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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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lediglich
befragen wollen.«
Der Präsident nickte. »Hört sich vernünftig an. Außerdem bin
ich derselben Ansicht wie Nancy. Lassen Sie uns sehen, was uns
der privatwirtschaftliche Sektor anzubieten hat. In der
Zwischenzeit halten Sie mich alle auf dem Laufenden. Ein
tödlicher Virus, über den niemand etwas weiß, jagt mir höllische
Angst ein. Er sollte uns allen höllische Angst einjagen.«

15
    9 Uhr 22
Washington, D. C.
    In dem geschäftigen, multiethnisch bevölkerten AdamsMorgan-Viertel gibt es viele Restaurants auf Dachterrassen, die einen weiten Ausblick über die Stadt bieten. In den beiden Hauptstraßen, der Columbia Road und der Eighteenth Street, findet man ein lebhaftes Nebeneinander von Straßencafes, Bars und Klubs, Buchläden und Antiquariaten, Plattenläden, exzentrischen Secondhandshops und angesagten Boutiquen. Die exotische Kleidung der Einwanderer trägt noch zu einer ohnehin pittoresken Atmosphäre bei. Die Neuankömmlinge stammen aus Guatemala und El Salvador, Kolumbien und Ecuador, Jamaika und Haiti, der Demokratischen Republik Kongo und dem ehemaligen Zaire, zudem aus Kambodscha, Laos und Vietnam.
    Special Agent Lon Forbes vom FBI saß an einem Tisch im hinteren Teil eiiies Cafes in der Eighteenth Street, wo die Kaffeebecher mit Brandzeichen versehen waren und so alt wirkten, dass sie aus der Zeit hätten stammen können, als noch Indianer über die hiesigen Gebirgskämme streiften. Er wartete darauf, dass Lieutenant Colonel Jonathan Smith endlich zur Sache kam. Wenn man einmal davon absah, dass Smith behauptet hatte, ein Freund von Bill Griffin zu sein, wusste Forbes nur wenig über seinen Gesprächspartner. Deshalb war der FBI-Agent zugleich interessiert und vorsichtig.
    Da ihm keine Zeit geblieben war, Recherchen über Smith anzustellen, wusste er nur, dass dieser als forschender Wissenschaftler in Fort Detrick beschäftigt war. Forbes hatte vorgeschlagen, dass sie sich in diesem heruntergekommenen Cafe trafen. Da er schon früh eingetroffen war, hatte er von der anderen Straßenseite aus beobachtet, wie Spätaufsteher vorbeischlenderten, die auf der Suche nach einem Frühstück waren. Dann kam Smith.
    Der Lieutenant Colonel in der khakifarbenen Offiziersuniform blickte sich vor dem Cafe um und beobachtete dann durch die Tür das Innere. Schließlich trat er ein. Dem FBI-Mann fiel die eindrucksvolle körperliche Erscheinung Smith’ auf und er nahm so etwas wie eine unterdrückte Gewaltbereitschaft wahr. Wenn er von seinem ersten Eindruck ausging, wirkte Smith nicht wie ein kopflastiger Wissenschaftler, der auf dem geheimnisumwitterten Gebiet der Zell- und Molekularbiologie arbeitete.
    Smith trank Kaffee, plauderte über das für die Jahreszeit zu warme Wetter und fragte Forbes, ob er Kuchen essen wolle, was dieser verneinte. Unter dem Tisch klopfte der Lieutenant Colonel mit einem Fuß auf den Boden. Forbes wartete ab und hörte zu. Das Gesicht mit der hohen Stirn und dem ordentlich zurückgekämmten schwarzen Haar verriet Willensstärke und ließ an nordamerikanische Indianer denken. Der Blick der marineblauen Augen wirkte verfinstert, was aber nichts mit der an Tinte erinnernden Farbe der Pupillen zu tun hatte. Forbes nahm eine Gewaltbereitschaft wahr, die danach lechzte, explodieren zu können. Dieser Offizier war nicht nur nervös, seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt - wie eine Stahlfeder.
    »Ich muss Kontakt zu Bill aufnehmen«, meinte Smith schließlich.
    »Warum?«
    Smith überlegte, ob es klug wäre, darauf zu antworten. Dann wurde ihm klar, dass er das Risiko eingehen und etwas von seinem Wissen preisgeben musste. Schließlich wollte er, dass Forbes ihm half. »Vor ein paar Tagen hat Bill zu mir Kontakt aufgenommen und ein geheimes Treffen im Rock-Creek-Park arrangiert, um mich zu warnen, dass ich in Gefahr bin. Jetzt ist es so weit und ich muss in Erfahrung bringen, woher er Bescheid wusste und was er jetzt weiß.«
    »Das ist deutlich genug. Wollen Sie mir erzählen, um was für eine Art von Gefahr es geht?«
»Irgendjemand will mich umbringen.«
»Aber Sie wissen nicht, wer?«
»Um es kurz zu machen - nein.«
Forbes blickte auf die leeren Tische um sie herum. »Sie wollen nicht darüber reden, weshalb man Sie umbringen will?«
»Im Augenblick nicht. Ich muss einfach nur Bill finden.«
»Beim FBI arbeiten viele Leute. Warum wenden Sie sich ausgerechnet an mich?«
»Ich habe mich daran erinnert, dass Bill mir erzählt hat, Sie wären beim FBI so ungefähr sein

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