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Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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führt. Etwa 30 Professoren und 120 Lehrbeauftragte schreiten, bisweilen mit Instrumenten und Notenblättern bewaffnet, über den als „Professorenbrücke“ bezeichneten Traveübergang, um 450 Studierenden aus aller Welt die Schönheiten von Harmonie und Disharmonie beizubringen. Die derzeit erfolgreichste Dozentin ist Sabine Meyer, eine weltweit anerkannte Klarinettistin.
    Die Geschichte des Hauses ist schnell erzählt: Erstmals erwähnt wurde das Gebäude 1301 als Salzhaus. Es wird später zu einer Weingroßhandlung und dem Redaktionsgebäude der in Lübeck bekannten Eisenbahn-Zeitung. Außerdem verbrachte die SchriftstellerinIda Boy-Ed (1852–1928), Förderin des jungen Thomas Mann und Verfasserin von über 70 Romanen und Erzählbänden, ihre Jugendjahre in diesen Räumen. Ein spektakulärer Fund ereignete sich 1984 beim Umbau der Musikhochschule: Ein Baggerfahrer entdeckte den Lübecker Münzschatz (zu besichtigen im Kulturforum Burgkloster, → Spaziergang 4). Doch nicht nur die Archäologen freuten sich. Nach unschönen juristischen Szenen bekam der Finder mit vierjähriger Verspätung eine Prämie von 250.000 DM zugesprochen. Sowohl sein Arbeitgeber als auch das Land hatte Ansprüche angemeldet …
    Große Petersgrube 21, www.mh-luebeck.de . Seit 1987 ist das Schleswig-Holstein Musik Festival jeden Sommer mit seinen international bekannten Meisterkursen in der Hochschule zu Gast. Aber auch außerhalb der großen Auftritte kann man zahlreichen Proben und Abendvorstellungen beiwohnen – häufig kostenlos! Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Kammermusik gelegt. Termine am Aushang vor dem Haupteingang oder im Internet!

Spaziergang 1: Holstentor, St. Petri und Dom
Malerwinkel

    Die Brücke zum sog. Malerwinkel, wo einst die Künstler saßen und den Panoramablick über die Altstadt nachzeichneten, befindet sich am Fuß der Dankwartsgrube. Der Malerwinkel wird in jedem Reiseführer beschworen und meines Erachtens ein klein wenig überschätzt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bessere Bilder von der sog. Professorenbrücke aus schießt, die zur Musikhochschule führt (s. o.).
    Allzu malerisch ging es früher in diesem Abschnitt der Obertrave eher selten zu. Schlechte Trinkwasserversorgung, Tierhaltung auf engem Raum und allgemein unhygienische Verhältnisse sorgten immer wieder dafür, dass sich die Pest und im 19. Jh. die Cholera von hier auf die Altstadt ausbreiteten.

Spaziergang 1: Holstentor, St. Petri und Dom
Große Petersgrube undKolk
    In der Großen Petersgrube wurden Szenen des Buddenbrooks-Films gedreht
    Wieder zurück im ersten Abschnitt der Straße An der Obertrave, geht es rechts in die Große Petersgrube . Sie ist eine der Straßenfluchten, für die Lübeck zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Heinrich Breloer drehte einige Szenen seines Buddenbrooks-Films in dieser „Grube“ (siehe auch Engelswisch in Spaziergang 4). Früher lebten hier vom Sargträger über den Küster bis zum Pastor die Geistlichen von St. Petri; Nr. 4 war im 18. und 19. Jh. das klerikale Amtshaus. Mit der Nr. 23 passiert man ein Kaufmannshaus mit Rokokofassade. Vor dem klassizistischen Haus mit der Nr. 19 lagen einmal die Löwen, die heute vor dem Holstentorplatz für die richtige Stimmung sorgen. Johann Daniel Jakobi hatte sie bei dem erfolgreichen Bildhauer Christian Daniel Rauch (1777–1857) in Auftrag gegeben. Ein reicher Konditor logierte in Nr. 11: Heinrich Schabbel (1861–1904). Erst seine Stiftung machte das Schabbelhaus möglich (→ Spaziergang 5).
    Im angrenzenden Kolk hat sich ein empfehlenswertes Restaurant niedergelassen, die Lübecker Hanse (→ Essen und Trinken). Außerdem befinden sich das Figurentheater Lübeck und das TheaterFigurenMuseum (s. u.) in dieser Gasse.

Spaziergang 1: Holstentor, St. Petri und Dom
TheaterFigurenMuseum

    Im Kolk hebt man einen kleinen „Schatz in Lübeck“, wie es selbstbewusst auf den grünen Flyern des Theater-Figuren-Museums heißt. Und wirklich, von den etwa 30.000 Exponaten des Besitzers Fritz Fey sind 1.000 teilweise faszinierende Stücke in dem vierstöckigen, verwinkelten Gotikgebäude ausgestellt. Der leidenschaftliche Sammler hat Puppen von drei Kontinenten zusammengetragen, vom Ende des 17. Jh. bis zur abstrakten

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