Ludlum Robert - Covert 01
Griffin gingen als Letzte.
Victor Tremont winkte sie zu sich. »Behalten sie Smith genau im Auge. Er darf sich nicht rasieren können, ohne dass Sie wissen, wann und wo er es getan hat.« Er blickte auf die glühende Holzkohle im Kamin, als ob sie ein Orakel seiner Zukunft wäre. Dann hob er plötzlich den Kopf. Al-Hassan und Griffin hatten sich gerade abgewandt, um zu gehen. Er rief sie zurück.
»Verstehen Sie mich nicht falsch, Gentlemen«, sagte er mit tiefer und harter Stimme, als die beiden dicht vor ihm standen. »Wenn sich herausstellt, dass Mr. Smith Ärger macht, wird er selbstverständlich aus dem Weg geräumt. Das Leben ist ein Balanceakt zwischen Risiko und Sicherheit, zwischen Sieg und Niederlage. Doch was wir verlieren können, wenn man uns ein paar gezielte Fragen über die Zusammenhänge zwischen seinem Tod und dem seiner Verlobten stellt, wiegt womöglich schwerer, als ihn rasch daran zu hindern, etwas über die Umstände ihres Todes zu enthüllen.«
»Falls er herumschnüffelt.«
Tremont richtete seinen prüfenden Blick auf Bill Griffin. »Ja, falls. Es ist Ihr Job, das herauszufinden, Mr. Griffin.« Plötzlich klang seine Stimme kalt, wie eine Warnung. »Enttäuschen Sie mich nicht.«
12
Mittwoch, 15. Oktober, 10 Uhr 12 Fort Irwin, Barstow, Kalifornien
An einem warmen, windigen Morgen um zehn Uhr zwölf landete die Maschine des Flugs C-130, die auf der Andrew Air Force Base gestartet war, auf dem Southern California Logistical Airport in der Nähe von Victorville. An der Rollbahn wurde Smith von einem Militärpolizisten abgeholt.
»Willkommen in Kalifornien, Sir«, begrüßte er ihn, während er Smith’ Tasche nahm und ihm die Tür des Wagens aufhielt.
»Danke, Sergeant. Fahren wir nach Irwin?«
»Nein, zum Hubschrauberlandeplatz, Sir. Dort wartet ein Helikopter aus Irwin auf Sie.«
Der Militärpolizist hievte Smith’ Tasche hinten in den Wagen, setzte sich hinter das Lenkrad und verließ die Landebahn. Smith hielt sich fest, während der große Jeep über Furchen und Schlaglöcher holperte und dann einen wartenden Rettungshubschrauber mit dem Logo des Eleventh Armored Cavalry Regiment erreichte - es zeigte einen sich aufbäumenden schwarzen Hengst auf einem diagonal gestreiften rotweißen Hintergrund. Der Rotor drehte sich bereits.
Ein älterer Mann mit einem goldenen Majorsabzeichen und dem Äskulapstab auf dem Ärmel kam unter den langen Rotorblättern hervor und streckte seine Hand aus. »Dr. Max Behrens vom Weed Army Hospital, Colonel«, brüllte er.
Ein Soldat nahm Smith’ Tasche und sie kletterten in den vibrierenden Rettungshubschrauber, der daraufhin aufstieg und niedrig über der Wüste dahinglitt. Smith blickte nach unten, während sie über zweispurige Landstraßen und die Häuser von Kleinstädten flogen. Bald folgten sie dem Verlauf der großen, vierspurigen Interstate 15.
Dr. Behrens beugte sich vor und brüllte gegen Wind und Lärm an. »Wir haben alle Einheiten auf dem Militärstützpunkt genau im Auge behalten, aber es sind keine weiteren Virusinfektionen aufgetreten.«
»Sind Mrs. Anderson und die anderen darauf vorbereitet, mit mir zu reden?«, rief Smith.
»Ja, Sir. Familie, Freunde und alle, mit denen Sie sprechen wollen. Der Colonel der OPFOR will Sie in jeder Hinsicht unterstützen und er wäre glücklich, selbst mit Ihnen zu reden, wenn Ihnen das weiterhelfen sollte.«
»Der OPFOR?«
Behrens grinste. »Tut mir Leid, aber ich hatte vergessen, dass Sie bereits eine Weile für Detrick arbeiten. Das ist unsere Mission - OPPOSING FORCE. Das Eleventh Cavalry Regiment simuliert für alle Truppen und Brigaden, die aus Ausbildungsgründen hierher kommen, die Rolle des Feindes. Wir machen es ihnen verdammt schwer. Uns macht das Spaß und die anderen werden bessere Soldaten.«
Der Helikopter überquerte einen vierspurigen Highway und flog dann niedrig in die steinige Wüste hinein, bis Smith eine Straße, ein Willkommensschild und auf einem Hügel einen Haufen von Felsbrocken sah, die mit den blitzenden farbigen Logos und Abzeichen von Einheiten geschmückt waren, die hier stationiert oder im Lauf der Jahre durchgekommen waren.
Unter ihnen bewegten sich Reihen schneller Militärfahrzeuge, die Staubwolken aufwirbelten. Es war erstaunlich, wie sehr die optisch veränderten amerikanischen Vehikel den BMP-2, BRDM-2 und den T-80-Panzern der russischen Infanterie glichen. Der Helikopter glitt über den Hauptposten und landete dann in einer Sandwolke auf dem Wüstenboden. Dort
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