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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Tür und wartete, bis jemand drinnen den Deckel vom Türspion zog. Zwei schwarze argwöhnische Augen musterten ihn, dann wurde der Riegel zurückgezogen und die Tür öffnete sich. Beim Hineingehen gab Treloar dem hünenhaften mongolischen Türsteher einen Zwanzigdollarschein. Er schlüpfte aus seinem Mantel und spürte, wie seine düsteren Gedanken sich im rötlichen Lichtschein und unter den schrillen Klängen der Musik verflüchtigten. Gesichter wandten sich ihm zu, sein westlicher Anzug beeindruckte. Im Klang der Musik sich wiegende Körper stießen ihn an, mehr absichtlich als aus Zufall. Der Geschäftsführer, eine hagere, kleinwüchsige Gestalt mit unruhig umherhuschenden Augen, der ihn an ein Wiesel erinnerte, kam herangeeilt, um seinen ausländischen Gast zu begrüßen. Sekunden später hielt Treloar ein Glas Wodka in der Hand und wurde an der Tanzfläche entlang zu einem abgegrenzten Bereich geführt, der mit Samt bezogene Sofas und weiche Hocker aufwies.
    Er seufzte, als er sich auf den Kissen niederließ. Der starke Alkohol wärmte ihn von innen und ließ seine Fingerspitzen prickeln.
    »Soll ich Ihnen etwas Interessantes vorführen?«, flüsterte der Geschäftsführer augenzwinkernd.
Treloar nickte zufrieden. Um sich die Zeit zu vertreiben, schloss er die Augen und ließ sich von der Musik durchpulsen. Er zuckte zusammen, als er eine Berührung an seiner Wange verspürte. Vor ihm standen zwei blonde Knaben mit makellosem Teint und strahlend blauen Augen. Sie waren höchstens zehn Jahre alt.
»Zwillinge?«
    Das Wiesel nickte. »Und besser noch, Jungfrauen.« Treloar stöhnte.
»Aber sie sind sehr teuer«, warnte das Wiesel.
»Das ist egal«, entgegnete Treloar mit heiserer Stimme.
    »Bringen Sie uns Zakuski. Und Limonade für meine Engel.«
    Er klopfte auf die Kissen zu seiner Linken und seiner Rechten. »Kommt zu mir, meine Engel. Gebt mir einen Vorgeschmack auf den Himmel…«
    Sechs Kilometer vom Krokodil gibt es eine Anlage, umstanden von drei Hochhäusern, die zusammen als Dscherschinski Platz bekannt sind. Bis Anfang der neunziger Jahre war dort die Zentrale des kommunistischen KGB untergebracht gewesen; nach dem Ende der Sowjetunion hatte der neu gegründete russische Bundesgeheimdienst den Komplex übernommen.
    Generalmajor Oleg Kirov stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen am Fenster seines Büros im fünfzehnten Stockwerk und blickte auf die Silhouette von Moskau hinaus.
    »Die Amerikaner kommen«, murmelte er.
»Was sagst du da, Duscha?«
Kirov hörte das Klappern von Absätzen auf dem Parkett,
    spürte zarte Finger an seiner Brust und roch warmes, süßliches Parfüm. Er drehte sich um, nahm die schöne rothaarige junge Frau in die Arme und küsste sie gierig. Er spürte, wie ihre Zunge mit der seinen spielte und ihre Hände an seinen Gürtel griffen - und dann tiefer.
    Kirov trat einen Schritt zurück und sah in die lockenden grünen Augen. »Ich wünschte, wir hätten jetzt Zeit«, sagte er leise.
    Leutnant Lara Teljegin, Kirovs Assistentin, stand mit in die Hüften gestützten Armen da und betrachtete ihren Geliebten. Selbst in der schmucklosen Uniform wirkte sie wie ein Fotomodell.
    »Du hast versprochen, mich heute zum Abendessen einzuladen«, schmollte sie.
    Kirov musste lächeln. Lara Teljegin hatte die Frunze Militärakademie als Erste ihrer Klasse absolviert. Sie war eine Meisterschützin; die Hände, die ihn jetzt liebkosten, konnten einen Menschen binnen Sekunden töten. Und doch konnte sie ebenso schamlos und provozierend wie professionell sein.
    Kirov seufzte. Zwei Frauen in einem Körper. Manchmal wusste er nicht, welche von beiden die echte Lara war. Aber er würde sie beide genießen, so lange er das konnte. Mit dreißig stand Lara erst am Anfang ihrer Karriere. Es war unvermeidbar, dass sie auf andere Posten versetzt wurde, und eines Tages würde sie ein eigenes Kommando bekommen. Kirov, der zwanzig Jahre älter als sie war würde eines Tages von ihrem Liebhaber zu ihrem Paten werden - oder, wie die Amerikaner das gern formulierten, einem »Rabbi«, der sich um die Interessen seiner Favoritin kümmern musste.
    »Du hast mir nichts von dem Amerikaner gesagt«, meinte Lara plötzlich ganz geschäftsmäßig. »Welcher ist es denn? Wir haben es in letzter Zeit mit so vielen zu tun.«
    »Ich habe dir nichts gesagt, weil du den ganzen Tag weg warst und ich niemanden hatte, der mir bei diesem infernalischen Papierkram geholfen hat«, brummte Kirov. Er reichte ihr einen

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