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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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wahr?«
»Das ist richtig, Herr Präsident.«
»Rufen Sie den Kommandanten an und ordnen Sie mit sofortiger Wirkung totale Quarantäne rings um Bioaparat an. Sie, Leutnant Teljegin und Dr. Smith werden bei Tagesanbruch dorthin fliegen. Wenn ein Diebstahl stattgefunden hat, werden Sie mich sofort unterrichten. Unabhängig davon wünsche ich eine komplette Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen.«
»Ja, Herr Präsident.«
»Oleg?«
»Herr Präsident?«
»Wenn auch nur ein Gramm Pockenerreger fehlt, alarmieren Sie sofort unsere Virusjäger. Und dann verhaften Sie dort das gesamte Personal.«
    9
    Nach der Landung auf dem Flughafen von Neapel nahm Peter Howell sich ein Taxi zum Hafen, wo er das Tragflügelboot bestieg, das ihn in einer halben Stunde über die Straße von Messina bringen würde. Durch die breiten Fenster der Lounge sah er zu, wie Sizilien am Horizont auftauchte, zuerst der Ätna, dann Palermo selbst, an die Flanken des Monte Pellegrino geschmiegt, die in ein Plateau auf Meereshöhe übergingen.
    Von Griechen besiedelt und dann der Reihe nach von Römern, Arabern, Normannen und Spaniern erobert war Sizilien seit Jahrhunderten ein Tummelplatz für Soldaten und Söldner. Howell hatte die Insel sowohl als Besucher wie auch als Soldat kennen gelernt. Nachdem er das Tragflügelboot verlassen hatte, begab er sich ins Zentrum der Stadt - die Quattro Centri oder Vier Ecken. Er fand dort Unterkunft in einer kleinen Pensione, wo er schon bei früheren Besuchen in der Stadt abgestiegen war. Sie lag ein Stück abseits vom Touristenstrom, war aber auch zu Fuß nicht zu weit von den Orten entfernt, die Howell aufsuchen wollte. Seiner Gewohnheit entsprechend, erforschte Howell zunächst diese Bereiche der Stadt. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sich seit seiner letzten Reise nichts verändert, und der Stadtplan, den er sozusagen im Kopf trug, leistete ihm gute Dienste. Schließlich kehrte er zu der Pensione zurück, schlief bis zum frühen Abend und begab sich dann in die Albergheria, ein Gewirr enger Gassen im Handwerkerviertel.
    Sizilien war für die Kunstfertigkeit seiner Messermacher und die Qualität ihrer Produkte berühmt, und so hatte Howell keine Mühe, eine rasiermesserscharf geschliffene zehnzöllige Klinge mit einem massiven Ledergriff zu finden. Jetzt, wo er eine Waffe besaß, suchte Howell die Hafengegend auf, in der es Tavernen und Pensionen gab, die in den Reiseführern schamhaft verschwiegen wurden.
    Howell wusste, dass die Bar La Pretoria hieß, obwohl es an der Steinmauer keine Tafel mit dieser Aufschrift gab. Der Raum war groß und überfüllt, mit Sägemehl auf dem Boden und verräucherten Balken an der niedrigen Decke. Fischer und Bootsbauer, Mechaniker und Matrosen saßen an langen Tischen und tranken Grappa, Bier oder herben sizilianischen Wein. Howell, der Cordhosen, einen alten Fischerpullover und eine Strickmütze trug, erweckte kaum Aufmerksamkeit. Er kaufte sich an der Bar zwei Grappa und trug die Gläser an einen der Tische.
    Der Mann, bei dem er sich niederließ, war klein und kräftig gebaut, mit einem unrasierten, vom Meer und vom Wind gegerbten Gesicht. Kalte graue Augen musterten Howell durch dichten Zigarettenrauch.
    »Ich war überrascht von dir zu hören, Peter«, sagte er mit heiserer Stimme.
    Howell hob sein Grappaglas. »Salute, Franco.«
    Franco Grimaldi - ehemaliges Mitglied der französischen Fremdenlegion und jetzt berufsmäßiger Schmuggler - legte die Zigarette weg und hob sein Glas. Das musste er, weil er nur über seinen rechten Arm verfügte, den linken hatte ihm ein tunesischer Rebell mit dem Säbel abgeschlagen.
    Die beiden Männer kippten ihre Drinks, und dann klemmte sich Grimaldi die Zigarette wieder in den Mundwinkel. »Also, alter Freund. Was führt dich zu mir?«
    »Die Rocca-Brüder.«
    Grimaldis wulstige Lippen verzogen sich zu etwas, was man irrtümlicherweise für ein Lächeln hätte halten können. »Wie ich höre, ist es für die in Venedig nicht besonders gut gelaufen.«
    Er sah Howell verschlagen von unten herauf an. »Und von daher kommst du gerade, oder?«
»Die Roccas haben einen Vertrag erledigt, und anschließend hat jemand sie erledigt«, antwortete Howell mit ausdrucksloser Stimme. »Ich möchte wissen, wer das war.«
Grimaldi zuckte die Schultern. »Man tut gut daran, sich nicht zu sehr für die Angelegenheiten der Roccas zu interessieren selbst wenn sie tot sind.«
Howell schob ein Bündel amerikanische Dollars über den Tisch. »Ich muss es

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