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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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wenigstens fünf Tote gab - alles Sicherheitspersonal. Ich weiß, dass Beria gut ist, aber um so viele zu erledigen, muss ihm jemand geholfen haben. Ich glaube, dass Teljegin sich eingeschaltet hat.«
    Nach einem Augenblick des Schweigens meinte Richardson: »Wenn wir davon ausgehen, dass Beria entkommen konnte, haben wir trotzdem ein Problem. Kirov und Smith werden Teljegin zusetzen - sie werden sie ausquetschen, wo sie wann war, mit wem sie Kontakt hatte, eben die komplette Tour. Möglicherweise hat sie Spuren hinterlassen.«
    Price marschierte auf Richardsons antikem Orientteppich auf und ab. »Ich werde schleunigst nach Fort Meade fliegen. Eine Schießerei auf einem Moskauer Bahnhof? Zum Teufel, das ist Terrorismus, Zuständigkeit der NSA. Niemand wird etwas dabei finden, wenn ich ein paar Leute darauf ansetze.«
    »Was ist mit Smith?«, fragte Richardson.
    »Der gehört zur Army, also müssen Sie sich um ihn kümmern. Für irgendjemand muss er ja tätig sein, und für meine Begriffe hat er schon viel zu viele Kontakte gehabt. Zuerst Juri Danko, und jetzt taucht er in Russland auf…«
    »Randi Russell ist für die CIA in Moskau tätig.« »Ich glaube nicht, dass Smith siebentausend Meilen weit
    geflogen ist, um ihr an die Wäsche zu gehen, Frank. Wir müssen wissen, von wem er seinen Marschbefehl bekommen hat - und dann ziehen wir ihn aus dem Verkehr!«
    Kurz nachdem Randi Russell die Alarmanlage ausgeschaltet und die Tür zu den Büros von Bay Digital geöffnet hatte, wurde ihr klar, dass sie nicht alleine war. Obwohl die Alarmanlage keine Störung anzeigte, roch sie den würzigen Tabakgeruch, der in der Luft hing.
    »Rotschopf, sind Sie das?«, rief sie.
»Ich bin hier, Randi.«
Randi seufzte und sperrte die Tür hinter sich ab. Sie war
    besonders früh gekommen, um in der Stille des leeren
    Büros ein paar Berichte aufzuarbeiten.
»Wo hier?«
»In der Registratur.«
    »Verdammt!«
    Randi knirschte mit den Zähnen und ging in den hinteren Bereich des Büros. Die Registratur war in Wirklichkeit ein großer, begehbarer Safe, wo die modernsten Computeranlagen standen. Theoretisch war sie die Einzige, die über die Kombination für den Raum verfügte. Randi trat in den klimatisierten Raum, wo der Eindringling damit beschäftigt war, sich das neueste Videospiel aus den gesicherten Speichern einer japanischen Elektronikfirma herunterzuladen.
    »Rotschopf, ich hab Sie gewarnt«, sagte sie, bemüht, streng zu klingen.
Sascha Rublijev - wegen seines ungebärdigen orangeroten Haarschopfs von allen Rotschopf genannt - strahlte sie an. Er war groß und schlaksig und hatte melancholisch blickende grüne Augen, die alle Mädchen verrückt machten. Ganze siebzehn Jahre alt, war er unzweifelhaft eines der größten Computergenies Russlands.
    »Sascha, eines Tages werden Sie irgendwo einen Alarm auslösen, und dann rufen Sie mich vom nächsten Milizrevier aus an.«
    Sascha tat beleidigt. »Randi, wie können Sie nur so etwas denken? Ihre Alarmanlage hier ist zwar sehr gut, aber…«
    Für dich ein Kinderspiel.
Randi hatte Sascha Rublijev bei einem Computerseminar entdeckt, das Bay Digital für Studenten der Moskauer Universität abgehalten hatte. Der schlaksige Teenager war ihr nicht nur deshalb aufgefallen, weil er mit Abstand der Jüngste im ganzen Saal war, sondern auch weil er in aller Stille an einem Laptop damit beschäftigt war, sich in den Computer der Russischen Zentralbank zu hacken, um dort deren Goldreserven zu überprüfen.
Randi wusste auf den ersten Blick, dass Rublijev so etwas wie ein Wunderkind war. Bei Cheeseburgers und Cola erfuhr sie zu ihrer Verblüffung, dass dieser Sohn eines Schaffners der Moskauer Untergrundbahn einen IQ besaß, der mit den üblichen Maßstäben nicht mehr gemessen werden konnte, aber infolge der russischen Bürokratie in dem antiquierten Schulsystem des Landes festgefahren war. Sie schaffte es schließlich, von Saschas Familie die Erlaubnis zu erwirken, dass er an ein paar Stunden während der Woche und an den Wochenenden für Bay Digital arbeiten durfte. Als das Vertrauen zwischen Mentor und Zögling wuchs, gewährte Randi ihm Zugang zu den modernsten Computeranlagen, nahm Sascha aber das feierliche Versprechen ab, dass er damit keinen Missbrauch treiben würde. Sascha seinerseits ließ es sich wie ein verspieltes junges Hündchen nicht nehmen, ihr immer wieder Geschenke zu bringen - Informationen, von denen sie gar nicht wissen wollte, woher sie stammten.
»Okay«, sagte sie.

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