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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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wusste, was er zu tun hatte. Er musste sein Land verraten, seinen Arbeitgeber, seine Familie und das Vertrauen, das man in ihn gesetzt hatte. Während er sie betrachtete, bemerkte er, wie der Augenblick des Schocks und des innerlichen Kampfs vorüberging. Sie hatte sich wieder in der Gewalt.
Er nickte. »Okay. Das war der schlimme Teil. Von jetzt an geht’s locker bergab. Wir wollen Folgendes: Es gibt einen Bericht an Fort Detrick, die Centers for Disease Control und wahrscheinlich eine Menge ausländischer Institute, der gelöscht werden muss. Alle Dateien und Kopien müssen vernichtet werden. Dieser Bericht hat nie existiert. Dasselbe gilt für alle Berichte der Weltgesundheitsorganisation über Virusausbrüche und/oder -heilungen im Irak während der letzten zwei Jahre. Dazu kommen Aufzeichnungen von ein paar Telefonaten, die ebenfalls gelöscht werden müssen. Können Sie das erledigen?«
Noch immer war sie zu schockiert, um reden zu können. Aber sie nickte.
»Es gibt eine weitere Bedingung. Die Sache muss bis Mittag erledigt sein.«
»Bis Mittag? Während der Büroöffnungszeiten? Aber wie soll ich…«
»Das ist Ihr Problem.«
Sie konnte nur erneut nicken.
»Gut.« Griffin lächelte. »Wie war’s jetzt mit einem Drink?«
    10
    13 Uhr 33
Fort Detrick, Maryland
    Während er gegen eine überwältigende Müdigkeit ankämpfte, arbeitete Smith im Stufe-Vier-Labor. Woran war Sophia gestorben? Bill Griffins Warnung hallte durch seine Gedanken und er dachte an die brutalen Überfälle auf ihn in Washington. Er konnte nicht glauben, dass ihr Tod ein Unfall war. Dennoch bestand kein Zweifel, woran sie gestorben war: an akutem Lungenversagen, ausgelöst durch einen tödlichen Virus.
    Im Krankenhaus hatten ihm die Ärzte geraten, nach Hause zu gehen und zu schlafen, und der General hatte ihm befohlen, diesen Rat zu befolgen. Stattdessen fuhr er direkt zum Haupttor von Fort Detrick. Der Wachposten salutierte traurig. Er parkte auf seinem üblichen Stellplatz in der Nähe des monolithischen gelben Backsteingebäudes. Die Lüftungsventilatoren auf dem Dach bliesen permanent gründlich gefilterte Luft aus den StufeDrei- und Stufe-Vier-Labors nach draußen.
    Wegen seiner Trauer und Erschöpfung war Smith halb in Trance. Die Behälter mit den tiefgefrorenen Blut- und Gewebeproben in einer Hand, zeigte er dem Wachposten an der Pforte seinen Dienstausweis und der Mann nickte ihm mitfühlend zu. Wie ferngesteuert ging er weiter. Die Flure glichen einer Erscheinung aus einem dunstigen Traum, einem verschwommenen Labyrinth von Ecken und Biegungen, Türen und den Fenstern der Hochsicherheitslabors. Vor Sophias Büro blieb er stehen und blickte hinein.
    In seiner Kehle bildete sich ein Kloß. Er schluckte und eilte zum Stufe-Vier-Labor, wo er seine Schutzkleidung anlegte.
Gegen alle Ratschläge, Befehle und Sicherheitsvorschriften arbeitete er allein in dem Hot-Zone-Labor. Mit Sophias Gewebe- und Blutproben wiederholte er alle Arbeitsschritte, die sie mit den Proben der anderen drei Todesopfer gemacht hatte: Er isolierte den Virus, studierte ihn unter dem Elektronenmikroskop und verglich ihn mit Proben des USAMRIID von früheren Opfern verschiedener weltweiter Viruserkrankungen. Der Virus, der Sophia getötet hatte, glich keinem. Mit einer Polymerase-Kettenreaktion zur DNS-Analyse versuchte er, ihn zu identifizieren, dann erstellte er eine vorläufige Ausschlussliste. Anschließend überspielte er die Daten auf den Computer in seinem Büro und nach einer siebenminütigen Dekontaminations-Trockendusche in der Luftschleuse legte er die Schutzkleidung ab.
Wieder angezogen, ging er in sein Büro und verglich seine Daten mit denen von Sophia. Schließlich lehnte er sich zurück und starrte ins Leere. Der Virus, der seine Verlobte das Leben gekostet hatte, war mit keinem anderen identisch, von dem er je gehört oder den er je gesehen hatte. Hier und da gab es Ähnlichkeiten, aber immer mit unterschiedlichen bekannten Viren.
Doch er war definitiv mit dem unbekannten Virus identisch, an dem Sophia gearbeitet hatte.
So mitgenommen Smith wegen Sophias Tod auch war, dachte er dennoch entsetzt an die mögliche Bedrohung der Menschheit durch diesen neuen, tödlichen Virus. Vielleicht waren die vier Todesopfer nur der Anfang gewesen.
Wie hatte Sophia sich infiziert?
Einen Arbeitsunfall mit möglichem Viruskontakt hätte sie sofort gemeldet. Das war nicht nur Vorschrift - es wäre schlicht Wahnsinn, es nicht zu tun. Die Krankheitserreger in einem

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