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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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auf den Beinen halten können. Sie brauchen Schlaf…«
    »Schlafen werde ich, wenn ich weiß, was ihr zugestoßen ist«, blaffte Smith. »Und ich frage nicht danach, was sie getötet hat, sondern nur, wie es geschehen ist.«
    Zögernd hatte der Pathologe zugestimmt, sich erneut im Obduktionsraum des Krankenhauses mit Smith zu treffen. Er war nicht gerade glücklich darüber, seinen perfekt gemixten Tanquery-Martini stehen lassen zu müssen.
    »Wie?« Lutfallah hob die Augenbrauen. Das war zu viel. Er gab sich keine Mühe, seinen beleidigenden Sarkasmus zu kaschieren. »Ich würde sagen, dass sie so gestorben ist, wie das bei einer tödlichen Virusinfektion üblich ist, Colonel.«
    Smith ignorierte ihn. Er beugte sich über den Tisch und kämpfte gegen einen erneuten Zusammenbruch an, als er seine bleiche und leblose Sophia sah. »Untersuchen Sie jeden Zentimeter ihres Körpers, Doktor. Jeden Zentimeter. Achten sie auf alles, was uns entgangen sein könnte, auf alles Ungewöhnliche.«
    Obwohl er immer noch wütend war, begann Lutfallah, die Leiche zu untersuchen. Schweigend arbeiteten die beiden Ärzte eine Stunde lang. Lutfallah wollte eben erneut verärgert schnaufen, doch dann entfuhr ihm ein gedämpfter Aufschrei durch die Chirurgenmaske. »Was ist das denn?«
    Smith fuhr auf. »Was? Haben Sie etwas gefunden? Zeigen Sie es mir!«
Diesmal antwortete Lutfallah nicht. Schweigend untersuchte er Sophias linken Fußknöchel. Dann fragte er: »War Dr. Russel Diabetikerin, Colonel?«
»Nein. Was haben Sie gefunden?«
»Hat sie in letzter Zeit irgendwelche intravenösen Injektionen bekommen?«
»Nein.«
Lutfallah nickte und blickte dann auf. »Hat sie Drogen genommen, Colonel?«
»Meinen Sie Rauschgift? Um Himmels willen, nein.«
»Dann sehen Sie sich das mal an.«
Smith trat zu dem Pathologen, der links neben Sophias Leiche stand. Die kleine, rötliche und leicht angeschwollene Stelle, die bislang niemand bemerkt hatte, war fast unsichtbar. Vielleicht war sie vorher auch nicht sichtbar gewesen, sondern eine späte Folge der Viruserkrankung.
In der Mitte der Hautrötung befand sich ein einziger kleiner Nadeleinstich. Die Injektion war so perfekt ausgeführt worden wie die Entfernung der Seite aus Sophias Notizbuch.
Smith richtete sich abrupt auf, von Wut gepackt. Sein Herz pochte und er ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte es vermutet und jetzt hatte er Gewissheit.
Sophia war ermordet worden.
    20 Uhr 15
Fort Detrick, Maryland
    Jon Smith knallte die Tür seines Büros zu und ging zu seinem Schreibtisch, setzte sich aber nicht. Wie ein wildes Tier in einem Käfig lief er hin und her. Trotz seines körperlichen Zustandes war er geistig voll auf der Höhe. Obwohl die Erforschung des Virus für die gesamte Menschheit wichtig war, gab es für ihn jetzt nur noch ein Ziel: Er musste Sophias Mörder finden.
    Also dann, dachte er. Denk nach. Sie hatte vermutlich etwas so Brisantes herausgefunden, dass sie ermordet und alle Spuren ihrer Entdeckung vernichtet werden mussten. Was taten Forscher während einer weltweiten wissenschaftlichen Untersuchung? Sie kommunizierten miteinander.
    Smith griff nach dem Telefonhörer. »Verbinden Sie mich mit dem Boss des Sicherheitsdienstes.« Er klopfte ungeduldig mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum wie ein Trommler des achtzehnten oder neunzehnten Jahrhunderts, der die Regimenter zur Schlacht ruft.
    »Hier Dingman. Was kann ich für Sie tun, Colonel?« »Haben Sie Aufzeichnungen von allen eingehenden und ausgehenden Telefonaten bezüglich des USAMRIID?«
    »Wir nicht, aber wir können rankommen. Darf ich fragen, an was für einem speziellen Telefonat Sie interessiert sind?«
»An allen Gesprächen, die Dr. Sophia Russel seit dem letzten Samstag geführt hat, besonders an den eingehenden.«
»Sind Sie dazu berechtigt, Sir?«
»Fragen Sie Kielburger.«
»Ich rufe zurück, Colonel.«
Eine Viertelstunde später meldete sich Dingman mit einer Liste von Sophias Telefonaten. Es waren nur wenige gewesen, weil sie und die anderen Mitarbeiter sich wegen des Virus in ihren Laboratorien und Büros verkrochen hatten. Fünf ausgehende Gespräche, davon drei ins Ausland, nur ein Anruf. Nacheinander wählte Smith die Nummern. Bei allen Gesprächen war es um die Fehlschläge bei der Erforschung des Virus gegangen.
Enttäuscht lehnte er sich zurück, aber dann schoss er aus seinem Schreibtischsessel hoch. Er rannte zu Sophias Büro, wo er erneut die Unterlagen auf ihrem Schreibtisch durchsah.

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