Ludlum Robert - Covert 01
erleichtert auf. Ein anderer Mann vom Sicherheitsteam winkte, als er das Grundstück verließ, und er erwiderte den Gruß. Das Ganze hatte weniger als zwanzig Minuten gedauert und er war zuversichtlich, dass sie es schafften. Jetzt konzentrierte er sich ganz auf ein Ziel: Er musste Jon Smith finden, bevor Randi Russel ihn umbrachte.
»Okay, das wäre geschafft. Also, wohin fahren wir?«
»Nach Syracuse. Den Rest werde ich dir erzählen, wenn wir da sind.«
Griffin nickte. »Wir werden fliegen und dort ein Auto mieten müssen.« Wegen seiner Hast und seiner Erleichterung hatte er den dritten Wachposten vergessen, der sich zwischen ein paar Pappeln versteckt hielt. Während der Mann dem verschwindenden Jeep nachsah, sprach er leise in sein Handy. »Mr. Tremont? Griffin hat den Köder geschluckt. Er hat diesen Zellerbach befreit und jetzt hauen sie ab. Ja, Sir. Den Sender haben wir installiert, der Flughafen wird überwacht und an der Landstraße wartet Chet.«
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13 Uhr 02
Syracuse, New York
»Verdammter Mist!« Peter Howell starte frustriert auf den leuchtenden Monitor seines Computers. »In den Dateien von Blanchard Pharmaceuticals steht herzlich wenig über das Veterinärmedizin-Serum oder den Affenvirus. Die Statistik über den unaufhaltsamen Aufstieg des Unternehmens scheint dagegen vollständig zu sein.« Während der Wind durch die zerstörten Fenster des Wohnmobils blies, fuhr sich Howell mit einer seiner knorrigen braunen Hände wütend durch das Haar.
»Nichts über die Versuche an Menschen?« Smith saß mit vor der Brust verschränkten Armen und ausgestreckten Beinen auf dem Sofa in der Nähe des Computers. Während Peter nach den Informationen gesucht hatte, hatte er ein Nickerchen gehalten, die Beretta griffbereit im Hosenbund.
»Und wie sieht’s mit dem Irak aus?« Neben ihm streckte Randi ihre Glieder, die ebenfalls geschlafen hatte, bis Peters lauter Fluch sie geweckt hatte. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie eng Jon neben ihr saß. Rasch rückte sie etwas zur Seite. Die Uzi lag unter dem Sofa, direkt hinter ihren Hacken. Wenn sie die Füße zurücksetzte, spürte sie die beruhigende Waffe.
»Keine Silbe«, knurrte Peter, während er weiter angespannt auf den Monitor starrte. »Meiner Ansicht nach ist es möglich, dass wir auf der falschen Fährte sind. Vielleicht ist Blanchard Pharmaceuticals sauber und nicht im Besitz des Virus. Möglicherweise handelt es sich bei dem Serum einfach nur um einen glücklichen Zufall.«
»Ich bitte Sie.« Randi schüttelte ungläubig den Kopf. »Das erklärt nicht, warum es die ersten zwölf menschlichen Versuchskaninchen gegeben hat«, sagte Jon. »Wer immer vor zehn Jahren mit dem Experiment begonnen hat - er muss damals den Virus und vor einem Jahr das Serum gehabt haben, um die Irakis und dann in der letzten Woche die drei Amerikaner heilen zu können.«
Sie erwogen einige andere Erklärungen für das Experiment. »Es muss noch andere Unterlagen geben.« Peter wirbelte in seinem Stuhl herum. Er blickte sie deprimiert an und kratzte sich am Kopf.
»Es sei denn, dass sie keine schriftlichen Unterlagen führen«, sagte Randi.
»Unmöglich«, erwiderte Smith. »In der Forschung tätige Wissenschaftler müssen Notizen, Resultate und Spekulationen aufbewahren, jedes einzelne Blatt Papier, die kleinste Idee. Ansonsten können sie mit ihrer Arbeit nicht vorankommen, sich neue Ziele setzen und Fördermittel beantragen. Die Buchhaltung muss absolut akkurate Unterlagen über die Finanzen führen.«
»Aber Wissenschaftler müssen nicht alles in den Computer eingeben«, entgegnete Randi. »Sie können auch mit der Hand schreiben.«
Smith schüttelte den Kopf. »Heutzutage nicht mehr. Computer sind zu einem wichtigen Instrument der Forschung geworden. Man braucht sie für Prognosen, Simulationen, statistische Analysen - ansonsten würde alles jahrelang dauern. Nein, die Unterlagen müssen irgendwo auf einem Computer abgespeichert sein.«
»Davon bin ich überzeugt, aber wo?«, fragte Howell. »Wir brauchen Marty.« Jetzt hatte Smith Grund zum Fluchen. Aus Enttäuschung hatte sich der Blick seiner marineblauen Augen verfinstert.
»Es gibt noch andere Möglichkeiten, es zu versuchen«, sagte
Randi. »Wir sollten bei Blanchard Pharmaceuticals einbrechen und die Akten an Ort und Stelle suchen. Falls sich dort jemand herumtreibt, werden wir ihn eben ‹überreden¤ , uns zuvorkommend zu behandeln.«
»Na großartig«, erwiderte Jon. »Wir haben tatsächlich noch nicht
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