Ludlum Robert - Covert 01
Griffin bescheiden im hinteren Teil des Wohnzimmers stehen. AlHassan erläuterte im Detail Sophia Russels Anruf bei Tremont und schilderte ihren Tod und wie er alle Spuren beseitigt hatte, die den Virus mit dem Hades-Projekt in Verbindung bringen konnten. Dann beschrieb er Jonathan Smith’ Reaktionen und erzählte, wie Griffin Lily Lowenstein erpresst hatte, die daraufhin alle elektronisch gespeicherten Beweise löschte.
»Wenn Sophia Russel Smith nichts erzählt hat, kann uns nichts mit ihr oder dem Virus in Verbindung bringen«, schloss al-Hassan seinen Bericht.
»Ein verdammt großes Wenn«, knurrte Jack McGraw.
»Das sehe ich auch so«, pflichtete al-Hassan bei. »Irgendetwas hat Smith’ Verdacht erregt, dass es sich bei ihrem Tod nicht um einen Unfall gehandelt hat. Er ist der Sache nachgegangen und hat sogar seine wissenschaftliche Arbeit an dem Virus vernachlässigt.«
»Kann er uns finden?«, fragte der Buchhalter nervös.
»Jeder kann jeden finden, wenn er sich nur lange und beharrlich genug bemüht. Deshalb denke ich, dass wir auch ihn eliminieren müssen.«
Victor Tremont nickte dem Mann im hinteren Teil des Raums zu. »Aber Sie sind anderer Meinung, oder, Griffin?«
Alle wandten sich um und sahen den Ex-FBI-Mann an, der an einer Wand lehnte.
Bill Griffin dachte an Jon Smith. Er hatte alles getan, um seinen Freund zu warnen. Mit Hilfe seiner alten FBIAusweispapiere hatte er in Jons Büro erfahren, dass er nicht in der Stadt war, in Dutzenden von Büros recherchiert und schließlich herausgefunden, auf welcher Konferenz in London er war und wo er logierte.
Während sein kluger Blick über die fünf Männer glitt, die ihn anstarrten, tat er, was er tun musste, um seine eigene Haut zu retten, aber zugleich versuchte er, Jon aus der Schusslinie herauszuhalten. Er zuckte unverbindlich die Achseln. »Smith hat so hart daran gearbeitet herauszufinden, was Dr. Russel zugestoßen ist, dass sie ihm meiner Meinung nach nichts über Peru oder uns erzählt hat. Ansonsten wäre er jetzt wahrscheinlich schon hier und würde an die Tür klopfen, um mit Ihnen zu reden, Mr. Tremont. Unsere Spionin beim USAMRIID sagt, dass Smith mit der Untersuchung ihres Todes aufgehört hat und sich wieder gemeinsam mit dem Team auf die Arbeit an dem Virus konzentriert. Morgen wird er nach Kalifornien fliegen, um die Routinebefragungen von Major Andersons Familie und Freunden durchzuführen.«
Tremont nickte nachdenklich. »Was meinen Sie, Nadal?«
»Unsere Kontaktperson bei Detrick sagt, dass General Kielburger Smith befohlen hat, nach Kalifornien zu fliegen, dass er sich aber geweigert hat«, antwortete al-Hassan. »Später hat er sich freiwillig angeboten und das ist eine ganz andere Sache. Meiner Ansicht nach sucht er in Kalifornien Unterstützung, um seinen bereits bestehenden Verdacht zu erhärten.«
»Er ist Arzt und war bei der Autopsie dabei«, wandte Griffin ein. »Das ist nicht außergewöhnlich. Er hat nichts gefunden und es gibt keinen Grund für ihn, Verdacht zu schöpfen. Sie haben sich ja um alles gekümmert.«
»Wir wissen nicht, was Smith bei der Obduktion festgestellt hat«, erwiderte al-Hassan.
Griffin zog eine Grimasse. »Dann legen Sie ihn um. Das löst ein Problem. Aber jeder neue Mord erhöht die Gefahr von Untersuchungen und Entdeckungen. Besonders ein Mord an Dr. Russels Verlobtem und Forschungskollegen. Vor allem, wenn er General Kielburger von den Überfällen in Washington erzählt hat.«
»Wenn wir warten, könnte es zu spät sein«, insistierte alHassan.
Das Schweigen in dem Raum schien so schwer zu wiegen, als ob es das Haus zum Einsturz bringen könnte. Die Verschwörer sahen sich an und richteten dann ihre verunsicherten Blicke auf Victor Tremont, ihren aristokratisch wirkenden Anführer.
Der ging langsam vor dem Kamin auf und ab. »Griffin könnte Recht haben«, sagte er schließlich. »Wir sollten das Risiko besser nicht eingehen, so kurz danach einen weiteren DetrickMitarbeiter umzubringen.«
Erneut blickten sich die Männer an und diesmal nickten sie. Nadal al-Hassan beobachtete die stumme Abstimmung und richtete dann seinen verschleierten Blick auf Bill Griffin, der im dunklen Teil des Raums lauerte.
»Nun gut«, sagte Tremont lächelnd. »Das hätten wir. Es wäre besser, wenn wir etwas schlafen würden. Morgen werden wir mit der endgültigen Planung noch viel zu tun haben.« Während die Männer das imposante Wohnzimmer verließen, bedachte er alle mit einem herzlichen Händedruck.
Al-Hassan und
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