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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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immer an die kugelsicheren Sperren in den Kassenzellen im American Express Büro.
    Er steckte den Codeschlüssel in den Schlitz, tastete die Kombination ein und lauschte dann dem lang gezogenen leisen Zischen, als die Tür zurückschwang. Drei Sekunden später schloss sie sich hinter ihm.
    Yardeni zog eine der Schubladen auf, die mehrere Reihen von Glasröhrchen enthielt. Er holte den Kühlbehälter aus der Tasche, schraubte ihn in der Mitte auseinander und legte die obere Hälfte zur Seite. In den Sockel waren sechs Schlitze eingelassen, vergleichbar der Trommel eines Revolver. Er schob in jeden der Schlitze eine Ampulle, setzte dann den Deckel des Behälters wieder auf und schraubte ihn sorgfältig zu.
    Mit Hilfe seiner Schlüsselkarte verließ er den ColaAutomaten und gleich darauf auch das Labor. Die Prozedur in den Umkleideräumen wiederholte sich in umgekehrter Reihenfolge, wobei die jeweiligen Teile des Schutzanzugs in Beuteln verwahrt wurden, die später in die Verbrennungsöfen wandern sollten. Nach einem zweiten Dekontaminationsnebel war er bereit, sich wieder anzuziehen, nur dass er diesmal nicht seine Uniform, sondern legere Kleidung anlegte - Jeans, ein Sweatshirt und einen voluminösen Parka.
    Ein paar Minuten später stand Yardeni im Freien und atmete in tiefen Zügen die kühle Nachtluft ein. Eine Zigarette beruhigte seine zum Zerreißen gespannten Nerven. Option zwei, hatte die Stimme gesagt. Das bedeutete, dass etwas schief gelaufen war. Die Wahl des richtigen Augenblicks, um die Variola Proben zu entwenden, stand Yardeni nicht frei, sondern er musste jetzt sofort handeln. Und zwar schnell, weil Moskau aus irgendeinem Grund Argwohn geschöpft hatte.
    Yardeni war über die Speznaz Garnison außerhalb von Vladimir unterrichtet. Er hatte sich mit einigen der jungen Männer in den Kneipen der Stadt angefreundet; es waren tüchtige, zähe Burschen, niemand, mit dem er sich je gerne anlegen würde. Aber die Wodkarunden, die er bezahlt hatte, hatten ihm wertvolle Informationen eingebracht. Er wusste ganz genau, was für Übungen die Speznaz-Männer machten und welche Zeiten dafür angesetzt waren.
Yardeni trat seinen Zigarettenstummel aus und setzte sich in Richtung auf eines der Wachhäuschen am äußeren Rand der Anlage in Bewegung. Wie es bisher in jeder Nacht des vergangenen Monats der Fall gewesen war, würden auch heute Kameraden aus seiner alten Einheit dort zum Dienst eingeteilt sein. Yardeni würde ihnen erklären, dass er Dienstschluss habe, und die Männer würden sich über ihn lustig machen und sagen, dass er gerade noch Zeit für die letzte Show im Little Boy Blue hätte. Und wenn jemand sich die Mühe machte, einen Blick auf die vom Computer ausgedruckte Einsatzliste zu werfen, dann sollte er das ruhig tun.
    Kravtschenko war die letzte Dreiviertelstunde nicht müßig gewesen. Nirgends in der Ausbildungsanlage war das Licht angegangen, kein Alarm war zu hören gewesen. Seine Soldaten wurden im Schutz der Dunkelheit geweckt und erhielten ihre Einsatzbefehle. Dann rumpelten die ersten gepanzerten Mannschaftswagen durch die Tore. Gegen das Motorengeräusch konnte Kravtschenko nichts unternehmen, und er kümmerte sich auch nicht darum. Die Bürger von Vladimir und die Leute von Bioaparat, die dort in der Nachtschicht tätig waren, hatten sich an nächtliche Militärübungen gewöhnt.
    Kravtschenko, der in dem vordersten Einsatzfahrzeug saß, lenkte seine Fahrzeugkolonne auf die zweispurige Straße, die aus der Anlage nach draußen führte. Seine Anweisungen waren klar und eindeutig gewesen; wenn sich auf dem Bioaparat-Gelände ein Verräter befand, würde dieser nicht mehr herauskommen. Und Kravtschenko, ein äußerst praktisch veranlagter Mann, konnte dafür garantieren, dass niemand den Quarantänegürtel durchbrach.
    »Grigori?«
»Ich bin’s, Oleg.«
Yardeni trat vor den kleinen Ziegelbau des
    Wachhäuschens. Ein Kollege von der BSA-Wache stand davor und rauchte eine Zigarette.
»Ist deine Schicht um?«
Yardeni gab sich gelangweilt. »Mhm. Arkadi ist früher eingetroffen. Er schuldet mir noch etwas Zeit aus dem letzten Monat. Jetzt kann ich nach Hause gehen und ein wenig schlafen.«
Arkadi war Yardenis Ablösung, und Yardeni nahm an, dass er um diese Zeit neben seiner fetten Frau im Bett lag und erst in vier Stunden aufkreuzen würde. Aber Yardeni hatte den Computer dazu veranlasst, die Dinge anders darzustellen.
»Augenblick, bitte.«
Yardeni drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme

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