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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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in
den Cafés oder bei Partys und dergleichen. Und es ist ganz
einfach gekommen.« Er schnippte mit den Fingern. »Es war so,
als würde er jede Verbindung zu uns allen lösen, wie mit einer
Schere abgeschnitten. Für die meisten von uns war er einfach
verschwunden.«
»War das vor einem Jahr, etwa um dieselbe Zeit, wo er
aufgehört hat, seine Forschungsberichte in den Computer
einzugeben?«
Kerns wirkte erstaunt. »Das hatte ich gar nicht gehört.
Verdammt, heißt das, wir haben keine Ahnung, was er in den
letzten zwölf Monaten geschafft hat?«
»Genau das heißt es. Du weißt, woran er gearbeitet hat?« »Natürlich, jeder hat das gewusst. Am Molekularcomputer.
Und ich habe auch gehört, dass er ziemlich große Fortschritte
gemacht hat. Dass er es vielleicht als Erster schaffen würde, in
weniger als zehn Jahren. Es war kein Geheimnis, also …« »Also?«
Kerns lehnte sich zurück. »Warum also die Geheimnistuerei?
Das war es, was uns an ihm so verblüfft hat.
Geheimnistuerisch, verschlossen, irgendwie abwesend – und er
ist seinen Kollegen aus dem Weg gegangen. Er ist im Institut
erschienen, ist in sein Labor gegangen, hat dort gearbeitet, ist
nach Hause gegangen, zur Arbeit zurückgekehrt – sonst nichts.
Manchmal war er mehrere Tage hintereinander hier. Wie ich
höre, hat er sich sogar ein Bett in sein Büro stellen lassen. Wir
anderen dachten einfach, er sei bei irgendwelchen
Forschungsarbeiten auf einer heißen Spur, und haben uns damit
abgefunden.«
Smith wollte kein allzu großes Interesse an Chambord,
dessen Aufzeichnungen oder dem DNS-Computer an den Tag
legen. Er war schließlich wegen Marty in Paris, nur um sich
um seinen Freund zu kümmern, und sonst nichts – wenigstens
soweit das Kerns und sonst jemanden betraf. »Er wäre nicht
der Erste, der sich ganz auf seine Arbeit konzentriert hat. Ein
Wissenschaftler, der nicht gelegentlich unter solchem Druck
steht, gehört nicht in die Forschungsarbeit.«
Er hielt inne, machte eine kurze Pause und fragte dann
beiläufig: »Und was ist deine Theorie?«
Mike schmunzelte. »Wenn meine Fantasie mit mir durchgeht,
dann Diebstahl von Forschungsergebnissen. Spione.
Industriespionage vielleicht. Irgendeine Mantel- und
Degensache.«
»Ist denn etwas vorgefallen, was dich auf solche Gedanken
bringt?«
»Na ja, da ist natürlich immer die Sache mit dem Nobelpreis.
Derjenige, der den ersten Molekularcomputer baut, hat fast
eine Garantie darauf. Das bedeutet natürlich nicht nur Geld,
sondern auch Prestige – den Olymp des Prestiges. Niemand im
Pasteur würde den Nobelpreis ablehnen. Wahrscheinlich niemand auf der ganzen Welt. Unter diesen Umständen könnte jeder von uns ein wenig nervös und geheimnistuerisch werden und seine Arbeit für sich behalten, ehe er damit wirklich an die
Öffentlichkeit gehen kann.«
»Das leuchtet ein.« Aber Stehlen war eine Sache, und
Massenmord, und darauf lief das Bombenattentat ja schließlich
hinaus, eine ganz andere. »Da muss doch noch etwas anderes
sein, das dich auf den Gedanken bringt, Chambord hätte Sorge
gehabt, man würde ihm seine Arbeit stehlen wollen.
Irgendetwas Ungewöhnliches, vielleicht sogar Verdächtiges,
was dich darauf gebracht hat.«
»Jetzt, da du es erwähnst … ich habe mir ein paar Mal
Gedanken über einige der Leute gemacht, mit denen ich
Chambord ein- oder zweimal außerhalb des Pasteur gesehen
habe. Und auch Gedanken über einen Wagen, der ihn abends
manchmal hier abgeholt hat.«
Smith war bemüht, sich sein Interesse nicht anmerken zu
lassen. »Was für Leute denn?«
»Ach, eigentlich ganz gewöhnliche Leute. Franzosen, gut
gekleidet. Sie trugen immer Zivil, sonst hätte ich gesagt, dass
es Militärs waren. Aber ich denke, wenn Chambord mit seinem
DNS-Computer Fortschritte gemacht hat, wäre das ja ganz
logisch. Das Militär würde ihn dann sicherlich scharf im Auge
behalten und seine Arbeiten beobachten.«
»Ja, natürlich. Was ist mit dem Wagen? Erinnerst du dich an
die Marke und das Baujahr?«
»Ein Citroen, ziemlich neu. Das Baujahr weiß ich nicht. Er
war groß und schwarz. Ich habe ihn gelegentlich gesehen,
wenn ich länger geblieben bin. Er ist ab und zu aufgetaucht,
wenn ich zu meinem Wagen ging. Dann öffnete sich die
hintere Tür, Chambord duckte sich und stieg ein – er war sehr
groß, musst du wissen –, und dann fuhr der Wagen weg. Mir
kam das seltsam vor, weil er ja selbst einen kleinen Renault hatte. Ich meine, ich habe den Renault auf dem Parkplatz
stehen sehen, nachdem der große

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