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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Frage der Auswahl des richtigen Pfades durch eine enorme Zahl möglicher Entscheidungen.
    Und dann faszinierte ihn auch die Fähigkeit seines Wunderwerks, ständig die Identität zu wechseln und dabei nur den hundertsten Teil seiner Rechenkapazität einzusetzen.
    Sein DNS-Computer nutzte dazu einfach eine Firewall, die ihren Zugangscode schneller wechselte, als ein konventioneller Computer ihn knacken konnte. Im Grunde genommen »entwickelte sich« sein Molekularapparat während des Einsatzes, und je mehr er eingesetzt wurde, desto mehr entwickelte er sich. Chambord lächelte in seinem kalten Verlies, als er sich an das erste Bild erinnerte, das er vor Augen gehabt hatte, als er diese spezielle Fähigkeit entwickelt hatte. Sein Prototyp war vergleichbar den in stetiger, sekundenschneller Entwicklung begriffenen Borg in der amerikanischen Fernsehserie »Star Trek«, die diese Fähigkeit nutzten, um ständig neue Abwehrmittel gegen jeglichen Angriff zu finden. Und jetzt benutzte er seine in stetiger Entwicklung befindliche Maschine, um sich gegen den heimtückischsten Angriff zu wehren, den es überhaupt gab – einen Angriff auf die Seele Frankreichs.
    Um Inspiration zu suchen, wanderte sein Blick zu der Reproduktion des edlen Gemäldes über seinem Schreibtisch, und dann fuhr er fort, entschlossen nach Hinweisen zu suchen, wo Marty Zellerbach sich verbergen mochte. Er hatte sich bereits mühelos Zugang zu Martys Computersystem in dessen Haus in Washington verschafft und sich in Sekundenschnelle sozusagen tänzelnd durch die speziellen Abwehrvorrichtungen des Computer-Gurus bewegt. Unglücklicherweise hatte Marty seit der Bombennacht im Pasteur sein Computersystem nicht mehr besucht, und deshalb fand Chambord dort auch keine Hinweise auf seinen gegenwärtigen Aufenthalt. Enttäuscht hinterließ er ein »Geschenk« und zog weiter.
    Er kannte den Namen von Martys Bank, und deshalb war es ihm ein Leichtes, dort seine Unterlagen einzusehen. Aber auch in der Bank hatten in letzter Zeit keinerlei Aktivitäten stattgefunden. Er überlegte einen Augenblick, und dann kam ihm ein neuer Gedanke – Martys Kreditkarte.
    Als eine Liste von Martys Käufen auf dem Bildschirm erschien, ging ein Lächeln über Chambords asketisches Gesicht, und seine Augen blitzten. Oui! Gestern hatte Marty in Paris einen Laptop gekauft. Er griff nach dem Handy, das neben ihm auf dem Tisch lag.
    Vaduz, Liechtenstein
    Durchschnittstouristen übersahen das kleine in die zauberhafte Berglandschaft zwischen der Schweiz und Österreich eingezwängte Fürstentum Liechtenstein häufig, dafür schätzten es aber wohlhabende Ausländer umso mehr, die einen sicheren Zufluchtsort für ihr Geld suchten.
    In Vaduz, der Hauptstadt des Fürstentums, herrschte Zwielicht, und über der am Rheinufer entlang verlaufenden Durchfahrtsstraße lagen dunkle Schatten. Abu Auda war das recht. Immer noch in westlicher Kleidung schritt er dahin, vermied jeden Augenkontakt, bis er vor der Tür des kleinen, unauffälligen Hauses angelangt war, das man ihm beschrieben hatte. Er klopfte dreimal, wartete und klopfte dann viermal. Er hörte, wie drinnen ein Riegel zurückgezogen wurde, dann öffnete sich die Tür einen Spalt.
    » Breet bate «, sagte Abu Auda. Das war Arabisch und hieß: Ich brauche ein Zimmer.
Eine Männerstimme antwortete: » May-fah-hem-tiksh. « Ich verstehe nicht.
Abu Auda wiederholte den Code und fügte hinzu: »Die haben Mauritania.«
Die Tür öffnete sich, und ein kleiner dunkelhäutiger Mann sah ihn besorgt an: »Ja?«
Abu Auda trat ein. Das Haus war eine wichtige europäische Station der hawalala, einer arabischen »Untergrundbahn«, auf der Geld bewegt, deponiert, gewaschen und investiert wurde. Das streng geheime Netzwerk abseits jeglicher Zugriffsmöglichkeit irgendwelcher Regulierungsbehörden finanzierte nicht nur Individuen, sondern auch größere Aktionen. Im vergangenen Jahr war beinahe eine Milliarde US-Dollar allein durch dieses europäische System geschleust worden.
»Wo hat Mauritania sein Geld herbekommen?«, fuhr Abu Auda in arabischer Sprache fort. »Die Quelle. Aus welcher Geldbörse kam die Finanzierung?«
»Sie wissen, dass ich Ihnen das nicht sagen kann.«
Abu Auda zog die Pistole aus dem Halfter, das er unter dem Arm trug. Er richtete sie auf den Mann, worauf dieser einen Schritt zurücktrat. Abu Auda folgte ihm. »Mauritania wird von den Leuten mit dem Geld festgehalten. Sie gehören nicht zu unserer Bewegung. Ich weiß, dass das Geld

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