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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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bekannten Wissenschaftlern und Politikern alle Hebel in Bewegung. Die Waldhüter suchten murrend weiter und fanden ihn schließlich in elendem Zustand und halb erfroren in einer Höhle an den schneebedeckten Abhängen des Mount Marcy.
    Trotz allem zählte er dieses Erlebnis zu den wichtigsten Erfahrungen seines Lebens. Durch das Fiasko in den Bergen hatte er begriffen, dass die Natur brutal, gleichgültig und kein Freund des Menschen war. Zudem hatte er erkannt, dass ihn die körperliche Herausforderung nur wenig reizte - man konnte zu leicht verlieren. Aber die wichtigste Lektion war, dass er den entscheidenden Grund begriffen hatte, warum Johnson in die Berge gegangen war. Damals hatte er geglaubt, es sei um die Herausforderung durch die Natur gegangen, den Kampf gegen die Indianer, den Beweis der eigenen Männlichkeit. Irrtum. Es war ums Geldverdienen gegangen. Die Männer in den Bergen waren Fallensteller und erduldeten alle Leiden nur aus einem Grund: Sie wollten reich werden.
    Das hatte er nie vergessen. Die Kühnheit und Schlichtheit dieses Ziels hatten sein Leben geprägt.
Während ihm auf der rustikalen Veranda diese Gedanken durch den Kopf gingen, wünschte er sich, dass sein Vater das Schlussstadium des Hades-Projekts miterleben könnte. Dann hätte der Alte endlich eingesehen, dass ein Mann alles erreichen konnte, wenn er nur clever und hart genug war. Wäre sein Vater stolz auf ihn gewesen? Wahrscheinlich nicht. Er lachte laut auf. Zu schade für den alten Mann. Seine Mutter wäre sicher stolz gewesen, aber das war ihm gleichgültig, weil Frauen nicht zählten.
Tremont wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen und lauschte mit seitlich geneigtem Kopf. Die Propellergeräusche eines Helikopters wurden lauter. Er kippte seinen Whisky hinunter, ließ seine Zigarre in einem großen, schlangenförmigen Aschenbecher und schlenderte dann in das riesige, mit Geweihen dekorierte Wohnzimmer. Von den Wänden starrten ihn die Glasaugen der ausgestopften Jagdtrophäen an. Auf den handgeknüpften Teppichen um den Kamin herum standen Möbel aus Holz und Leder. Tremont ging an dem knisternden Feuer vorbei durch einen Korridor, in dem es aus der Küche nach heißen Biskuits duftete.
Schließlich trat er auf der anderen Seite des Landhauses in die kühle Luft der Abenddämmerung hinaus. Der Bell S-92CHelibus-Hubschrauber landete auf einer etwa hundert Meter entfernten Lichtung.
Die vier Männer, die aus dem Helikopter stiegen, waren Mitte Vierzig oder Anfang Fünfzig, also ungefähr im selben Alter wie Tremont. Aber im Gegensatz zu diesem, der maßgefertigte Baumwollhosen, ein zinnfarbenes Buschhemd, eine mit Goretex gefütterte Safarijacke und einen breitkrempigen Safarihut trug, der am Kinnband über seinem Rücken hing, trugen die Besucher teure Schneideranzüge. Es waren elegante Männer mit den kultivierten Manieren privilegierter Geschäftsleute.
Im Dröhnen des Rotors begrüßte Tremont sie mit dem breiten Lächeln und dem lebhaften Handschlag eines alten Freundes. Der Kopilot sprang aus dem Helikopter, um das Gepäck herauszuholen. Tremont wies auf das Landhaus und drehte sich dann um, um seine Gäste hineinzugeleiten.
Einige Augenblicke nachdem der Helibus in der Dämmerung wieder gestartet war, landete ein kleinerer 206B-Jet-Ranger-IIIHelikopter auf der Lichtung. Aus diesem Hubschrauber kletterten zwei ganz anders aussehende Männer. Sie trugen gewöhnliche Anzüge von der Stange, denen niemand einen zweiten Blick geschenkt hätte. Der große, dunkelhäutige Mann in dem dunkelblauen Anzug hatte ein pockennarbiges Gesicht mit schweren Augenlidern und einer Nase, die so gebogen und scharf geschnitten war wie ein Krummsäbel. Der Mann mit den breiten Schultern, dem runden Gesicht und dem braunen Haar, der sehr ruhig wirkte, trug einen aschgrauen Anzug. Keiner der beiden hatte Gepäck dabei. Nicht nur wegen der gewöhnlichen Kleidung und der fehlenden Koffer wirkten sie anders. Etwas an ihren Bewegungen erinnerte an Raubtiere. Jeder, der sich mit solchen Männern auskannte, hätte sie sofort als gefährlich eingestuft.
Die beiden duckten sich unter dem Rotor und folgten den anderen.
Obwohl Victor Tremont sich nicht umdrehte, bemerkten die vier anderen Männer die beiden. Ihre Blicke verrieten Unbehagen, als ob sie sie schon einmal gesehen hätten.
Nadal al-Hassan und Bill Griffin reagierten weder auf Tremonts Gleichgültigkeit noch auf die Nervosität der vier Besucher. Sie blickten sich schweigend um und betraten

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