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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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hin. »Meine Adresse
und meine Telefonnummer - nur für alle Fälle. Du hast
doch ein sicheres Telefon, oder?«
Smith klopfte auf seine Tasche. »Das Modernste, was an
gesicherten digitalen Handys zur Verfügung steht.« Er gab ihr die Nummer.
»Jon, wenn du etwas in Erfahrung bringen solltest, was ich
wissen müsste…«
Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
Smith drückte ihr die Hand. »Ich verstehe.«
    Jon Smith war schon mehrere Male in Moskau gewesen, hatte aber bisher nie Gele genheit gehabt, dem Dscherschinski Platz einen Besuch abzustatten. Als er jetzt in der düsteren Eingangshalle des Gebäudes Samat 3 stand, fielen ihm all die Geschichten wieder ein, die er von den Kalten Kriegern seiner Bekanntschaft gehört hatte. Der ganze Bau strahlte eine derartig seelenlose Gleichgültigkeit aus, dass auch noch so viel frische Farbe das nicht übertünchen konnten. Das Echo, das von dem gebeizten Parkett widerhallte, klang wie die Schritte der Verurteilten - all der Männer und Frauen, die man seit den ersten Stunden des Kommunismus auf ihrem Weg in die Verhörzellen im Keller hier durchgeschleppt hatte. Smith fragte sich, wie die Menschen, die hier arbeiteten, wohl mit den Gespenstern der Toten zurecht kamen. Waren sie sich ihrer bewusst? Oder verdrängte man die Vergangenheit aus Angst, sie könnte wie ein Golem wieder zum Leben erwachen?
    Smith folgte dem jungen Offizier, der ihn abgeholt hatte, in den Fahrstuhl. Als die Kabine nach oben fuhr, ließ er vor sich noch einmal Revue passieren, was Randi ihm über Generalmajor Oleg Kirovs Karriere und die seiner Mitarbeiterin, Lara Teljegin, erzählt hatte.
    Kirov schien einer jener Soldaten zu sein, die mit einem Fuß in der Vergangenheit und mit dem anderen in der Zukunft standen. Unter kommunistischer Herrschaft aufgewachsen, hatte er sich in Afghanistan, dem Vietnam der Sowjetunion, im Kampfeinsatz ausgezeichnet. Anschließend hatte er sich ganz der Sache der Reformer angeschlossen. Als schließlich eine noch zerbrechliche Demokratie Platz zu greifen begann, hatten Kirovs Gönner ihn mit einem Posten in dem neu gegründeten Sicherheitsdienst der Russischen Föderation belohnt. Die Reformer waren ernsthaft bemüht, den alten KGB zu zerstören und seine Reihen gründlich von dem alten Geist zu reinigen. Die einzigen Menschen, denen sie diese Säuberungsaufgabe anvertrauten, waren im Kampf erprobte Soldaten wie Kirov, deren Loyalität zu dem neuen Russland außer Frage stand. Wenn Kirov eine Brücke in diese neue Zukunft darstellte, dann verkörperte Lara Teljegin die beste Hoffnung einer solchen Zukunft. In Russland und England ausgebildet, gehörte Teljegin einer neuen Gattung russischer Technokraten an: mehrsprachig, weltgewandt, mit einem hohen technischen Kenntnisstand und besser mit dem Internet und Windows vertraut als die meisten ihrer Altersgenossen im Westen.
    Aber Randi hatte Jon auch darauf hingewiesen, dass die Russen in Fragen ihrer nationalen Sicherheit immer noch geheimniskrämerisch und argwöhnisch waren. Sie konnten die ganze Nacht mit einem trinken und dem Gesprächspartner ihre intimsten und peinlichsten Erlebnisse anvertrauen. Aber wenn man eine einzige falsche Frage stellte, sich für das falsche Thema interessierte, waren sie sofort beleidigt, und das ganze Vertrauen war dahin.
    Ein sensibleres Thema, als Bioaparat gibt es wahrscheinlich gar nicht, dachte Smith, als man ihn in Kirovs Büro führte. Wenn Kirov das, was ich ihm sagen werde, in die falsche Kehle bekommt, sitze ich vielleicht morgen Früh wieder im Flugzeug.
    »Dr. Jon Smith!«
    Kirovs Stimme dröhnte durch den Raum, als er Smith entgegenging und ihm die Hand schüttelte. Seine breite Brust, die dichte weiße Mähne und sein Gesicht sahen aus, als könne man sie demnächst auf eine russische Münze prägen.
    »Schön, Sie wiederzusehen«, sagte er. »Das letzte Mal war… in Genf, vor fünf Jahren. Stimmt’s?«
    »Stimmt genau, General.«
    »Gestatten Sie, dass ich Ihnen meine Adjutantin vorstelle, Leutnant Lara Teljegin.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Doktor«, sagte Teljegin, nachdem sie Smith unverhohlen gemustert hatte. »Ganz meinerseits«, erwiderte Smith.
Mit ihren dunklen Augen und dem tizianroten Haar
    wirkte Lara Teljegin auf ihn wie das Urbild der sirenenhaften Schönheit aus den russischen Romanen des 19. Jahrhunderts, die Fleisch gewordene Versuchung, die jedem Mann den Kopf verdrehen und ihn ins Unheil ziehen konnte.
    Kirov deutete auf eine Anrichte an der Wand. »Darf

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