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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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wir wahrscheinlich erledigt und gekocht, wie die Gans zum Ganter sagt.«
Jon kauerte sich im Dunkeln neben dem Engländer nieder.
»Was hast du vor?«
»Wir stecken hier in der Klemme, das ist klar. Aber unsere Freunde dort unten kommen auch nicht weiter, weil wir ihnen die Zähne gezeigt haben und die Schüsse gleich die Polizei anlocken werden. Das wissen sie. Deshalb müssen sie jetzt schnell handeln. Und wenn man unter Druck handelt, macht man meistens Fehler. Sie haben ohne jede Deckung von unten angegriffen. Ich nehme an, damit wollten sie von unserem toten Freund hier ablenken« – er deutete auf die Leiche, die zu seinen Füßen lag –, »damit der sich auf dem Balkon einnisten konnte; die anderen wären dann vom Dach nachgekommen.«
»Warum hören wir von oben nichts? Warum kommt da kein Angriff? Worauf warten sie?«
»Ich nehme an auf ein Signal ihres vorgeschobenen Kundschafters – dem armen Tropf hier. Das ist ein Schwachpunkt in ihrem Plan, und den können wir jetzt ausnutzen.« Peter wickelte sich die Balaclava des Toten um das Gesicht und stülpte sich die Afghanenmütze auf. Er trat auf den Balkon hinaus.
Sekunden später hörte Jon erneut das weiche Pfeifsignal. Diesmal kam es von Peter. Kurz darauf war oben das Ächzen einer Tür zu hören; eine alte Tür, verzogen und dem Wetter ausgesetzt, wie das bei so vielen Gebäuden in Madrid der Fall war.
Peter trat in den Raum zurück. »Das sollte genügen.«.
Jon rannte in das Zimmer, das er sich als Schlafraum ausgewählt hatte, und jagte einen Schuss aus seiner Sig Sauer in seinen Laptop. Auf der Flucht hätte ihn der Laptop nur behindert. Dann rannte er über den Flur und rief Randi zu: »Noch eine Salve, und dann komm her!«
Randi gab einen Feuerstoß ab, dann noch einen zweiten. Gleich darauf rannte sie in das Büro zurück und kam zu Jon auf den Balkon hinaus. Peter war bereits dabei, an dem Seil hochzuklettern, das Jon mit beiden Händen festhielt.
Randi blickte vorsichtig nach unten. Die Straße war verlassen, aber sie konnte die verängstigten Blicke der Passanten förmlich spüren, die sich fluchtbereit in Türnischen und hinter Fenstern versteckt hielten; Menschen, denen die Schüsse Angst einjagten, die sich aber zugleich geradezu hypnotisch zu jeder Art von Gefahr und Gewalttätigkeit hingezogen fühlten. Das war jene atavistische Verlockung der Jagd, der uralte Wille zu überleben, der so tief in die Gehirnwindungen unserer Gattung eingebrannt ist und der so häufig das menschliche Verhalten beeinflusst.
Jon blickte nach oben und sah, dass Peter inzwischen den Dachfirst erreicht hatte. »Jetzt du«, hauchte er an Randis Ohr. »Los.«
Sie schlang sich die Maschinenpistole um den Hals, sprang auf das Balkongeländer, packte das Seil und fing an zu klettern, während Jon das Seil gespannt hielt. Peter hob den Kopf über den Dachvorsprung, um sich zu vergewissern, dass sie ihm folgte. Er tippte grüßend an die Stirn und verschwand, ließ vorher aber noch seine Zähne in einem breiten Grinsen aufblitzen. Sie kletterte schneller, besorgt, weil Jon dort unten allein und völlig ungeschützt auf dem Balkon stand, aber das ließ sich nicht vermeiden.
Jon sah sich unterdessen nach allen Seiten um, ob irgendwo weitere Gefahr drohte. Seine Sig Sauer steckte im Halfter. Er sah nach oben, stellte fest, dass Randi schnell vorankam. Voll Sorge erkannte er, dass sie eine geradezu ideale Zielscheibe bot. Und während ihm das durch den Kopf ging, hörte er Schritte. Sie durchsuchten die Zimmer in dem Stockwerk unmittelbar über ihnen und würden jeden Augenblick auftauchen. Jetzt waren auch die ersten Sirenen von Polizeifahrzeugen zu hören. Ja, sie kamen in seine Richtung.
Erleichtert sah er, dass Randi auf dem Dach verschwunden war. Er sprang auf das Geländer und kletterte Hand über Hand so schnell er konnte nach oben, spürte, wie ihm das raue Nylonseil Handflächen und Finger aufriss. Bis jetzt hatte er Glück gehabt, aber nun war es unerlässlich, dass er das Dach erreichte, ehe die Terroristen ihren toten Kameraden entdeckten und ehe die Polizei eintraf. Am Leben bleiben war die erste Priorität, die zweite, nicht von der Polizei festgenommen zu werden.
Verwünschungen in arabischer Sprache hallten aus dem Inneren des Hauses zu ihnen herauf, als die Terroristen die Leiche ihres Kameraden und den zerschossenen Laptop fanden. Jon hatte das Dach erreicht, zog sich in die Höhe, ließ sich auf die schräge Fläche aus roten Ziegeln fallen und hielt

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