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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Gedanke wieder verflogen, und der Schrecken kehrte zurück.
Lange Sekunden verstrichen. Der Schwerpunkt verlagerte sich, jetzt zerrte die Schwerkraft nicht mehr an seinen Füßen, sondern er spürte sie am ganzen Körper. Der Hubschrauber war endlich auf geradem Kurs. Er blieb reglos und wie benommen liegen.
»Gott sei Dank, das wäre vorbei.« Randis Stimme krächzte heiser, als sie sich aufrichtete, über ihn hinwegsprang und die Tür zuknallte. »Das möchte ich nie wieder erleben.«
Im Inneren des Hubschraubers war plötzlich Stille. Jons Muskeln zitterten. Geschwächt rappelte er sich hoch und fiel in den hinteren Sitz. Er blickte auf und sah zum ersten Mal, seit er sich in den Hubschrauber geworfen hatte, Randis Gesicht, in das langsam die Farbe zurückkehrte. Sie musste vor Angst kalkweiß gewesen sein.
»Schnall dich an«, befahl sie. Und dann lächelte sie plötzlich, ein breites Lächeln der Erleichterung, das ihr ganzes Gesicht leuchten ließ.
»Danke.« Seine Kehle war wie zugeschnürt, und sein Herz pochte wie ein Dampfhammer. »Das ist zwar ein viel zu schwaches Wort, aber ich meine es wirklich ernst. Vielen Dank.« Er ließ den Schließmechanismus seines Sitzgurtes einschnappen.
»Ist schon gut. Keine Ursache.« Als sie sich wieder nach vorn wandte, trafen sich ihre Blicke. Einen Augenblick lang sahen sie einander tief in die Augen, ein Blick, der Verständnis und Verzeihung ausdrückte.
    33
    Der Hubschrauber nahm Nordwestkurs auf Paris und hatte Grenoble bald hinter sich gelassen. In der Kabine herrschte Schweigen, als jeder von ihnen sich klar machte, wie nahe sie alle dem Tod gewesen waren. Jon, der ganz hinten saß, löste sich langsam aus seiner tranceähnlichen Erschöpfung. Er seufzte tief und kostete das befreiende Gefühl aus, endlich nicht mehr unter ständigem Druck zu stehen. Schließlich löste er den Sitzgurt und beugte sich zwischen Peter und Randi, die auf den beiden Pilotensesseln saßen.
    Randi grinste und tätschelte ihm den Kopf. »Braves Hundchen.«
    Jon schmunzelte. Er hätte sie in die Arme nehmen können. Freunde waren das Beste, was man auf der Welt haben konnte, und zwei der Besten davon, waren jetzt bei ihm. Randi hatte sich Kopfhörer über die Mütze gestülpt, und ihre schwarze Sonnenbrille wanderte ständig hin und her, während sie den Himmel nach Flugzeugen absuchte, die sie verfolgen könnten.
    Peter trug ebenfalls Kopfhörer und beobachtete durch seine dunkle Brille die Treibstoffanzeige und den Kompass. Links von ihnen hing die allmählich untergehende Sonne wie ein roter Feuerball am Himmel und hüllte die Baumwipfel und die schneebedeckten Felder in einen rosa Schimmer. Weit vorne konnten sie die ersten Hügel des Rhônetals mit ihrem charakteristischen Flickwerk aus Weingärten erkennen.
    Die Kabine der alten OH-6 war eng, und mit Jon zwischen den beiden Piloten wirkten die drei wie auf einem gemütlichen Familienfoto. Er hob die Stimme, um den Lärm der Rotorblätter zu übertönen, und verkündete: »Ich wäre jetzt so weit, dass ihr mich auf den neuesten Stand bringen könnt. Wie geht’s Marty?«
    »Der Junge ist nicht nur aus dem Koma erwacht, sondern brennt nach Taten«, meldete Peter vergnügt. Er schilderte Jon ihre Flucht in die Privatklinik, wo er Marty jetzt versteckt hielt. »Und er ist auch gut gestimmt, seit wir ihm sagen konnten, dass du am Leben bist.«
    Jon lächelte. »Ein Jammer, dass er uns mit dem DNSComputer und Chambord nicht weiterhelfen kann.«
»Ja«, nickte Randi. »Und jetzt zu dir. Erzähl uns, was in der Villa in Algerien abgelaufen ist. Als ich dort die MP-Schüsse hörte, war ich sicher, dass sie dich erwischt hatten.«
»Chambord war gar nicht entführt worden«, erklärte er ihnen. »Er hat von Anfang an gemeinsame Sache mit dem Halbmondschild gemacht. Tatsächlich haben die sich ihm angeschlossen, zumindest behauptet er das. Und nach allem, was ich jetzt weiß, gibt das sogar Sinn. Er hat auch das Täuschungsmanöver aufgebaut, dass er Gefangener sei. Das hat er für Thérèse getan. Er hatte keine Ahnung, dass Mauritania sie in seine Gewalt gebracht hatte, und deshalb war er ebenso überrascht, sie zu sehen, wie das umgekehrt der Fall war.«
»Das erklärt eine ganze Menge«, nickte Peter bedächtig.
»Aber wie in drei Teufels Namen haben die es geschafft, den Prototyp aus der Villa herauszuholen, ehe die Rakete dort eingeschlagen hat?«
»Das haben sie nicht«, erklärte Jon. »Der ist mit Sicherheit zerstört worden. Was ich

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