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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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Gedanken an Sophia versunken, dachte Smith nicht weiter über das ungewöhnliche, nichts sagende Äußere des Lastwagens nach. Dennoch hatten die Ereignisse der Nacht seinen fein geschärften Sinn für gefährliche Situationen aktiviert, den er im Lauf der Jahre als Arzt und Befehlshaber an Fronten entwickelt hatte, wo jeden Augenblick Gewalt ausbrechen konnte, wo der Tod nah und real war und in jeder Hütte und hinter jedem Busch Krankheiten lauerten. Vielleicht hatte auch irgendeine Bewegung, eine Aktion oder ein Geräusch in dem Lkw seine Aufmerksamkeit erregt.
Was immer es auch gewesen sein mochte - einen Sekundenbruchteil bevor der riesige Lastwagen plötzlich nach vorne schoss und auf seine Spur kam, um Smith den Weg abzuschneiden, wusste er, was passieren würde.
Der Adrenalinstoß packte ihn und seine Kehle war wie zugeschnürt. Sofort erfasste er die Situation.
Während der Lkw nach rechts steuerte, riss Smith das Lenkrad herum. Sein Wagen sprang über die Bordsteinkante und landete auf dem menschenleeren Bürgersteig. Er fuhr nicht besonders schnell, aber auf einem schmalen Trottoir war eine Geschwindigkeit von knapp fünfzig Stundenkilometern Wahnsinn.
Dennoch blieb ihm keine andere Wahl. Während der Truck neben ihm herdonnerte, versuchte er, nicht die Kontrolle über seinen Wagen zu verlieren. Mit krachenden Geräuschen, die Explosionen glichen, riss er einen Briefkasten, einen Abfallbehälter und einen Tisch um. Er schoss an den verschlossenen Türen von Geschäften, Bars und Klubs vorbei. Dunkle Fenster blitzten wie blinde Augen auf, die ihm zuzublinzeln schienen. Schwitzend blickte er nach links. Der Lastwagen fuhr weiter neben ihm her. Offensichtlich wartete der Fahrer auf eine Gelegenheit, ihn gegen die Fassade eines Hauses zu quetschen. Smith verrichtete ein stilles Dankgebet, dass keine Menschen auf dem Bürgersteig waren.
Während er Müllcontainern auswich, sah er, wie das Fenster des Lastwagens auf der Beifahrerseite heruntergekurbelt wurde. Dann kam die Mündung einer Waffe zum Vorschein, die direkt auf ihn zielte. Einen Augenblick lang lahmte ihn Entsetzen. Er saß in der Falle - der Truck versperrte ihm den Weg auf die Straße und er konnte sich weder verstecken noch fliehen. Außerdem war er nicht bewaffnet. Was immer für Pläne sie zuvor gehabt haben mochten, jetzt wollten sie ihn erschießen.
Smith trat leicht auf die Bremse und schlingerte hin und her, so dass der Mann in dem Lkw auf ein sich bewegendes Ziel schießen musste.
Schweißperlen rannen Smith’ Stirn hinab. Dann sah er einen Moment lang einen Hoffnungsschimmer - vor ihnen tauchte eine Kreuzung auf. Die Haut über seinen Fingerknöcheln färbte sich weiß, während er den Triumph darauf zusteuerte.
Als er gerade beschleunigte, wurde aus dem Lastwagen auf ihn gefeuert. Der Krach war ohrenbetäubend, aber die Kugel kam zu spät. Sie schoss am Heck seines Wagens vorbei und zerschmetterte ein Schaufenster. Während die Glassplitter durch die Luft flogen, atmete Smith mit einem scharfen Geräusch ein. Das war verdammt knapp gewesen.
Er beobachtete aufmerksam den Lauf der Waffe, der im offenen Fenster des Trucks auf und ab hüpfte. Zum Glück näherte er sich der Kreuzung rasch. An einer Ecke befand sich eine Bank, an den anderen drei Geschäfte.
Dann blieb keine Zeit mehr. Die Kreuzung war direkt vor ihm und vielleicht war dies seine letzte Chance. Er atmete tief durch. Nachdem er sorgfältig die Entfernung abgeschätzt hatte, trat er auf die Bremse. Dann riss er den schlingernden Triumph scharf nach rechts. Ihm blieben nur Sekunden, um auf den Lkw zu achten, während er selbst in die kreuzende Straße schoss. Aber in diesen paar Sekundenbruchteilen sah Smith, worauf er gehofft hatte. Als Opfer seiner Geschwindigkeit raste der Lastwagen weiter die Avenue hinab und war bald nicht mehr zu sehen.
Innerlich triumphierend trat er kräftig aufs Gaspedal, bremste erneut und bog um eine weitere Ecke in eine mit Blättern bedeckte Straße mit Reihenhäusern, die Ende des achtzehnten Jahrhunderts erbaut worden waren. Er fuhr weiter, bog um mehrere Ecken und blickte dabei die ganze Zeit über in den Rückspiegel, wenngleich er wusste, dass der lange Truck trotz des um diese Uhrzeit spärlichen Verkehrs wahrscheinlich nicht um einhundertachtzig Grad hatte wenden können.
Schwer atmend hielt er schließlich unter den Zweigen eines Magnolienbaums an. Die am Bordstein der dunklen Straße geparkten teuren Wagen der Marken BMW und Mercedes

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