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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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zeigten, dass dies ein Wohnviertel der Reichen von Georgetown war. Smith nahm seine Hände vom Lenkrad und schaute sie an. Sie zitterten, aber nicht vor Angst. Es war lange her, dass er sich in einer gefährlichen Situation wie dieser befunden hatte, die nicht vorauszusehen und auf die er nicht scharf gewesen war. Er legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und atmete tief durch. Immer wieder war er erstaunt, wie schnell sich die Dinge ändern konnten. Er wollte keinen Ärger haben, doch in ihm gab es einen älteren Teil seiner selbst, der ein Faible für die Gefahr hatte. Er hatte geglaubt, dass durch seine Beziehung zu Sophia damit Schluss wäre. Wenn er mit ihr zusammen war, schien er - anders als in der Vergangenheit - keine Gefahr mehr zu brauchen, um sich wirklich lebendig zu fühlen.
Doch jetzt blieb ihm keine Wahl.
Die Killer in dem Lastwagen mussten etwas mit dem zu tun haben, wovor Bill Griffin ihn zu warnen versucht hatte. Alle Fragen, über die er seit ihrem mitternächtlichen Treffen nachgedacht hatte, kehrten jetzt zurück.
Was war an diesem Virus so außergewöhnlich?
Was hatte Bill verschwiegen?
Erschöpft legte er den ersten Gang ein und fuhr los. Er fand keine Antworten auf diese Fragen, aber vielleicht konnte Sophia ihm weiterhelfen. Während er dies dachte, zog sich ihm der Brustkorb zusammen. Sein Mund war wie ausgetrocknet und eine furchtbare Angst ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Wenn sie ihn töten wollten, versuchten sie es vielleicht auch bei Sophia.
Smith blickte auf die Uhr. Es war kurz nach halb drei morgens.
Er musste sie anrufen. Aber sein Handy lag in seinem Haus, weil er keinen Grund gesehen hatte, es nach London mitzunehmen. Jetzt galt es, so schnell wie möglich ein Münztelefon zu finden. Die Chancen standen in der Wisconsin Avenue am besten, aber er wollte nicht das Risiko eingehen, dem Lastwagen erneut zu begegnen.
Er musste nach Fort Detrick, und zwar sofort.
Smith gab Gas und raste zur O-Street. Verschwommen schossen hohe Bäume an ihm vorbei. Neben den Bürgersteigen ragten alte viktorianische Gebäude mit dekorativer Schneckenverzierung und spitzen Giebeln wie Geisterhäuser auf. Vor ihm lag eine vom silbergrauen Licht der Straßenlampen erleuchtete Kreuzung. Plötzlich tauchten in der dunklen Nacht die grellen Scheinwerfer eines Autos auf. Der Wagen näherte sich aus der entgegengesetzten Richtung der Kreuzung und er fuhr doppelt so schnell wie Smith.
Fluchend warf Smith einen Blick auf den Fußgängerübergang. In der kühlen Nachtluft war ein einsamer Passant auf die Straße getreten. Während der alkoholisierte Mann taumelnd und falsch singend auf den anderen Bordstein zustolperte, bewegte er die Arme wie ein Spielzeugsoldat. Smith erstarrte. Der Mann steuerte achtlos auf die andere Straßenseite zu, auf der das entgegenkommende Auto heranraste.
Der betrunkene Fußgänger blickte nicht auf. Plötzlich hörte Smith das Kreischen von Bremsen. Hilflos musste er mit ansehen, wie der Mann vom Kotflügel des Autos gerammt wurde und mit weit gespreizten Armen nach hinten fiel. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte Smith den Atem angehalten. Noch bevor der Mann auf dem Boden aufkam, stieg Smith bereits auf die Bremse. Auch der andere Fahrer bremste einen Augenblick lang, als wäre er verwirrt, aber dann raste er weiter und verschwand um eine Straßenecke.
Als der Triumph zum Stehen gekommen war, sprang Smith aus dem Wagen und rannte auf den gestürzten Mann zu. Alle Geräusche der nächtlichen Stadt schienen plötzlich verstummt zu sein. Die elektrische Beleuchtung der Kreuzung warf lange Schatten. Smith kniete sich hin, um die Verletzungen des Mannes zu untersuchen, als sich ein weiteres Auto näherte. Hinter sich hörte Smith kreischende Bremsgeräusche. Dann hielt der Wagen neben ihm.
Erleichtert blickte er auf und winkte um Hilfe. Zwei Männer sprangen aus dem Auto und rannten auf ihn zu. Zugleich bemerkte Smith, dass sich der Verletzte bewegte. Er blickte auf den Mann herab. »Wie geht es Ihnen?«
Er erstarrte.
Das »Unfallopfer« sah ihn nicht nur aufmerksam und offensichtlich nüchtern an, sondern zielte auch mit einer halbautomatischen Glock mit Schalldämpfer auf ihn.
»Guter Gott, es ist verdammt schwer, Sie umzulegen. Übrigens, was für ein verdammter Arzt sind Sie eigentlich?«
    6
    2 Uhr 37
Washington, D. C.
Ein Teil von Jon Smith’ Bewusstsein war bereits wieder in der
    Vergangenheit, in Bosnien und der ehemaligen DDR, wo er vor dem Fall der

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