Ludlum Robert - Covert 02
hinein kommt - gar nichts - und dass nichts und niemand die Anlage verlässt. Und morgen inspizieren Sie die Virenlager persönlich. Wenn alles da ist - gut -, dann sind wir in Sicherheit und Sie können anfangen, nach dem Maulwurf zu suchen.«
»Und Sie, Dr. Smith? Wo wären Sie die ganze Zeit?« »Ich würde Sie bitten, mir Beobachterstatus einzuräumen.«
»Vertrauen Sie uns nicht, wenn wir Ihnen sagen, dass die Lager alle intakt sind, Doktor?«, fragte Teljegin spitz.
»Das ist keine Frage des Vertrauens, Leutnant. Wenn die Situation umgekehrt wäre, würden Sie dann in unserer Anlage nicht auch mit von der Partie sein wollen?«
»Da ist auch noch die Frage Ihrer Gewährsperson«, gab ihm Kirov zu bedenken. »Bitte, verstehen Sie mich richtig, Doktor. Um das zu tun, was Sie von mir verlangen, muss ich mich an den Präsidenten persönlich wenden. Für Ihre Person kann ich mich natürlich verbürgen. Aber ich brauche schon einen guten Grund, um ihn wecken zu lassen. Wenn ich den Namen Ihrer Gewährsperson habe, kann ich deren Verlässlichkeit überprüfen - und das würde wesentlich dazu beitragen, diese ganze Geschichte zu bestätigen.«
Smith wandte sich ab. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es darauf hinauslaufen würde, dass er Juri Dankos Identität preisgeben musste, um Kirovs Unterstützung zu bekommen.
»Der Mann hat Familie«, sagte er schließlich. »Sie müssen mir Ihr Wort darauf geben, dass der Familie nichts passiert, dass sie nicht bestraft wird und dass sie, wenn sie das will, das Land verlassen darf.«
Er hob abwehrend die Hand, ehe Kirov darauf antworten konnte. »Dieser Mann war kein Verräter, General. Er war ein Patriot. Er ist nur deshalb zu mir gekommen, weil er nicht wusste, wie weit nach oben die Verschwörung reicht. Er hat alles, was er hier hatte, aufgegeben, damit, wenn etwas passiert, die Schuld nicht Russland zugeschoben wird.«
»Das kann ich verstehen«, nickte Kirov. »Sie haben meine feste Zusage, dass der Familie nichts geschehen wird. Außerdem ist die einzige Person, mit der ich sprechen werde, Präsident Potrenko es sei denn, Sie sagen, dass auch auf ihn irgendwie ein Verdacht fällt.«
»Ich kann nicht glauben, dass das der Fall ist«, erwiderte Smith.
»Dann sind wir uns einig. Lara, ich brauche eine Verbindung mit dem Offizier vom Dienst im Kreml. Sag ihm, dass es wichtig ist und dass ich bereits unterwegs bin.«
Er wandte sich wieder Smith zu. »Und jetzt den Namen, bitte.«
»Ich finde, du bringst diesem Amerikaner sehr viel Vertrauen entgegen«, sagte Lara Teljegin, als sie und Kirov durch die Tiefgarage zu seinem Wagen gingen. »Vielleicht zu viel. Wenn er ein Lügner ist oder, was noch schlimmer wäre, ein Provokateur, dann könnte sein, dass man dir am Ende ein paar äußerst peinliche Fragen stellt.«
Kirov erwiderte die Ehrenbezeigung seines Fahrers und trat zur Seite, um Lara einsteigen zu lassen.
»Peinliche Fragen«, sagte er, als sie beide Platz genommen hatten. »Ist das alles?«
Sie blickte auf die Trennscheibe, die den Fond des Wagens vom Fahrer abtrennte und vergewisserte sich, dass sie ganz geschlossen war. Sie tat das instinktiv, die Geheimdienstschulung war ihr in Fleisch und Blut übergegangen.
»Du weißt, was ich meine«, sagte sie. »Für einen Soldaten hast du äußerst fortschrittliche Ansichten. Damit hast du dir schon eine Menge Feinde gemacht.«
»Wenn du unter ›fortschrittlich‹ verstehst, dass ich mir wünsche, dass aus Russland eine Nation des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird, dann bekenne ich mich schuldig«, erwiderte Kirov. »Und wenn ich gelegentlich ein Risiko eingehen muss, um sicherzustellen, dass derartige Ansichten sich gegen die Neandertaler durchsetzen, die uns in ein bankrottes politisches System zurückführen möchten, dann mag das ebenso sein.«
Er hielt sich fest, als der Wagen in den breiten Boulevard hinausschoss, der am Dscherschinski Platz entlangführte.
»Hör mir zu, Lara«, fuhr er dann eindringlich fort. »Männer wie Jon Smith geben nicht leichtfertig ihr Wort. Du kannst sicher sein, dass er mit der Billigung höchs ter Stellen in Washington hier ist. Die Leute an der Spitze der amerikanischen Regierung halten diese Information für wichtig genug, um Smith nach Moskau zu schicken. Verstehst du, was ich damit sagen will? Was man Smith erlaubt hat, womit man ihn beauftragt hat - nicht was er sagt -, ist für mich Legitimation dafür, was die Amerikaner in Händen zu haben glauben.«
»Das Wort
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