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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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ist einfach unmöglich, dass er sich nicht daran erinnert. Wir brauchen bloß eine Nachricht zu verfassen, die alle mit Ausnahme Jons verblüffen wird.« Sein gerötetes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, und er überlegte.
Peter und Randi warteten. Es sollte nicht lang dauern.
Marty kicherte vor Vergnügen. »Ich hab’s! ›Hustender Lazarus: Scharfer Heuler sucht passenden Partner. Eigener Standort erforderlich, freue mich auf Treffen, jederzeit bereit. Was willst du tun?‹« Er musterte die beiden angespannt, wartete auf ihre Reaktion.
Randi schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll.«
»Ich verstehe auch nur Bahnhof«, nickte Peter und wich dabei Martys Blick aus.
Marty rieb sich befriedigt die Hände. »Wenn ihr das nicht versteht, dann wird es auch sonst keiner verstehen.«
»Ist ja schön«, meinte Randi, »aber vielleicht kannst du uns doch verraten, was für ein Code dahintersteckt.«
»Augenblick mal«, fiel Peter ihr ins Wort, »mir fängt an, einiges klar zu werden. ›Hustender Lazarus‹ muss sich auf ›Smith‹ beziehen – Smith’ Hustendrops, natürlich. Und ›Lazarus‹ ist wieder Jon, weil wir wie Lazarus darauf hoffen, dass Jon von den Toten auferstanden ist.«
Randi schmunzelte. »So, ›Scharfer Heuler‹ deutet auf ›Randi und Howell‹, oder? ›Sucht passenden Partner‹, das ist leicht. Ein Partner ist ein Kumpel, ein Freund, und wir sind auf der Suche nach unserem Freund Jon. ›Eigener Standort erforderlich‹ soll heißen, wir fragen, wo er ist. ›Jederzeit bereit‹ liegt auf der Hand. Wir wollen uns mit ihm treffen, und wir gehen überallhin, wo es notwendig ist. ›Was willst du tun?‹«
Marty schob die Brauen zusammen. »Das«, verkündete er, »war das Leichteste. Ich hätte euch beiden mehr zugetraut. Das ist ein ganz berühmter Satz aus einem Film, den jeder kennt: ›Was willst du heute Abend tun …‹«
»Aber natürlich«, sagte Peter, der sich sofort an die Stelle erinnerte. »Aus dem Film Marty. ›Was willst du heute Abend tun, Marty‹, das bedeutet dich.«
Marty rieb sich die Hände. »So, jetzt kommen wir voran. Übersetzt lautet also meine Mitteilung schlicht und einfach: ›Jon Smith: Randi und Peter suchen dich. Wo bist du? Wenn du ihnen sagst, wo du bist, kommen sie.‹ Und die Unterschrift lautet Marty. Noch Fragen?«
»Würde ich nie wagen.« Peter schüttelte den Kopf.
Sie eilten ins Erdgeschoss in das Büro von Peters Freund, Lochiel Cameron, dem Besitzer und Chefarzt des Krankenhauses. Dr. Cameron hörte zu und erhob sich dann aus seinem Stuhl, worauf Marty den Platz vor Dr. Camerons Computer einnahm. Martys Finger flogen über die Tastatur, und er loggte sich schnell bei www.aspergersyndrom.org ein und gab seine Nachricht ein. Dann sprang er auf und stellte sich hinter den Sessel und fixierte den Bildschirm.
Dr. Cameron sah Peter an, als wolle er ihn fragen, ob er seinem Patienten eine neue Dosis Mideral verabreichen sollte. Peter schüttelte stumm den Kopf und beobachtete Marty. Die Minuten verstrichen, und Marty ging jetzt immer schneller auf und ab. Man konnte sehen, wie seine Erregung sich steigerte: Er fuchtelte jetzt wild mit den Armen herum und murmelte im Selbstgespräch mit einer Stimme, die in dem Maße lauter wurde, wie seine Worte sinnloser wurden.
Schließlich nickte Peter Cameron zu und sagte zu Marty: »Okay, Junge. Jetzt muss es wohl sein. Du bist gut gelaufen, aber jetzt ist es Zeit, deinen Nervenenden Frieden zu verschaffen.«
»Was?« Marty wirbelte herum, und seine Augen verengten sich.
»Peter hat Recht«, nickte Randi. »Der Doktor hat deine Pille. Nimm sie, Mart. Auf die Weise wirst du gut in Form sein, wenn es ernst wird.«
Marty blickte finster und sah seine beiden Freunde mit an Ekel grenzender Miene an. Doch seinem scharfen Verstand entging auch nicht ihre Sorge um ihn. Das gefiel ihm nicht, aber er wusste auch, dass das Medikament ihm die nötige Zeit verschaffte, die er zum Ausruhen brauchte, um später zu neuen Höhenflügen ansetzen zu können.
»Na schön«, stimmte er dann mürrisch zu. »Her mit dieser schrecklichen Pille.«
Eine Stunde später war Marty an den Bildschirm zurückgekehrt und saß stumm davor. Peter und Randi hielten mit ihm Wache. Bis jetzt war keine Antwort von Jon eingetroffen.
    30
Aalst, Belgien
    Der Landsitz des Brabanter Zweiges der Familie La Porte befand sich etwas außerhalb des alten Marktfleckens Aalst. Obwohl das Dorf zu einem belebten Vorort von Brüssel

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