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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Citroen weggefahren war.« »Und du hast nie gesehen, wer mit ihm zusammen in dem
Citroen saß?«
»Nein. Aber zu der Zeit war ich auch müde und wollte so
schnell wie möglich nach Hause.«
»Hat ihn der Citroen auch wieder hierher zurückgebracht?« »Keine Ahnung.«
Smith überlegte. »Vielen Dank, Mike. Ich sehe, du hast viel
zu tun, und ich möchte deine Zeit nicht länger beanspruchen.
Ich kümmere mich ein wenig um das, was Marty hier in Paris
gemacht hat, um eine Vorstellung über seinen
Gesundheitszustand vor der Bombe zu bekommen. Tut mir
Leid, dass ich jetzt mit Chambord ein bisschen vom Thema
abgekommen bin. Marty leidet am Asperger-Syndrom und
kommt damit normalerweise ganz gut zurecht, aber da ich eine
ganze Weile nicht mehr mit ihm gesprochen habe, möchte ich
ganz sicher sein. Was kannst du mir über Chambords Familie
sagen? Möglicherweise wissen die mehr über Marty.« »Émile war Witwer. Seine Frau ist vor etwa sieben Jahren
gestorben. Damals war ich noch nicht hier, aber wie ich höre,
hat es ihn schwer getroffen. Er hat sich damals ganz auf seine
Arbeit konzentriert und war eine Weile völlig unzugänglich,
hörte ich. Er hat ein Kind, eine erwachsene Tochter.« »Hast du ihre Adresse?«
Kerns drehte sich zu seinem Computer herum und schlug ein
paar Tasten an. Als er die Adresse gefunden hatte, sah er Smith
von der Seite an. »Sie heißt Thérèse Chambord. Wie ich höre,
ist sie eine ziemlich erfolgreiche Schauspielerin, hauptsächlich
Bühne, aber auch ein paar französische Filme. Soll sehr gut
aussehen, nach allem, was ich weiß.«
»Danke, Mike. Ich werde dich über Marty auf dem
Laufenden halten.«
»Ja, tu das. Und ehe du wieder nach Hause fliegst, müssen
wir uns wenigstens auf einen Drink zusammensetzen. Mit
etwas Glück kann ja Marty auch mitkommen.«
»Das ist eine gute Idee. Wäre sehr schön.« Er stand auf und
ging hinaus.
    Draußen blickte Smith über das weite Campusgelände zu der Rauchwolke hinüber, die immer noch vor dem bewölkten Himmel zu sehen war. Er schüttelte den Kopf, wandte sich ab und ging, mit den Gedanken immer noch bei Marty, zur Straße zurück. Mit seinem Handy rief er das Pompidou-Hospital an und sprach mit der Stationsschwester der Intensivstation, die ihm berichtete, dass Martys Zustand stabil geblieben sei und dass es immer noch gelegentlich Anzeichen dafür gebe, dass er vielleicht aus dem Koma aufwachen würde. Das war nicht viel, aber Smith hielt an der Hoffnung fest, dass sein langjähriger Freund durchkommen würde.
    »Wie fühlen Sie sich denn?«, fragte die Schwester. »Ich?« Er erinnerte sich an den Schlag auf den Kopf, als er gestürzt war. Das schien jetzt eine Ewigkeit zurückzuliegen, und im Vergleich zu der Verwüstung, die er hier gesehen hatte, unwichtig. »Mir geht’s gut. Danke der Nachfrage.«
Als er das Handy abschaltete, hatte er die Rue du Docteur Roux erreicht und ließ sich das, was er von Mike Kerns erfahren hatte, noch einmal durch den Kopf gehen: Das ganze letzte Jahr über hatte sich Émile Chambord wie jemand
    verhalten, der es eilig hatte, wie jemand, der ein Geheimnis hütete. Und er war mit gut gekleideten Männern gesehen worden, bei denen es sich möglicherweise um Militärs in Zivil gehandelt hatte.
    Während Smith noch diesen Gedanken nachhing, hatte er plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Man konnte das nennen, wie man wollte – Ausbildung, Erfahrung, einen sechsten Sinn, ein unterschwelliges Bild, Paranoia oder vielleicht sogar Parapsychologie … Jedenfalls war da ein Prickeln in seinem Nacken, das ihm sagte, dass ihn jemand beobachtete, dass da Augen waren, die jede seiner Bewegungen verfolgten. Und es hatte in dem Augenblick angefangen, als er den Bürgersteig betreten hatte.
    6
    Hauptmann Darius Bonnard war, als könne er die Kamele riechen, die in der Sonne verfaulenden Datteln, den Gestank nach Ziegenfett, den der Couscous vom Tag vorher verbreitete, und sogar den etwas fauligen und doch so wunderbaren Geruch von abgestandenem Wasser. Er hatte sich umgezogen, trug jetzt nicht mehr seine Hauptmannsuniform, sondern Zivil, einen leichten Anzug, der dennoch für die Wohnung, die er gerade betreten hatte, zu warm war. Er schwitzte bereits unter dem blauen Hemd im feinen Nadelstreifenmuster.
    Er sah sich um. Es sah aus wie im Inneren eines jeden Beduinenzelts, in dem er gesessen hatte, von der Sahara bis zu all den gottverlassenen Wüstenstützpunkten des ehemaligen Imperiums, in dem er Dienst getan und

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