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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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wünschte, Marty wäre da.«
»Vielleicht kann ich für ihn einspringen«, bot Howell an. »Ich kann ziemlich gut mit Computern umgehen und habe tagelang gesehen, wie er seine Spezialprogramme eingesetzt hat.«
»Ich habe es auch schon versucht, aber er hat ein Passwort benutzt.«
Peter lächelte grimmig. »Auch das kenne ich. Es ist typisch für Martys seltsamen Humor. Es lautet ‹Stanley die Katze¤ .«
    10 Uhr 58
Long Lake Village, New York
    In den letzten Hinterstübchen seines Geistes, wo ihm noch ein Rest von Ehrenhaftigkeit und Integrität verblieben war, hatte Mercer Haldane bereits vermutet, was Victor Tremont nie zugegeben hatte: Irgendwie hatte sein ehemaliger Protegé diese Pandemie verursacht, die nun die ganze Welt erfasste. Während er durch das Fenster seines Büros auf die Bühne und den riesigen Bildschirm für die Fernsehübertragung hinabblickte, die für die Feier am Nachmittag vorbereitet wurden, hatte er das Gefühl, nicht weiter schweigen zu können. Guter Gott, der Präsident der Vereinigten Staaten höchstpersönlich würde die erste offizielle Lieferung des Serums auf den Weg bringen, so als ob Blanchard Pharmaceuticals und Victor Tremont die besten Eigenschaften von Mutter Teresa, Ghandi und Einstein in sich vereinen würden.
    Seit Tagen schon plagten Haldane Gewissenskonflikte.
    Früher einmal war er ein aufrichtiger Mann und stolz auf seine Integrität gewesen. Aber irgendwann im Lauf der Jahre, während er Blanchard Pharmaceuticals zu einem Global Player gemacht hatte, war er, wie ihm jetzt klar wurde, vom rechten Weg abgekommen. Das Ergebnis war, dass Victor Tremont die hoch angesehene Freiheitsmedaille der Vereinigten Staaten verliehen wurde, und zwar für die vermutlich verachtenswerteste Tat, die die Welt je gesehen hatte.
    Mercer Haldane konnte das nicht zulassen. Gleichgültig, was mit ihm geschehen würde… Selbst dann, wenn er die Verantwortung zu übernehmen hätte… Dann musste es wohl so sein. Er musste dieser Farce Einhalt gebieten. Ein paar Dinge waren wichtiger als Geld oder Erfolg.
    Er griff nach dem Telefonhörer. »Mrs. Pendragon? Verbinden Sie mich bitte mit dem Büro des Generalstabsarztes in Washington. Meiner Ansicht nach müssten Sie die Nummer haben.«
    »Natürlich, Sir. Ich werde Sie sofort verbinden.«
    Mercer Haldane lehnte sich in seinem Chefsessel zurück, legte seinen Kopf an das kühle Leder der Rückenlehne und schlug die Hände vors Gesicht. Da überkam ihn eine neue Welle des Zweifels. Erschrocken erinnerte er sich daran, dass er im Gefängnis landen konnte.
    Er würde seine Familie verlieren, seine Stellung, sein Vermögen…
    Haldane zog eine Grimasse.
    Andererseits, wenn er den Mund hielt… Durch Victor würden sie alle eine Menge Geld verdienen. Das wusste er.
Er schüttelte seinen grauhaarigen Kopf. Wie ein Narr hatte er sich benommen, ja schlimmer noch, wie ein sentimentaler, alter Narr. Was spielten diese Millionen gesichtsloser Menschen denn für eine Rolle? Eines Tages würden sie sowieso sterben und so, wie das Leben nun einmal spielte, würde die Todesursache bei den meisten Krankheit, Hunger, Krieg, eine Revolution, ein Erdbeben, Typhus, ein Unfall oder ein aufgebrachter Liebhaber sein. Auf diesem Planeten gab es sowieso zu viele Menschen, besonders in der Dritten Welt, und ihre Zahl nahm jedes Jahr drastisch zu.
Das Resultat war, dass die Natur zurückschlug, wie sie es immer tat: mit Hungersnöten, Krankheiten und kosmischen Katastrophen.
Was spielte es schon für eine Rolle, wenn er, Victor und das Unternehmen am Tod von Millionen kräftig verdienten?
Er seufzte, weil es für ihn eine Rolle spielte.
Ein Mensch beherrschte sein Schicksal. Haldane dachte daran, was die Preußen gesagt hatten: Der Wert eines Menschen beginnt erst dann, wenn er bereit ist, für seine Prinzipien zu sterben.
In seinen jungen Jahren hatten Prinzipien eine große Rolle gespielt. Sie waren ihm lieb und teuer gewesen. Falls er noch eine Seele hatte, die zu retten war, konnte er das nur tun, wenn er Victor Tremont stoppte.
Während er mit geschlossenen Augen zurückgelehnt in seinem Chefsessel saß, tobte der Konflikt in seinem Inneren wütend weiter und er fühlte sich noch schwächer und elender. Aber letzten Endes war ihm klar, dass er dem Generalstabsarzt alles sagen würde. Er musste es einfach tun und jeden Preis für die Gewissheit bezahlen, dass er richtig gehandelt hatte.
Als er hörte, dass die Tür geöffnet wurde, nahm er die Hände von den Augen

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