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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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schon vergessen hat, können wieder aus der Versenkung auftauchen und einen Menschen in ihren Bann ziehen, besonders ältere Menschen, die großes persönliches Leid erlitten haben.
    Und dann war da Hauptmann Darius Bonnard, dessen Vergangenheit der Chambords nicht unähnlich war: Mit einer Algerierin verheiratet, als er in der Fremdenlegion gedient hatte. Später dann, als Offizier, hatte er seine Urlaube in Algerien verbracht, vielleicht mit seiner ersten Frau, von der er sich nie hatte scheiden lassen. Ein Doppelleben? So, wie die Dinge sich entwickelt hatten, lag das durchaus im Bereich des Möglichen. Und dann war da auch seine berufliche Stellung zu bedenken – eine Position mit Zugang zu den höchsten Kreisen der NATO und des französischen Militärs. Er war einer der Unsichtbaren – der stille, effiziente Adjutant eines Generals. Obwohl er Zugang zu mehr Geheimnissen als die meisten hatte, stand er doch, im Gegensatz zu seinem General, nur selten im Rampenlicht.
    » Ich gehöre nicht zu denen … die gehören zu mir! «, hatte Chambord gesagt und damit alles bisher Geschehene in völlig anderem Licht erscheinen lassen. Chambords und Bonnards Leben erhielt aus dieser Sicht eine völlig neue Perspektive.
    Der Prototyp des Wissenschaftlers war zerstört worden, nicht aber sein Wissen. Wenn ihm nicht jemand Einhalt gebot, konnte er einen neuen Computer bauen. Aber das würde Zeit beanspruchen. An diesem winzigen Stückchen Hoffnung klammerte Smith sich fest. Zeit, um Chambord zu finden und ihn zu stoppen. Aber vorher musste er entkommen. Er setzte seine Anstrengungen fort, seine Fesseln zu lockern.
    Paris
    Marty war wach und dem Himmel dafür dankbar, dass er endlich das lächerliche Krankenhaushemd hatte ablegen dürfen und jetzt Kleidung trug, die Peter mitgebracht hatte, nachdem er mit MI6 in Kontakt getreten war – eine formlose dunkelbraune Cordhose, einen schwarzen Kaschmir-Rollkragenpullover, trotz der in dem Krankenzimmer herrschenden Wärme, Sneakers mit Rennstreifen an den Seiten und seine allgegenwärtige beigefarbene Windjacke. Er musterte sich vom Kopf bis zu den Zehenspitzen und entschied, dass er jetzt für so ziemlich jeden Anlass passend gekleidet war, eine formelle Abendeinladung beim Premierminister vielleicht ausgenommen.
    Randi war ebenfalls in sein Zimmer zurückgekehrt, und die drei Freunde wandten sich erneut dem Thema zu, das ihre Gedanken beherrschte – wie sie Jon finden konnten. Ohne darüber formell abzustimmen, hatten sie für sich entschieden, dass Jon noch am Leben war. Marty erklärte sich mit funkelnden Augen bereit, die Medikamente abzusetzen und sich ganz der Lösung dieses Problems zu widmen.
    »Gute Idee«, nickte Randi.
»Und du bist ganz sicher, dass du das schaffst?«, fragte Peter.
    »Jetzt rede keinen Blödsinn, Peter.« Marty sah ihn beleidigt an. »Hat ein Mastodon Zähne? Braucht eine algebraische Gleichung ein Gleichheitszeichen? Hey!«
    »Na schön«, entschied Peter.
Das Telefon auf dem Tischchen neben Martys Bett klingelte.
    Randi nahm den Hörer ab. Es war ihr Vorgesetzter in Langley, Doug Kennedy, über die sichere Zerhackerleitung. Was er zu sagen hatte, klang nicht ermutigend. Sie hörte zu, stellte ein paar Fragen und legte wieder auf. Dann berichtete sie, was sie erfahren hatte: Die Verbindungsleute in Algerien meldeten, dass kaum ungewöhnliche Aktivitäten festzustellen waren, nicht einmal Schmuggler, mit Ausnahme vielleicht von Tunis, wo fünf Stunden nach dem Raketenschlag das Schnellboot eines bekannten Schmugglers mit etwa einem Dutzend Männern an Bord mit unbekanntem Ziel ausgelaufen war. Bei einem der Männer hatte es sich um einen Europäer oder Amerikaner gehandelt. Frauen waren keine an Bord gewesen, und damit schied mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Émile Chambord aus, der sicherlich zusammen mit Thérèse unterwegs sein würde. Er würde sie kaum allein gelassen haben, zumindest nahmen Randi und Marty das an. Peter war sich da nicht so sicher.
    Marty schnitt ein Gesicht. »Jemand wie Émile lässt unter keinen Umständen sein Kind im Stich, du lächerlicher Clown.«
»Sie ist schon fast vierzig«, gab Peter trocken zu bedenken. »Nicht gerade ein Kind.«
»Für Émile ist sie das aber«, korrigierte ihn Marty.
Zum Zeitpunkt des Raketenschlags hatte es im östlichen Mittelmeer nur wenige US-Schiffe oder -Flugzeuge gegeben, und die Saratoga hatte ihre Position sofort nach Abschuss des Flugkörpers verlassen. Der Lenkwaffenkreuzer hatte auch

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