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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Zweiten Weltkrieg mit Spionage zu tun gehabt hatte.
Kann es sich Weißel selbst mit einem Bankdirektorengehalt leisten, im Swan’s Way zu speisen?, fragte sich Howell und fand dann, dass es eine gute Idee wäre, dem nachzugehen.
Nachdem er sich umgezogen hatte, nahm er sich ein Taxi in die Innenstadt. Es war inzwischen acht Uhr geworden, und die Straßen wirkten verlassen, nur ein paar Schaufenster waren noch hell erleuchtet. Über einer Tür sah er einen goldenen Schwan.
Das Lokal war ganz so, wie Howell es erwartet hatte: gehobenes, rustikales Dekor, massive Deckenbalken, schwere Möbel. Die Kellner trugen Frack, das Silber auf den Tischen blitzte, und der Maitre wirkte überrascht, dass dieser Tourist auf den Gedanken kam, er könne in seinem Etablissement ohne Reservierung einen Platz bekommen.
»Ich bin Gast von Herrn Weißel«, erklärte ihm Howell.
»Ah, Herr Weißel… Sie kommen früh, mein Herr. Der Tisch für Herrn Weißel ist für neun Uhr bestellt. Bitte, nehmen Sie doch in der Halle Platz oder an der Bar, wenn Sie das vorziehen. Ich werde ihn dann zu Ihnen führen.«
Howell setzte sich in den Vorraum, wo ihn wenige Minuten später eine junge Frau in ein Gespräch verwickelte. Ihr gewaltiger Busen drohte ihr Abendkleid zu sprengen. Trotzdem entging ihm nicht, wie der Maitre mit einem jungen Mann sprach und dabei auf ihn zeigte.
»Sollte ich Sie kennen?«
Howell blickte zu einem hoch gewachsenen, hageren Mann mit glatt zurückgekämmtem Haar auf, dessen Augen so dunkel waren, dass sie fast schwarz zu sein schienen. Er schätzte, dass Herr Weißel Ende der Dreißig war, ein kleines Vermögen für seine Kleidung und sein Styling ausgab und mit ziemlicher Verachtung auf den größten Teil der Welt herunterblickte.
    »Peter Howell«, sagte er.
    »Engländer also… stehen Sie in Geschäftsverbindung mit der Offenbach Bank?«
»Nein, aber mit Ihnen.«
Weißels Augen weiteten sich, er blinzelte ein paarmal. »Da muss ein Irrtum vorliegen. Ich habe noch nie von Ihnen gehört.«
»Aber Sie haben von Iwan Beria gehört, nicht wahr, alter Junge?«
Howell war aufgestanden und neben Weiß el getreten; jetzt griff er nach seinem Arm, dicht über dem Ellbogen. Weißels Mund klappte auf und zu, als Howell auf einen Nerv drückte.
»Dort drüben in der Ecke ist ein Tisch, da sind wir ganz ungestört. Wir wär’s, wenn wir dort einen Schluck trinken würden?«
Howell bugsierte den Banker auf eine schmale Bank, setzte sich neben ihn und versperrte ihm damit den Ausgang.
»Aber das geht doch nicht!«, stöhnte Weißel und rieb sich den Ellbogen. »Wir haben Gesetze…«
»Ich bin nicht wegen Ihrer Gesetze hier«, fiel Howell ihm ins Wort. »Wir interessieren uns für einen Ihrer Kunden.«
»Ich kann unmöglich über vertrauliche Angelegenheiten sprechen!«
»Aber der Name Beria war Ihnen doch vertraut, nicht wahr? Sie betreuen sein Konto. Nun, ich will das Geld nicht. Wir müssen bloß wissen, wer es schickt.«
Weißels Blick wanderte in die Runde, suchte nach dem Maitre.
»Sparen Sie sich die Mühe«, erklärte ihm Howell. »Ich habe ihm Geld gegeben, damit er uns nicht stört.«
»Sie sind ein Verbrecher!«, erklärte Weißel. »Sie halten mich gegen meinen Willen fest. Selbst wenn ich Ihnen das gebe, was Sie wollen, würden Sie niemals hier…«
Howell stellte ein kleines Tonbandgerät auf den Tisch. Er stöpselte einen Ohrhörer ein und reichte ihn Weißel. »Lauschen Sie mal.«
Der Banker kam der Aufforderung nach. Gleich darauf weiteten sich seine Augen ungläubig. Er riss den Ohrstöpsel heraus und warf ihn auf den Tisch. Peter Howell fand, dass es von Jon Smith sehr weitblickend gewesen war, ihm den Teil des Verhörs zur Verfügung zu stellen, in dem Beria Weißel erwähnt hatte.
»Schön, dann wird eben mein Name genannt. Na und? Wer ist dieser Mann?«
»Sie haben doch seine Stimme erkannt, oder?«, meinte Howell leise.
    Weißel rutschte unruhig zur Seite. »Vielleicht.« »Und vielleicht erinnern Sie sich auch daran, dass es die
    Stimme von jemandem ist, der sich Iwan Beria nennt.« »Und wenn ich das tue?«
Howell beugte sich zu ihm hinüber. »Beria ist ein
    Auftragskiller. Er arbeitet für die Russen. Wie viel russisches Geld geht durch Ihre Hände, Herr Weißel?« Das Schweigen des Bankers sprach Bände.
    »Das habe ich mir gedacht«, nickte Howell. »Dann lassen Sie mich Ihnen sagen, was geschehen wird, wenn Sie nicht mit uns kooperieren. Ich werde dafür sorgen, dass die Russen erfahren, dass Sie recht

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