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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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den Ball ins Rollen bringen konnte.
    Ihr gegenüber saß der Außenminister, Gerald Simon, der sich imaginäre Fusseln von seinem maßgeschneiderten Anzug zupfte, ein Ritual, das dem Eingeweihten verriet, dass er von Unschlüssigkeit geplagt wurde.
    »Ich hoffe, Sie hatten genug Zeit, um Ihre Gedanken zu sammeln«, sagte der Präsident. »So wie die Umstände nämlich liegen, müssen wir die richtige Entscheidung gleich beim ersten Mal treffen.«
    Er blickte in die Runde. »Nach letztem Stand wird die Discovery ihr ›Fenster‹ für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre in etwa einer Stunde erreichen. Zu dem Zeitpunkt sind es weitere vier Stunden bis zum Beginn des eigentlichen Landeanflugs. Fünfundsiebzig Minuten später wird das Shuttle in Edwards ankommen. Die Frage, auf die wir eine Antwort finden müssen, ist ganz einfach: Lassen wir zu, dass das Shuttle landet?«
    »Etwas noch, Sir«, meldete Martha Nesbitt sich zu Wort. »An welchem Punkt verlieren wir die Fähigkeit, den Orbiter zu zerstören?«
    »Einen exakten Zeitpunkt dieser Art gibt es eigentlich nicht«, erwiderte der Präsident. »Die Tatsache, dass das Shuttle ein Selbstvernichtungspaket mit hochwirksamem Sprengstoff mit sich führt, ist aus naheliegenden Gründen nie publiziert worden. Mit Hilfe von Satellitenrelais sind wir jedenfalls in der Lage, den Mechanismus an jedem beliebigen Punkt zwischen der augenblicklichen Position des Orbiters und dem Landepunkt zu aktivieren.«
    »Aber, Mr. President, das Paket ist doch in Wirklichkeit dafür entwickelt worden, um den Orbiter im Weltraum sprengen zu können«, meinte Bill Dodge. »Sinn des Ganzen ist es doch zu verhindern, dass irgendwelche Kontaminationsstoffe in die Atmosphäre gelangen.«
    »Das ist richtig«, pflichtete Castilla ihm bei.
    »Und ebenfalls richtig ist, dass wir keine Ahnung haben, was wirklich an Bord von Discovery abgelaufen ist«, gab Gerald Simon zu bedenken. Er sah sich in dem kleinen Raum um. »Fünf Menschen sind tot. Wir wissen nicht wie oder weshalb. Aber einer lebt noch. Auf dem Schlachtfeld sind wir gewöhnt, immer unsere Toten zu bergen. Und wenn es dort draußen einen Überlebenden gibt, ist es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit ihn herauszuholen.«
    »Da bin ich Ihrer Meinung«, sagte Marti Nesbitt. »Zuallererst ist der Orbiter nach neuesten Informationen in mechanischer Hinsicht völlig unversehrt. Zum Zweiten ist die NASA noch mit Untersuchungen beschäftigt, was zum Tode der Crew geführt haben könnte. Logischerweise konzentrieren sie sich auf die Vorräte an Lebensmitteln und Flüssigstoffen. Wir wissen, dass Bakterien in der Schwerelosigkeit zu sehr schnellem Wachstum fähig sind. Es ist durchaus möglich, dass etwas, was auf der Erde ganz harmlos ist, dort draußen auf groteske Weise eine Mutation durchgemacht und seine Opfer getötet hat, bevor die überhaupt reagieren konnten.«
    »Aber ist denn nicht genau das der Grund, weshalb wir das Risiko nicht eingehen dürfen, das Shuttle landen zu lassen?«, fragte Gerald Simon. »Ich muss das vom Gefahrenstandpunkt aus betrachten. Wir wissen, dass sich auf diesem Raumschiff etwas Tödliches befindet und wollen es trotzdem zur Landung bringen? Da frage ich mich, welcher Art von Gefahr setzen wir uns damit eigentlich aus - uns und den Rest der Welt?«
    »Vielleicht gar keiner Gefahr«, erwiderte Bill Dodge. »Hier haben wir es doch nicht mit einer Ep isode von AkteX über eine außerirdische Seuche zu tun, die irgendwie in das Shuttle eingedrungen ist. Was auch immer den Tod dieser Menschen verursacht hat, ist von der Erde gekommen. Wo es ganz offensichtlich nicht diese tödliche Wirkung hatte. Wenn die Schwerelosigkeit nicht mehr darauf einwirkt, stirbt das verdammte Ding.«
    »Und auf eine solche Theorie hin wollen Sie das Land verwetten?«, konterte Simon. »Oder den ganzen Planeten?«
    »Das ist jetzt eine Überreaktion, Gerry.«
»Und ich finde, Sie nehmen die Dinge etwas zu leicht!« »Ladies und Gentlemen!«
    Die Worte des Präsidenten brachten die Anwesenden zum Schweigen. »Debatte, Fragen, Bemerkungen - gern. Aber bitte kein Streit und keine persönlichen Vorwürfe. Dafür haben wir keine Zeit.«
    »Hat die NASA eine vernünftige Vorstellung davon, wann sie uns sagen kann, was dort droben passiert ist?«, fragte die Sicherheitsberaterin.
    Der Präsident schüttelte den Kopf. »Dieselbe Frage habe ich Harry Landon gestellt. Die Antwort darauf lautet nein. Obwohl der einzige Überlebende, Dylan Reed,

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