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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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die lebensnotwendig sind. Er wechselt Glühbirnen aus, wäscht seine Wäsche und kocht. Natürlich hätte er genug Geld, um Personal einzustellen, aber Fremde machen ihn nervös. Sein Medikament muss er sowieso nehmen, warum sollte er also nicht für sich selbst sorgen?«
»Ich kann es ihm nicht verübeln. Du hast gesagt, dass die Wirkung des Medikaments nachlässt?«
»Ja. Unter anderem merkt man das daran, dass er zur Hysterie neigt, wie du eben gesehen hast. Dann liest er und schwärmt herum, schläft nur wenig und treibt alle zum Wahnsinn. Wenn er seine Arznei zu lange nicht nimmt, kann er in ein unbekanntes Universum entschwinden und so sehr die Kontrolle über sich verlieren, dass er für sich selbst - und vielleicht auch für andere - gefährlich wird.«
Howell schüttelte den Kopf. »Versteh mich nicht falsch, aber der junge Mann tut mir Leid.«
Smith lachte in sich hinein. »Du musst es andersherum sehen. Wir beide tun ihm Leid. Weil wir nie erfahren werden, was er weiß, bemitleidet er uns. Wir können nicht begreifen, was er versteht. Es ist ein großer Verlust, dass er sich völlig isoliert hat, um sich ganz und gar auf die Arbeit mit dem Computer zu konzentrieren. Nach dem, was ich mitgekriegt habe, konsultieren ihn Computerexperten aus der ganzen Welt, allerdings nie persönlich, sondern immer nur per E-Mail.«
Howell säuberte während der Unterhaltung seine Heckler & Koch-MP5, die genauso tödlich war, wie sie aussah. »Aber wenn er mechanisch und langsam reagiert, wenn er sein Medikament genommen hat, und verrückt spielt, wenn er es nicht tut, wie schafft er es dann, irgendetwas auf die Reihe zu kriegen?«
»Das ist der Trick bei der Sache. Er hat gelernt, sich ein Stück weit gehen zu lassen, wenn die Wirkung des Medikaments nachlässt, aber nicht so weit, dass er die Kontrolle verliert. So bleiben ihm jeden Tag ein paar Stunden dieses Zwischenzustands, in dem er vollkommen glücklich ist. Dann durchzucken ihn mit Lichtgeschwindigkeit neue Ideen. Sein Geist ist hellwach, klar und schnell, während er sich nur halb in der Gewalt hat. Dann ist er unschlagbar.«
Howells zerfurchtes Gesicht blickte von der Waffe auf und seine blassblauen Augen flackerten. »Am Computer unschlagbar? Na gut, das ist was anderes.« Erneut wandte er sich seiner Heckler & Koch zu, die vor ein paar Jahren die bevorzugte Waffe des britischen Special Air Service gewesen war, woran sich vermutlich nichts geändert hatte.
»Säuberst du immer eine Waffe, wenn du Besuch hast?« Weil Smith nach der langen Autofahrt müde war, schloss er die Augen.
Howell schnaubte. »Hast du jemals The White Company von Arthur Conan Doyle gelesen? Ein ziemlich gutes Buch - als Junge hat es mich sehr viel mehr interessiert als Sherlock Holmes. Merkwürdige Sachen. Ein Sohn ist gleichzeitig der Vater eines Mannes und solche Geschichten.« Bevor er weitersprach, schien er noch einen Augenblick lang über Jungen und Männer nachzudenken. »Wie auch immer - in dem Buch gibt es einen alten Bogenschützen Namens Black Simon. Eines Morgens fragt ihn der Held, warum er sein Schwert so scharf wie ein Rasiermesser schleift, wenn die Kompanie keinerlei Kampfhandlung erwartet. Black Simon antwortet ihm, dass er in den Nächten vor den großen Schlachten von Crecy und Poitiers von einer roten Kuh geträumt habe und dass das in der letzten Nacht wieder so gewesen sei. Deshalb bereite er sich auf den Ernstfall vor. Natürlich haben die Spanier später am selben Tag angegriffen, wie Black Simon es erwartet hatte.«
Smith lachte in sich hinein und öffnete die Augen. »Das soll wohl heißen, dass man sich besser auf Ärger vorbereitet, wenn ich auftauche.«
»So ungefähr«, erwiderte Howell lächelnd.
»Wie üblich hast du Recht. Ich brauche Hilfe und wahrscheinlich ist die Sache gefährlich.«
»Wofür sollte ein alter Geheimagent und Wüstenfuchs sonst gut sein?«
Smith war Howell während der langweiligen Aktion Desert Shield begegnet, als sie im Lazarett jeden Tag mit Kämpfen gerechnet hatten, die nie stattfanden. Peter Howell allerdings wurde in eine Auseinandersetzung verstrickt. Oder - um genauer zu sein - Peter und der britische Special Air Service. Nie hatte Peter genau gesagt, worum es gegangen war, doch eines Nachts war er wie ein Gespenst aus dem Wüstensand in dem Lazarett aufgetaucht. Er hatte hohes Fieber und war leichenblass. Einige Ärzte schworen, dass sie einen Hubschrauber oder ein kleines Landfahrzeug in der Nähe gehört hätten, aber

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