollte.
    Er hatte den von Hektik erfüllten Westflügel des Weißen Hauses verlassen, um in seinem Büro die nötige Ruhe zu finden und einer wichtigen Rede den letzten Schliff zu geben, die er nächste Woche bei einem Abendessen vor Lokalpolitikern in Chicago halten sollte. Aber er war unfähig, etwas zu schreiben - die Worte kamen ihm trivial vor.
    Würde irgendeiner von ihnen nächste Woche überhaupt noch am Leben sein?
    Er beantwortete seine Frage selbst: Nicht, wenn nicht irgendein Wunder die Pandemie aufhielt, die die Welt erfasst hatte und durch Indianertänze und -gesänge allein nicht zu stoppen war.
    Er stieß den Notizblock mit den deplatzierten Worten zur Seite und wollte gerade den Raum verlassen, als es klopfte.
Samuel Adams Castilla starrte auf die Tür und einen Augenblick lang hielt er den Atem an. »Herein.«
Generalstabsarzt Jesse Oxnard kam nicht gerade rennend, aber doch sehr schnell in den Raum, gefolgt von Gesundheitsministerin Petrelli und Charles Ouray, dem Stabschef des Weißen Hauses. Als Letzter betrat Außenminister Norman Knight, der gerade seine Lesebrille hochgeschoben hatte, das Büro. Er wirkte ernst und verunsichert.
Die Pausbacken des Generalstabsarztes zitterten vor Erregung. »Sie sind außer Lebensgefahr, Sir!« Als er weiterredete, hob und senkte sich sein dichter Schnurrbart. »Die mit dem Virus Infizierten, die sich freiwillig zur Verfügung gestellt haben, sind durch das Serum von Blanchard Pharmaceuticals geheilt worden, und zwar alle!«
Nancy Petrelli, die ein babyblaues Strickkostüm trug, sagte triumphierend: »Sie erholen sich extrem schnell, Sir. Jeder Einzelne.« Ihr graues Haar erzitterte, als sie nickte. »Es gleicht einem Wunder.«
»Gott sei Dank.« Der Präsident sank in seinen Sessel zurück, als hätte er einen Schwächeanfall. »Sind Sie absolut sicher?«
»Ja, Sir«, beruhigte ihn die Gesundheitsministerin.
»Hundertprozentig«, fügte Oxnard enthusiastisch hinzu.
»Wie sieht’s bei Blanchard Pharmaceuticals aus?«
»Victor Tremont wartet auf den Startschuss für die Auslieferung des Serums.«
»Er wartet auf die Genehmigung der EAA«, erklärte Charles Ouray. Der Tonfall des Stabschefs des Weißen Hauses klang unheilvoll. »Direktor Cormano sagt aber, dass das Genehmigungsverfahren mindestens drei Monate dauern wird.«
»Drei Monate? Guter Gott!« Der Präsident griff nach dem Telefonhörer. »Verbinden Sie mich mit Henry Cormano von der EAA, Zora. Und zwar pronto!« Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, starrte er wütend darauf. »Sollen wir alle an unserer eigenen Dummheit zugrunde gehen?«
Der Außenminister räusperte sich. »Die Ernährungs- und Arzneimittelaufsicht ist dazu da, uns vor Fehlern zu schützen, die auf Übereifer und Angst zurückzuführen sind, Mr. President. Deswegen gibt es diese Behörde.«
Castillas Gesichtsausdruck wirkte verärgert. »Es gibt Zeiten, wo die Angst so groß und real ist, dass der Schutz irrelevant wird, Norman. Zeiten, in denen die Vorsicht gefährlicher als ein möglicher Fehler ist.«
Das Telefon klingelte und Castilla nahm den Hörer ab. »Cormano…«

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