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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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sichtlich vergnügt heraus und vergewisserte sich - wie ein Bauer -, dass er sich den Reißverschluss zugezogen hatte.
    Beria griff in die Tasche nach seiner Taurus 9mm, als ihm etwas Ungewöhnliches auffiel: Ein Mann in einem Overall, wie ihn die Arbeiter von der Müllabfuhr trugen, war damit beschäftigt, den Inhalt einer Abfalltonne in seinen Karren zu kippen. Das Problem war nur, dass er den Abfallbehälter in dem Augenblick, in dem er Yardeni erblickte, offenbar völlig vergaß.
    Wo einer ist, sind noch mehr.
Beria trat hinter die Säule, damit Yardeni ihn nicht sehen konnte, und schaute sich schnell im Bahnhofsgebäude um. Binnen weniger Sekunden entdeckte er zwei weitere Männer, die nicht hierher passten: einen Mann mit einem Korb voll frisch gebackenem Brot und einen, der sich wohl als Elektriker ausgab.
Beria wusste über den Föderationssicherheitsdienst recht gut Bescheid. Er wusste auch, dass sein Interesse von der Gegenseite erwidert wurde. Aber er konnte nicht glauben, dass sie seinetwegen hier waren. Vielmehr galt ihre Aufmerksamkeit ganz offenkundig Yardeni.
Er erinnerte sich daran, dass Yardeni behauptet hatte, er habe Bioaparat ohne irgendwelche Probleme verlassen und fluchte halblaut. Jetzt würde der Mann teuer für seine Lügen bezahlen.
Beria beobachtete ihn, wie er zwischen den Bänken auf die Kioske zuging. Die drei Agenten in Zivil hatten inzwischen die Verfolgung aufgenommen und bildeten hinter ihm eine Dreiecksformation. Einer sprach in ein Handgelenkmikrofon.
Dann bemerkte Beria einen hoch gewachsenen Mann, der mit schnellen Schritten aus der Richtung der Bahnsteige näher kam. Das war kein Russe, wenn auch der zweite Mann, der ihm folgte, ganz offensichtlich einer war. Das Gesicht von Generalmajor Kirov hatte sich unauslöschbar in Berias Gedächtnis eingeprägt.
Beria stellte fest, dass sich die Bahnhofshalle deutlich belebt hatte. Das war gut. Er würde jede Deckung brauchen können. Beria trat hinter der Säule hervor, gerade lange genug, dass Yardeni ihn sehen konnte. Er nahm nicht an, dass Yardenis Beschatter erkannt hatten, was Yardeni gesehen und was ihn dazu veranlasst hatte, diese Richtung einzuschlagen, aber sie würden ihm sicherlich folgen.
Beria zählte die Sekunden ab und trat dann erneut hinter der Säule vor. Yardeni war jetzt keine fünf Meter mehr von ihm entfernt. Beria hatte die Hand an der Waffe, bereit, sie zu ziehen, als Yardeni plötzlich und ohne Warnung zu taumeln begann und stürzte. Im nächsten Augenblick schlossen seine Beschatter auf.
»Hilfe…«
Yardeni hatte keine Ahnung, was mit ihm geschah. Zuerst überkam ihn ein Gefühl, als würde seine Brust in Flammen stehen, und jetzt fühlte sie sich an, als stecke er in einem gewaltigen Schraubstock, der gnadenlos das Leben aus ihm herauspresste.
Auf dem kalten Marmorboden liegend schlug er um sich, sein Blick verschleierte sich, aber die Gesichtszüge des Mannes, der ihn hierher gebracht hatte, konnte er immer noch ausmachen. Instinktiv streckte er die Hand nach ihm aus.
»Helfen Sie mir…«
Beria zögerte nicht. Mit besorgter Miene trat er auf den am Boden Liegenden und die drei Geheimagenten zu.
»Wer sind Sie?«, fragte einer der Agenten. »Kennen Sie diesen Mann?«
»Wir sind uns im Zug begegnet«, erwiderte Beria. »Vielleicht erinnert er sich an mich. Du lieber Gott, sehen Sie ihn doch an. Der ist im Delirium!«
Yardeni drang jetzt Schaum aus dem Mund und hinderte ihn am Reden. Beria war neben ihm niedergekniet.
»Sie werden mitkommen müssen…« setzte einer der Agenten an.
Weiter kam er nicht. Berias erster Schuss zerfetzte ihm die Kehle. Sein zweiter traf einen weiteren Agenten in der Schläfe. Der dritte durchschlug das Herz des Letzten.
»Erschieß ihn!«
Die dröhnende Stimme verblüffte Beria. Er richtete sich auf und sah die Reisenden auf dem Boden, wie sie sich, so gut es ging, unter den Bänken versteckten. Aber dort, an den Toren zum Bahnsteig, war Kirov, zeigte auf ihn und rief einer jungen Frau, die in Berias totem Winkel herangerannt war, zu:
»Lara, erschieß ihn!«
Beria wirbelte herum und sah sich Lara Teljegin gegenüber, deren Waffe auf ihn gerichtet war. Aus dem Augenwinkel entdeckte er drei weitere Gestalten, die auf ihn zugerannt kamen.
»Weg hier!«, rief sie leise.
Beria zögerte nicht. Er duckte sich hinter der Frau weg und rannte auf den Ausgang zu.
Nachdem Teljegin sich vergewissert hatte, dass Beria in Sicherheit war, nahm sie die klassische Kampfschützenstellung ein.

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