Ludlum Robert - Covert 01
Wohnmobil unterwegs. Er hoffte es sehnsüchtig.
Nein! dachte er zähneknirschend. Ich werde ihnen nichts erzählen. »Ich weiß es nicht.«
Erneut fluchte der Araber leise vor sich hin. Dann holte er mit der Faust aus. Marty schrie vor Angst.
In seinem Kopf explodierte der Schmerz und er wurde von einer großen schwarzen Woge übermannt.
»Verdammt.« Victor Tremont ballte die Fäuste. »Er hat das Bewusstsein verloren.«
»So hart habe ich ihn auch nicht erwischt«, protestierte alHassan.
»Wir werden warten müssen, bis er wieder zu sich kommt.« Tremont runzelte angewidert die Stirn. »Dann werden wir es auf eine weniger brutale Art versuchen.«
»Auch da habe ich meine Methoden.«
»Aber bei ihm wird es schwierig sein, ihn nicht umzubringen. Sie haben doch jetzt gesehen, wie leicht erregbar er ist.«
Frustriert starrten sie den bewusstlosen Marty an, der mit hängendem Kopf gefesselt auf dem Stuhl saß.
Dann begann Victor Tremont zu lächeln, während sein cleveres Gehirn eine Idee ausarbeitete. »Es gibt eine weitaus bessere Idee, wie wir das herauskriegen, was wir wissen müssen.« Er nickte. »Ja, eine viel bessere Idee.«
10 Uhr 35
Syracuse, New York
Peter Howell zog seinen Trenchcoat aus, unter dem er den schwarzen SAS-Kampfanzug trug. Seine blassblauen Augen beobachteten die Einschusslöcher in seinem HightechWohnmobil. Einen Augenblick lang wirkte der Ausdruck seines faltigen Gesichts traurig, aber dann war es damit wieder vorbei und er konzentrierte sich ganz darauf, schnell den Wagen zu untersuchen.
»Was ist Marty zugestoßen?« Jon starrte seinen Freund an, während er vom Fahrersessel zurückkam. »Weißt du, wohin sie ihn verschleppt haben?«
»Ein paar Häuserblocks von hier entfernt habe ich ihn in einer Apotheke gesehen. Es waren drei Mann.« Peters drahtiger Körper strotzte vor Kraft, während er auf sie zuschlenderte. »Ihr Anführer war dieser kleine, dicke Typ, der den Hinterhalt in der Sierra gelegt hat.«
»Heißt das, die Leute mit dem Virus haben ihn in ihrer Gewalt?«, fragte Randi.
Jon zog eine Grimasse. »Ganz genau. Armer Marty.«
»Wird er reden?«, fragte die CIA-Agentin.
»Wenn er etwas ausgespuckt hätte, wären sie wahrscheinlich schon hier«, antwortete Howell.
»Aber er wird reden?«
»Stark ist er nicht gerade«, gab Smith zu. Er beschrieb die Symptome des Asperger-Syndroms.
»Unser kleiner Freund ist sehr viel härter und gewitzter, als man annehmen sollte, Jon«, erwiderte Peter. »Er wird einen Weg finden, nichts zu sagen.«
»Aber nicht für immer. Nur wenige sind dazu fähig. Wir müssen ihn befreien.«
»Wissen Sie, wo er ist?«, fragte Randi Howell.
Der Engländer schüttelte den Kopf. »Unglücklicherweise war ich zu Fuß und konnte ihrem Wagen nicht folgen, als sie ihn gekidnappt haben.«
»Wie hast du herausgekriegt, wo du ihn finden würdest?«
»Vor einer Stunde habe ich seine Nachricht auf der AspergerSyndrom-Website gesehen und dadurch das Wohnmobil gefunden.« Peter berichtete, dass er das Mobil - genau wie Jon und Randi - leer vorgefunden hatte. Aber er war auf Entwürfe für ein gefälschtes Rezept gestoßen, die Marty ausgedruckt hatte. »Marty muss ein Rezept für sein Mideral gefälscht haben. Als wir uns gestern Nacht getrennt haben, waren seine Pillen fast alle.« Er beschrieb das Feuergefecht im Park.
Jon schüttelte den Kopf. »Was glaubst du, wie sie dich gefunden haben?«
»Meiner Ansicht nach müssen sie uns schon ab Fort Detrick gefolgt sein und dann den günstigsten Augenblick für einen Angriff abgewartet haben. Ich dachte, ich hätte sie abgeschüttelt, aber es sieht so aus, als ob sie ziemlich clever wären.« Sein Blick fiel auf eine von den Kugeln durchsiebte Wandkarte mit Ländern der Dritten Welt und er schüttelte den Kopf. »Ich habe nach in der Nähe liegenden Apotheken gesucht und war gerade bei der dritten angekommen, als Marty herauskam und von den Männern gepackt wurde.«
»An ihrem Auto konntest du nicht erkennen, wer sie sind?«
»Nein, leider nicht.«
»Dann finden wir Marty nur, wenn wir sie finden.«
»Genau - ein ziemliches Problem. Vielleicht habe ich eine Idee. Aber erzähl mir zuerst, was im Irak passiert ist.«
Smith schilderte die Ereignisse in Bagdad, und zwar bis zu dem Angriff der Republikanischen Garde auf den Laden mit den gebrauchten Autoreifen.
Howell grinste breit und warf Randi einen anerkennenden Blick zu. »Die Qualität der CIA-Agenten wird besser. Verglichen mit den üblichen Langweilern in ihren
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