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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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5,6-mmFAHMA-Sturmgewehr in der Hand Wache stand. Hinter dem Mann kräuselten sich graue Rauchfäden über den Dächern.
    Als Smith seinen Ausweis wieder einsteckte, deutete er mit einer Kopfbewegung auf den Rauch und fragte den Wachmann in französischer Sprache: »Ist das die Stelle, wo Dr. Chambords Labor war?«
    » Oui . Es ist nur noch wenig übrig geblieben. Ein paar Außenwände und eine schreckliche Erinnerung.« Der Mann zuckte auf unnachahmlich gallische Art die Schultern.
    Smith brauchte jetzt Bewegung. Es gab so vieles zu überlegen, und es galt, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Zugleich wurde er die Sorge über Martys Zustand nicht los. Er blickte auf. Wie um sich seiner Stimmung anzupassen, hatte der Himmel sich verdüstert, und die Sonne war hinter einer dicken Wolkendecke verschwunden, sodass die Gegend in düsteres Licht getaucht wurde. Er wartete einen Wagen ab, der in den Anbau fuhr, überquerte dann die Straße und strebte auf dem Bürgersteig den Rauchschwaden zu, die für ihn das erste sichtbare Zeichen des Attentats darstellten. Bald entdeckte er einen weiteren Hinweis – hellgraue Asche und schwarze Rußpartikel, die Mauern und Büsche bedeckten. Beißender Gestank stieg ihm in die Nase. Und dann stieß er auf ein paar Vogelkadaver – Spatzen, Stare, Amseln –, die über die Rasenfläche verteilt lagen, aus dem Himmel abgestürzt, wo der Feuerschwall sie erfasst hatte.
    Je weiter er ging, umso dichter wurde die Asche; jetzt eine gespenstische Decke, die Gebäude, Bäume, Büsche und Hinweistafeln bedeckte … alles und jedes. Nichts war unberührt geblieben. Endlich bog er um eine Ecke und sah sich dem Schauplatz der Katastrophe unmittelbar gegenüber – mächtige, wirr verstreute Hügel aus rauchgeschwärzten Ziegelbrocken, über denen drei Außenwände vor dem grauen Himmel wie Skelette aufragten. Er vergrub beide Hände tief in den Taschen seines Trenchcoats und blieb stehen, um das bedrückende Bild zu studieren.
    Das Gebäude musste vor der Katastrophe recht geräumig gewesen sein, etwa so groß wie eine Lagerhalle. Hunde schnüffelten in den Ruinen herum. Rettungsmannschaften und Feuerwehrleute gruben in den Schuttbergen, an deren Rand bewaffnete Soldaten patrouillierten. Die angekohlten Überreste von zwei Autos standen am Randstein. Dahinter war irgendeine Hinweistafel aus Metall zu einer verzerrten Faust aus Stahl zerschmolzen. In der Nähe wartete eine Ambulanz für den Fall, dass doch noch ein Überlebender gefunden werden sollte oder dass einer der Arbeiter sich verletzte.
    Mit schwerem Herzen wartete Smith, während ein Soldat mit ernster Miene auf ihn zukam und ihn aufforderte, sich auszuweisen. Als er dem Soldaten seine Papiere reichte, fragte er: »Irgendwelche Spuren von Dr. Chambord?«
    »Dazu darf ich nichts sagen, Monsieur.«
    Smith nickte. Er verfügte über andere Mittel und Wege, um das herauszufinden, und jetzt, wo er mit eigenen Augen die Stätte der Verwüstung gesehen hatte, wusste er, dass es hier für ihn nichts zu ermitteln gab. Es war reines Glück, dass überhaupt jemand überlebt hatte. Marty war vom Glück begünstigt gewesen. Als er die Stätte des Grauens verließ, dachte er an die brutale Rücksichtslosigkeit, die hinter dieser Tat stand, und die Wut drohte seine Brust zu sprengen.
    Er kehrte zur Rue du Docteur Roux zurück und überquerte die Straße zum alten Campus. Inzwischen wieder etwas ruhiger geworden, wies er sich an der Empfangstheke aus, wo ein weiterer Sicherheitsbeamter des Institut Pasteur und ein bewaffneter Soldat Wache hielten. Nachdem man seine Papiere gründlich überprüft hatte, wies man ihn zu dem Büro und Labor seines alten Freundes und Kollegen Michael Kerns.
    Als er an dem alten Gebäude vorbeiging, wo einmal Louis Pasteur gelebt und gearbeitet hatte und jetzt begraben lag, wurde ihm bewusst, wie gut es ihm trotz der widrigen Umstände tat, sich wieder einmal an dieser Wiege der reinen Naturwissenschaft zu befinden. Schließlich war dies der Ort, wo Pasteur im 19. Jahrhundert seine brillanten Experimente im Bereich der Fermentierung durchgeführt hatte, die nicht nur zu bahnbrechenden Erkenntnissen in der Bakteriologie, sondern auch zum Prinzip der Sterilisierung geführt hatten und damit zu völlig neuen Erkenntnissen über Bakterien, die später Millionen Menschen das Leben gerettet hatten.
    Nach Louis Pasteur hatten andere Wissenschaftler hier bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen, in deren Folge es gelungen

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