Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
Vom Netzwerk:
nicht über E.T. gesprochen hat.«
    »Kein Wort«, sagte Georgie. Vielleicht ein bisschen zu schnell.
    »Glaub ich nicht.« Stachelmann sagte es, ohne zu zögern.
    Georgie spielte mit seinen Fingern, an denen er drei silberne Ringe trug, einer sah aus wie ein Siegelring.
    Stachelmann schaute die beiden böse an. »Was soll diese Geheimnistuerei? Aber gut, wenn ihr meint. Überlegt euch das mal. Hier geht es nicht um Politspielchen, sondern um versuchten Mord. Und vor allem geht es um Brigitte. Aber an deren Schicksal ist euch ja offenkundig wenig gelegen.«
    »Red keinen Scheiß«, sagte Halil.
    »Wo könnte sie sein?«, fragte Stachelmann.
    »Vielleicht weiß Frankie was?«
    »Dann ruf ihn an.«
    Halil zuckte die Achseln, ging an seinen Schreibtisch, auf dem ein Laptop stand. Der Bildschirmschoner zauberte ein virtuelles Aquarium von verblüffender graphischer Qualität. Als Halil auf die Tastatur drückte, verschwanden die Fische, der Mann tippte etwas, schob eine Maus ohne Draht über den Tisch, dann nahm er ein Funktelefon und wählte.
    »Frankie, Halil hier. Wir suchen Gitte ... das sind Georgie und dieser Stachelmann ... nein, ist er nicht ...
    wirklich ... macht sich Sorgen ... was? ... du weißt, wo sie ist? ... wir kommen vorbei, jetzt gleich ... der Typ zahlt bestimmt ein Taxi.«
    Halil legte auf. Er stöhnte, dann sagte er: »Da ist was passiert.«
    »Ja, und was?«, fragte Stachelmann.

[ Menü ]
    7
    »Na, auf Sause gewesen?«, fragte der Taxifahrer, als Stachelmann, Georgie und Halil einstiegen. Er trug schwarzes Leder, eine Lederkappe und stank, als hätte er in Zigarettenqualm gebadet. Stachelmann wurde übel, er öffnete das Fenster der Beifahrertür einen Schlitz, lehnte sich zurück und atmete die Luft ein. Das Taxi brachte sie zur Hoheluftchaussee, bog links ab in den Eppendorfer Weg und dann wieder links in die Roonstraße. Endlich hielt es. Stachelmann zahlte und gab keinen Cent Trinkgeld, verlangte aber eine Quittung, ohne dass er eine Idee gehabt hätte, wem er die vorlegen sollte. Halil ging voraus, auf ein Haus mit dunkler Fassade zu. Die Beschläge der Haustür schimmerten im Laternenlicht. Im obersten Stockwerk hatte Stachelmann Licht gesehen, und er ahnte, dass er die Treppe würde hochsteigen müssen bis ganz nach oben. Tatsächlich gab es keinen Aufzug. Als sie vor der Tür standen, war Stachelmann zerschlagen. Ihm taten die Gelenke weh, und der Atem rasselte. Er schwitzte und hustete. Die beiden anderen warfen ihm neugierige Blicke zu, sagten aber nichts. In der Wohnung wurde ein Fernsehgerät ausgeschaltet, nachdem Halil geklingelt hatte. Ein kleiner dicker Mann mit halblangen blonden Haaren öffnete ihnen, sagte irgendetwas und verschwand im Flur. Sie folgten.
    Die Einrichtung war so teuer wie geschmacklos. Der Typ führte sie in ein Zimmer mit Plakaten der Marilyn-Monroe-Ausstellung im Kunsthaus, von der Stachelmann im Abendblatt gelesen hatte. In der Mitte des Raums ein Glastisch, darauf eine halb volle Flasche Schnaps, ein Glas und ein Aschenbecher, darin eine qualmende Zigarette.
    »So, nun sag, was ist!« Georgie hatte sich noch nicht gesetzt. Jetzt hörte Stachelmann die Angst in der Stimme.
    »Sie hat Freitagnachmittag, so gegen fünf Uhr, hier angerufen und gesagt, sie sei vielleicht in Gefahr, es passiere irgendwas Schlimmes, aber dann brach das Gespräch ab, bevor ich was tun konnte.« Er setzte sich auf den Sessel, vor dem der Schnaps stand.
    »Ja, ist das alles?«, fragte Georgie.
    »Ich sag doch, das Gespräch brach ab.«
    »Von wo aus hat sie angerufen?«
    »Keine Ahnung. Im Display war eine Handynummer, Vodafone. Ich weiß ja nicht mal, ob es ihr Handy war.«
    »Wie klang ihre Stimme?«, fragte Stachelmann.
    Frankie schaute ihn erstaunt an, zögerte, dann sagte er: »Sie hat schnell geatmet.«
    »Hatte sie Angst?«
    Frankie überlegte, dann sagte er: »Kann sein. Ja, wahrscheinlich, wo du es sagst.«
    »Und warum hat sie Sie angerufen und nicht, sagen wir, Georgie, der doch immerhin ihr Mitbewohner ist?«
    »Wird sie wohl versucht haben, aber Georgie war eben nicht zu Hause, oder sein Handy war ausgeschaltet. Woher soll ich wissen, wen sie warum angerufen hat?«
    Stachelmann musste sich setzen. Nur neben Georgie war Platz auf einem schwarzen Ledersofa mit Beinen aus gebürstetem Stahl. Ihm gefiel Frankie nicht. Ob er log? Aber warum sollte jemand lügen, nur weil Stachelmann ihn unsympathisch fand?
    »War jemand hinter ihr her?«
    »Kann sein, weiß ich nicht.«
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher