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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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hatten, bestätigten die Inspektoren den einwandfreien Zustand von Block 103. Schließlich gab es kein einziges Gramm Variola, für das keine Belege vorhanden gewesen wären.
    Im Wachbuch der Speznaz-Ausbildungseinheit von Vladimir war der Anruf von Präsident Potrenko um 01:03 Uhr registriert worden. Sechs Minuten später klopfte einer der Dienst habenden Offiziere an die Tür der Baracke von Oberst Wassili Kravtschenko. Um halb zwei saß Kravtschenko in seinem Büro und nahm telefonisch Potrenkos detaillierte Anweisung entgegen, Bioaparat mit einem unsichtbaren Quarantäne-Kordon von der Außenwelt abzuriegeln.
    Kravtsche nko, ein nicht sehr großer, muskulöser Mann, war ein Veteran des Afghanistan Krieges, mehrerer Einsätze in Tschetschenien und anderen Orten, an die man seine Speznaz-Trupps geschickt hatte. Nach einer schweren Verwundung hatte man ihn aus dem aktiven Dienst genommen und nach Vladimir geschickt, um dort die Ausbildung neuer Rekruten zu leiten. Nachdem er sich Potrenkos Anweisungen angehört hatte, war Kravtschenko mit dem Timing des Anrufs durchaus zufrieden: Er verfügte über zweihundert Soldaten, die gerade ihre Feldübungen abgeschlossen hatten. Mit ihnen konnte er, wenn es nötig war, die ganze Stadt Vladimir, geschweige denn das Bioaparatareal abriegeln.
    Kravtschenko beantwortete Potrenkos Fragen schnell und knapp und versicherte ihm, dass seine Männer in höchstens einer Stunde ihre Positionen bezogen haben könnten. Niemand bei Bioaparat oder in der Stadt würde etwas bemerken.
    »Herr Präsident«, sagte er. »Wie lautet meine Anweisung, falls jemand nach Einrichtung der Quarantäne versucht, Bioaparat zu verlassen?«
    »Eine einmalige Warnung, Oberst. Nur eine. Falls der Betreffende Widerstand leistet oder zu fliehen versucht, sind Sie ausdrücklich autorisiert, Waffengewalt einzusetzen. Die Gründe dafür brauche ich Ihnen nicht zu nennen.«
    »Nein, Herr Präsident.«
    Kravtschenko war nur zu gut darüber informiert, was für höllisches Zeug in den streng geheimen Räumen von Bioaparat gelagert wurde. Er hatte in Afghanistan selbst chemische Kriegführung miterlebt und würde die schrecklichen Bilder nie vergessen, die er damals gesehen hatte. »Ich werde Ihre Anordnungen befehlsgemäß ausführen, Herr Präsident.«
»Und ich erwarte, dass Sie mir Meldung machen, wenn der Sicherheits-Kordon steht, Oberst.«
    Während Kravtschenko und Potrenko noch telefonierten, befand sich Leutnant Grigori Yardeni von der BioaparatSicherheitsabteilung (BSA) in seinem Büro in Block 103. Sein Blick war auf die Reihe von Fernsehschirmen vor ihm gerichtet, als das Handy in seiner Tasche klingelte. Die Stimme des Anrufers war von einem Synthesizer verzerrt und klang wie ein halb ersticktes Flüstern. »Tun Sie es jetzt. Und seien Sie darauf vorbereitet, Option zwei einzuleiten. Haben Sie verstanden?«
    Yardeni hatte Mühe, die Worte über die Lippen zu bringen: »Option zwei.«
    Einen Augenblick lang saß er wie erstarrt da, er hatte sich so viele Nächte lang ausgemalt, diesen Anruf zu erhalten, dass er ihm jetzt, wo er endlich gekommen war, beinahe unwirklich erschien.
    Du hast dein ganzes Leben auf diese Chance gewartet. Tu es jetzt, Über die Zonen eins und zwei waren insgesamt sechzig Kameras verteilt, die man alle an Videorecorder angeschlossen hatte. Die Recorder selbst waren in einem feuersicheren Schrank untergebracht, dessen Zeitschloss sich nur jeweils am Ende einer Schicht und auch nur von Yardenis Vorgesetzten öffnen ließ. Außerdem waren die Videorecorder gegen jeden unbefugten Eingriff gesichert. Yardeni war seit langem bewusst, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, den Diebstahl durchzuführen.
    Der Leutnant war ein hoch gewachsener, muskulöser junger Mann mit welligem blondem Haar und gut geschnittenen Gesichtszügen. Im Little Boy Blue Cabaret, einem Männer Striptease Club in Vladimir, war er einer der Lieblinge des Publikums. Jeden Dienstag und jeden Donnerstag rieben sich Yardeni und ein paar andere BSAOffiziere Babyöl auf ihre Muskelpakete und vollführten vor schreienden Frauen ihre lasziven Verrenkungen. In diesen paar Stunden verdienten sie mehr Geld als in einem ganzen Monat ihres Dienstes für den Staat.
    Aber Yardeni hatte immer höhere Ziele vor Augen gehabt. Er liebte Actionfilme über alles, und Arnold Schwarzenegger war sein Lieblingsstar; nur dass der allmählich anfing, alt zu werden. Für Yardeni gab es keinen Grund, weshalb jemand, der so aussah wie er,

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