Ludlum Robert - Covert 01
Fläche und die Bäume hinter dem Wagen beobachteten. Als Randi Russel, Peter und Bill Griffin folgten, krabbelte Marty schnell unter dem Wohnmobil hervor. Der wachsame Dobermann hob seine Schnauze, als er sich ihm näherte und sich neben ihn kauerte. Er streichelte den schlanken Rücken des Tiers. Seltsamerweise hatte er keine Angst. Er blickte auf die Räder der anderen Wohnmobile und auf die ersten Baumstämme des Waldes. Weil er keine Füße sah, hatte er einen Augenblick lang die Hoffnung, dass al-Hassan und seine Killer vielleicht aufgegeben hatten und verschwunden waren.
Bill Griffin rief den Hund zu sich. »Das sind Freunde, Samson«, sagte er leise. »Freunde.«
Er ließ den Hund an der Kleidung der anderen schnüffeln.
Dann schlichen sie Jon hinterher zum Ende des Wohnmobils, das dem Wald am nächsten stand. Nur knapp fünf Meter trennten sie von den ersten Bäumen.
»Da drüben«, sagte Howell. »Dort können wir uns verstecken und entscheiden, was wir dann tun werden. Wenn ich ‹los¤ sage, springt ihr auf und jagt los, als ob euch die Höllenhunde im Nacken sitzen würden. Ich werde euch Feuerschutz geben.« Er streichelte seine Maschinenpistole.
Aber dann sahen sie Männer am Waldrand auftauchen.
»Runter!«, knurrte Smith.
Während sie sich fallen ließen, wurde eine Gewehrsalve abgegeben. Pfeifend prallten die Kugeln von den Seitenwänden des Wohnmobils ab. Sie krochen zurück und gingen hinter den Reifen in Deckung.
»Wie viele sind es?«, fragte Griffin laut.
»Zwei.« Während er den Waldrand beobachtete, verengten sich Peters Augen zu Schlitzen.
»Oder drei«, erwiderte Jon schwer atmend.
»Zwei oder drei«, sagte Randi. »Das heißt, dass einer oder zwei noch da hinten sind.«
»Ja.« Bill Griffin blickte auf die angespannten und besorgten Gesichter mit den tapfer leuchtenden Augen. Das traf selbst auf Marty mit seinem seltsamen Körper und seiner noch seltsameren geistigen Verfassung zu. Er war nicht mehr der zimperliche, ärgerliche Jammerlappen, den Griffin von früher kannte. Marty war erwachsen geworden. Während Griffin darüber nachdachte, wurde er innerlich von einer entsetzlichen Angst zerrissen, die an eine alte und schmerzhafte Erinnerung rührte. Zugleich fühlte er, dass sich etwas in ihm veränderte. Vielleicht lag es an der Verbitterung darüber, dass er all die Jahre für Menschen ohne Charakter gearbeitet hatte. Oder daran, dass er nie in diese Welt gepasst hatte, die anderen als so.sinnvoll erschien. Plötzlich spürte er, dass ihm mittlerweile alles und alle - sogar er selbst - egal waren.
Verzweifelt wünschte er sich, dass es nicht so wäre. Jetzt begriff er, warum er so viel riskiert hatte, um Jon zu retten. So hatte er die Hoffnung am Leben halten können, noch etwas Gutes in sich selbst zu retten. Mit einem Mal schien das Blut in seinen Adern schneller zu fließen und seine Gedanken waren unglaublich klar. Er wurde von dem Gefühl erfasst, wieder ein Ziel zu haben, und es war so stark wie damals, als er und Jon jung gewesen waren und die Zukunft noch vor sich gehabt hatten.
Jetzt wusste er, was er zu tun hatte.
Er empfand es mit jeder Faser seines Körpers, durch jegliche Desillusionierung hindurch.
Er wusste, was er zu tun hatte, um sich selbst wiederzufinden.
Ohne Vorwarnung sprang er auf und rannte mit einem rauen, kehligen Schrei auf die am Waldrand kauernden Angreifer zu.
»Bill!«, brüllte Jon. »Nein…«
Aber es war zu spät. Mit wehender Mähne lief der stämmige Mann schießend auf die Bäume zu.
Griffin fühlte sich immens erleichtert und alles um ihn herum war ihm völlig egal. Er wollte sich nur noch selbst erlösen. Links neben ihm sprang der Dobermann mit gefletschtem Gebiss auf einen der Angreifer zu.
Mit gezückten Waffen erhoben sich Jon, Randi und Peter, um Griffin zu folgen, aber nach ein paar Sekunden war alles vorüber.
Als Jon Bill erreichte, lag dieser auf dem Rücken am Waldrand. Aus seiner Brust strömte Blut.
»Guter Gott«, flüsterte Peter, während er den Blick über die Bäume und Wohnmobile gleiten ließ, um zu sehen, ob noch Gefahr drohte.
Etwa drei Meter entfernt lag leblos der kleine, dicke Mann, der bei dem Angriff auf Jon in Georgetown an jenem ersten Tag der Anführer gewesen war. Ein Zweiter war an einem Kopfschuss gestorben, der Dritte lag mit zerfetzter Kehle auf dem Rücken. Unterdessen suchte der Dobermann im Wald nach weiteren Gangstern.
»Keine Spur von dem Mann, den Griffin al-Hassan genannt hat«, sagte Peter. »Er könnte
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