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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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mitteilsam waren, als es um ihr Geld ging - woher es kommt, wie und wann es bewegt wird, eben all die kleinen Einzelheiten, die die Russen bei Ihnen sicher wähnten, weil sie ja schließlich großzügig für Ihre Diskretion bezahlt haben.«
    Er hielt inne, um Weißel Zeit zu lassen, das Gehörte zu verarbeiten.
»So«, fuhr er dann fort, »und sobald die Russen das wissen, werden sie verärgert sein - verständlicherweise. Sie werden Erklärungen fordern. Sie werden keine Entschuldigungen gelten lassen. Und sobald das Vertrauen einmal zerstört ist, mein lieber Weißel, sind Sie erledigt. Sie haben oft genug mit Russen zu tun gehabt, um zu wissen, dass die nie etwas vergessen und nie etwas verzeihen. Sie werden Rache wollen, und Ihre großartigen Schweizer Gesetze und Ihre Polizei werden sie nicht daran hindern. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Weißel spürte, wie sein Magen revoltierte. Der Engländer hatte Recht: Die Russen waren Barbaren, sie stolzierten in Zürich herum und prahlten mit ihrem neu erworbenen Reichtum. Und jeder Banker wollte davon etwas abbekommen. Da fragte man nicht lange. Jede Forderung, die man einer Bank stellte, wurde erfüllt. Die Russen ereiferten sich über die Gebühren, aber am Ende zahlten sie. Aber sie machten auch Maklern wie Weißel sehr klar, dass es für sie keine Flucht und kein Verstecken geben würde, wenn sie das in sie gesetzte Vertrauen brachen. Und ein Mann wie dieser Engländer würde ihnen durchaus den Eindruck vermitteln können, dass Weißel seine Kunden verraten hatte. Nichts, was der Banker dann tun oder sagen konnte, würde die Russen umstimmen, sobald sie einmal überzeugt waren, dass er sie verraten hatte.
»Wie war der Name doch?«, fragte Weißel mit fast unhörbarer Stimme.
»Iwan Beria«, erwiderte Howell. »Wer überwies ihm Geld?«
    23
    Fünf Stunden waren verstrichen, seit Dylan Reed sich in das Spacelab zurückgezogen hatte. Während der ganzen Zeit hatte er über sein Headset jedes Wort, das die Crew gesprochen hatte, mitgehört. Megan Olson hatte zweimal gefragt, ob er Hilfe brauche, und dann hatte sie ihn auch noch einmal gefragt, wie lange er noch brauchen würde. Es drängte sie offenkundig, mit ihren eigenen Experimenten zu beginnen.
    Wenn sie wüsste, was hier vor sich geht, hätte sie es nicht so eilig, dachte Reed mit finsterer Miene.
    Megan hatte er höflich aber entschieden erklärt, dass sie und die anderen warten müssten, bis er fertig sei.
Weil Reed auch im Auge behalten musste, was die Crew machte, nahm die Arbeit wesentlich mehr Zeit in Anspruch, als er das angenommen hatte. Darüber hinaus wurde er durch den ständigen Dialog zwischen der Crew und Mission Control abgelenkt. Dennoch arbeitete Reed so schnell er konnte und hielt nur gelegentlich inne, um seine Hände etwas auszuruhen, die in den langen, an der Box befestigten Gummihandschuhen steckten und sich gelegentlich verkrampften.
Die Ungeheuerlichkeit dessen, was er tat, drohte ihn zu überwältigen. Wenn er durch das Okular des Mikroskops starrte, sah er vor sich eine Art von Pockenerregern, wie sie vor ihm noch niemand gesehen hatte - mit Ausnahme ihres Schöpfers Karl Bauer. Der Schweizer Wissenschaftler hatte es in seinem Labor auf der Hauptinsel von Hawaii fertiggebracht, das Variola Virus, den Erreger der Pocken, so abzuwandeln, dass er die dreifache Größe erreichte - und hatte außerdem sogar noch die Voraussetzung für weiteres Wachstum schaffen können. Aber Bauer war durch die Schwerkraft der Erde in seiner Arbeit beeinträchtigt gewesen; Reed war das nicht.
Man konnte die Ursprünge von Bauers Arbeit auf eine der ersten Shuttle-Missionen zurückführen. Die Astronauten hatten damals eine zwei Tage alte Tüte mit belegten Broten entdeckt, die jemand vergessen hatte. Die Brote hatten sich in einem verschlossenen Plastikbeutel befunden, der wie ein Ballon in der Luft schwebte. Als sie den Beutel geöffnet hatten, waren sie zuerst der Meinung gewesen, die Brote seien noch genießbar - bis einer darauf hingewiesen hatte, dass das Schweben des Beutels nur darauf zurückzuführen sein konnte, dass die Bakterien in den Broten so viel Gas erzeugt hatten, dass der Beutel davon aufgebläht worden war.
Nähere Untersuchungen hatten dann den unwiderlegbaren Beweis erbracht, dass Bakterien im Zustand der Schwerelosigkeit schneller wachsen und größer werden.
Als Karl Bauer den NASA-Bericht über das Phänomen gelesen hatte, hatte er sofort daraus gefolgert, dass das, was für

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