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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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wartete bereits ein Empfangskomitee und Smith wurde plötzlich wieder daran erinnert, weshalb er hier war.
Phyllis Anderson war eine große Frau und ein bisschen übergewichtig, als ob sie sich auf zu vielen Militärstützpunkten falsch ernährt hätte. Ihr rundes Gesicht wirkte müde, als sie in dem stillen Wohnzimmer des hübschen Hauses auf den Umzugskartons saß. Sie hatte jenen verängstigten Blick, den Smith schon bei so vielen noch relativ jungen Witwen gestorbener Soldaten gesehen hatte. Was würde sie jetzt tun? Ihr ganzes Eheleben lang war sie mit ihrem Mann von einem Fort zum nächsten gezogen. Auf den Militärstützpunkten oder in deren Nähe hatte sie nie in einem eigenen Haus gelebt. Sie besaß kein Heim.
»Die Kinder habe ich zu meinen Eltern geschickt«, antwortete sie auf Smith’ Frage. »Sie sind zu jung, um es zu begreifen.« Sie blickte auf die gepackten Umzugskartons. »In ein paar Tagen werde ich zu ihnen fahren. Wir müssen ein Haus finden. Es ist eine Kleinstadt in der Nähe von Erie in Pennsylvania. Ich brauche Arbeit und weiß nicht, was ich kann…«
Ihre Stimme versagte und Smith kam sich brutal vor, weil er ihr seine Fragen stellen musste.
»War der Major vor diesem Tag jemals krank?«
Sie nickte. »Manchmal bekam er plötzlich Fieber, für ein paar Stunden, aber dann ging es wieder weg. Einmal hat es vierundzwanzig Stunden gedauert. Die Ärzte waren besorgt, konnten aber keine Ursache finden und es wurde immer von selbst besser. Aber vor ein paar Wochen lag er mit einer schweren Erkältung im Bett. Ich wollte, dass er ein paar Tage krankfeiert oder zumindest nicht draußen arbeitet, aber das war nicht seine Art. Er sagte, dass kriegerische Auseinandersetzungen nicht wegen einer Erkältung enden würden. Der Colonel sagt immer, dass Keith es länger als alle anderen auf dem Schlachtfeld aushält.« Sie blickte auf ihren Schoß, wo ihre Hände ein zerfetztes Taschentuch zerknüllten. »Aushielt.«
»Fällt Ihnen irgendetwas ein, das mit dem Virus zusammenhängen könnte, der seinen Tod verursacht hat?«
Er sah, wie sie zusammenzuckte, aber es gab keine andere Möglichkeit, ihr die Frage zu stellen.
»Nein.« Sie hob den Kopf. Diese Menschen litten genauso wie er und er musste darum kämpfen, dass sich ihr Leiden nicht in seinem Blick spiegelte. »Es ging alles so schnell zu Ende. Seine Erkältung schien sich gebessert zu haben. Am Nachmittag hat er länger geschlafen. Als er aufwachte, lag er bereits im Sterben.« Sie biss sich auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken.
Smith spürte Tränen in seinen Augen. Er streckte die Hand aus und legte sie auf ihre. »Es tut mir so Leid. Ich weiß, wie schwer das für sie ist.«
»Wirklich?« Ihre Stimme klang verzweifelt, aber die Frage war ernst gemeint. Sie wussten beide, dass er ihren Mann nicht wieder lebendig machen konnte, aber kannte er vielleicht ein magisches Heilmittel, das den endlosen, bodenlosen Schmerz auslöschen konnte, den sie mit jeder Faser ihres Körpers empfand?
»Ich weiß es«, sagte er sanft. »Meine Verlobte ist auch durch den Virus ums Leben gekommen.«
Sie starrte ihn schockiert an und zwei Tränen kullerten ihre Wangen hinab. »Das ist ja entsetzlich.«
Smith räusperte sich. Er empfand einen brennenden Schmerz in der Brust und sein Magen fühlte sich an, als ob ein Betonmischer darüber gefahren wäre. »Ja. Glauben Sie, dass Sie unser Gespräch fortsetzen können? Ich will alles über den Virus herausfinden, damit nicht noch mehr Menschen sterben.«
Sie war immer noch die Frau eines Soldaten und deshalb war es am besten, nicht davonzulaufen. »Was wollen Sie noch wissen?«
»War Major Anderson kürzlich in Atlanta oder in Boston?«
»Ich glaube nicht, dass er jemals in Boston war, und in Atlanta waren wir nicht mehr, seit er vor Jahren Fort Bragg verlassen hat.«
»Wo außer in Fort Bragg hat er noch gedient?«
»Nun…« Sie zählte eine ganze Reihe von Militärstützpunkten von Kentucky bis Kalifornien auf. »Natürlich war Keith auch in Deutschland, als er bei der Third Armored war.«
»Wann?« Das Marburg-Fieber, eine eng mit der EbolaVirusinfektion verwandte Krankheit, war 1967 in Deutschland erstmalig entdeckt worden.
»Von 1989 bis 1991.«
»Mit der Third Armored? War er danach bei der Operation Desert Storm dabei?«
»Ja.«
»War er sonst irgendwo in Übersee stationiert?«
»In Somalia.«
Dort hatte Smith seine schicksalhafte Erfahrung mit dem Lassa-Fieber gemacht. Es war nur eine kleinere

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