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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Hauptstraße verlassen hatten, meist stumm geblieben war, sagte: »Mittelalterlich! Ein Herrensitz! Ihr erwartet doch hoffentlich von mir nicht, dass ich an diesen lächerlichen Mauern hochklettere?«, äußerte er sich besorgt. »Ich bin ja schließlich keine Bergziege.«
Das Château la Rouge war kein so prunkvoller Landsitz, wie dieser Name vielleicht in der Gegend von Bordeaux oder im Loire-Tal hätte erwarten lassen. Es war einfach eine brütende, mittelalterliche Burg mit dicken Mauern und zwei Türmen. Im Mondlicht schimmerten die Granitsteine in blutigem Rot. Hoch auf einem schroffen Hügel, neben den zerfallenen Überresten einer wesentlich älteren Burg, war dies das Château la Rouge, das Jon auf dem Gemälde und auf dem Foto gesehen hatte.
Peter studierte den mächtigen Bau mit kritischem Blick.
»Wir sollten uns Belagerungsmaschinen kommen lassen. Das Ding ist verdammt alt. Spätes zwölftes oder angehendes dreizehntes Jahrhundert, würde ich sagen. Normannisch-englisch. Die Franzosen haben ihre Festungen etwas eleganter gebaut. Wahrscheinlich so alt wie Heinrich II., aber ich bezweifle …«
»Spar dir die Geschichtslektion«, unterbrach ihn Randi.
»Wie kommst du darauf, dass wir an diesen Wänden hochklettern können, ohne entdeckt zu werden?«
»Ich klettere nicht«, verkündete Marty.
»Sollte nicht schwierig sein«, begeisterte sich Peter.
»Sieht so aus, als ob der Bau irgendwann im letzten Jahrhundert renoviert worden wäre. Der Burggraben ist aufgefüllt, die Zugbrücke ist weg, und die Einfahrt ist weit offen. Heute Nacht wird der Zugang natürlich bewacht sein. Die haben den Hügel bis hin zu den Mauern glatt gewalzt, das ist ein Vorteil für uns. Und um siedendes Öl, Armbrustschützen und solches Zeug brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen.«
»Siedendes Öl.« Marty schauderte. »Vielen Dank, Peter. Jetzt hast du mich richtig aufgemuntert.«
»Ist mir ein Vergnügen.«
Peter schaltete die Scheinwerfer ab, und sie rollten an den Fuß des Felshügels und hielten dort an. Im Mondlicht bot sich ihnen hier ein guter Ausblick auf die Zufahrt, die in Serpentinen zum Schloss und dessen tunnelartiger Einfahrt hinaufführte. Wie Peter vermutet hatte, gab es kein Tor und auch keine sonstige Sperre. Beiderseits der Zufahrt blühten in gepflegten Beeten Frühlingsblumen. Die La Portes des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts hatten offenbar keine Angriffe befürchtet. Zwei bewaffnete Männer in Zivil am offenen Portal ließen allerdings erkennen, dass der La Porte des einundzwanzigsten Jahrhunderts da anderer Ansicht war.
Peter betrachtete die beiden Wachen. »Soldaten. Franzosen. Wahrscheinlich Legion.«
»Das kannst du doch unmöglich wissen, Peter«, tadelte Marty. »Das ist doch alles nur Annahme.«
» Au contraire, mon petit ami. Das Militär einer jeden Nation hat seine Traditionen, Methoden und Exerzierregeln, und die führen zu unterschiedlichem Aussehen und Verhalten. Ein amerikanischer Soldat schultert die Waffe auf der rechten Schulter, die Briten auf der linken. Und Soldaten bewegen sich je nach Land unterschiedlich, nehmen unterschiedliche HabAcht-Haltung ein, marschieren, grüßen und halten sich anders. Jeder Soldat kann sofort feststellen, wer die Armee einer Nation der Zweiten oder Dritten Welt ausgebildet hat, indem er sie einfach nur beobachtet. Diese Wachen sind französische Soldaten, Junge, und ich würde den Weinkeller dieser Burg darauf verwetten, dass sie aus der Fremdenlegion stammen.«
»Papperlapapp«, widersprach Marty verstimmt. »Selbst dein Französisch taugt nichts.«
Peter lachte und fuhr ein Stück auf der Landstraße weiter.
Jon entdeckte einen Hubschrauber. »Da, schau! Dort oben!«
Der Hubschrauber stand auf einem massiven Vorwerk in fünfzehn Meter Höhe, und seine Rotorblätter ragten über die Balustrade hinaus. »Ich wette, dass Chambord und Bonnard damit in Grenoble waren und hierher geflogen sind. Wenn wir jetzt die militärischen Wachen, La Portes Anwesenheit und den Halbmondschild mit ins Kalkül ziehen, würde ich sagen, dass der DNS-Computer hier ist.«
Während Peter den Wagen weiter um die Burg herumlenkte, sagte Randi: »Na, prima. Jetzt müssen wir bloß noch sehen, wie wir hinein kommen.«
Jon sah den Hügel hinauf. »Mit unserem Gerät sollten wir da hochklettern können. Fahr hier an den Rand, Peter.«
Peter schaltete den Motor ab und ließ den Wagen zwischen ein paar Apfelbäumen am Straßenrand ausrollen. Der Wagen polterte dahin, bis er

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