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Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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gesagt, der würde so einen Faschoscheiß schreiben ...«
    »Das hat sie bestimmt nicht so gesagt.«
    »Doch, hat sie!« Halil wurde laut.
    »Also, wenn sie es hat, dann hat sie sich geirrt. Und mir hat sie was ganz anderes erzählt.«
    Halil starrte Georgie an. »Und was?«
    »Dass sie anderer Meinung ist als er und sonst nichts.«
    »Und in der Gruppe hat sie Krawall gemacht«, sagte Halil. »Du warst doch dabei.«
    Was wird hier gespielt? Der gute Georgie hat mich reingelegt. Er gehört auch zur Gruppe, also weiß er mehr, als er verraten hat.
    »Interessant«, sagte Stachelmann.
    Halil schaute ihn verwirrt an. Georgie schüttelte den Kopf und sagte: »Nein, so ist es nicht.«
    »Was?«, fragte Halil.
    »Ich gehöre nicht zur Gruppe, aber wenn die bei Gitte Sitzung haben, bin ich manchmal dabei.« Er hatte schon eine Weile nicht mehr »Hm« gesagt.
    »Und Brigitte hat einen Aufstand gemacht, als du dabei warst?«
    Georgie zeigte die Handflächen und ließ sie wieder sinken. »So war ... äh, so ist sie nun mal. Sie regt sich furchtbar auf, und dann regt sie sich auch wieder ab. Sie hat halt nochmal nachgedacht.«
    »Aber sie kennt mein Manuskript?«
    »Ja.«
    »Wer noch? Vielleicht wäre es möglich, dass du einfach mal erzählst, was du weißt. Und wenn es geht, ein bisschen plötzlich.« Stachelmann ärgerte sich. Diese Versteckspielerei konnten sie sich nicht leisten. Und warum hatte Georgie schon wieder im Imperfekt gesprochen von Brigitte? Was wusste er? Konnte er ihm glauben? Halil schaute wortlos zu. Er grübelte, Stachelmann sah es. Was dachte der? An wen war er geraten? Georgie, der nicht alles sagte und wahrscheinlich auch log. Halil, der nun schwieg und den Denker gab.
    »Verfluchte Scheiße«, entfuhr es Stachelmann.
    Georgie zuckte zusammen. Halil schien es nicht gehört zu haben, er war in sich versunken.
    »Sie hatte auf ihrem Schreibtisch einen Stapel Papier liegen. Als ich den sah, habe ich sie gefragt, was das ist, war ja ziemlich dick. Die Habilschrift von diesem Stachelmann, hat sie gesagt. Frankie wird sie morgen kopieren.«
    »Frankie wird sie morgen kopieren. Das hat sie gesagt?« Also waren mehrere Kopien im Umlauf. »Wann war das?«, fragte er, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Georgie überlegte. »Vor zwei Wochen, vielleicht.«
    »Und wer ist Frankie?«
    »Frank Polster, gehört zur Gruppe. Scharwenzelt immer um Gitte herum, ist aber sonst okay, der Typ«, sagte Halil. Er pulte sich in der Nase.
    »Und Sie haben auch eine Kopie bekommen?«, fragte Stachelmann Halil.
    Der nickte.
    »Und wo hatte Brigitte mein Manuskript her?«
    »Hat sie nicht gesagt.« Georgie schüttelte den Kopf.
    »Habt ihr eure Kopien wenigstens gelesen?« Stachelmann ahnte die Antworten.
    »Keine Zeit, Mann«, sagte Halil. Georgie schwieg, das war Antwort genug.
    »Wie schön, dass ihr genau wisst, was darin steht, ohne es lesen zu müssen. Den Trick verratet ihr mir mal, dann muss ich weniger arbeiten.«
    Die beiden jungen Männer sagten nichts.
    »Wer weiß, wo sie mein Manuskript herhat? Frankie?«
    Halil nickte. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    Wenn ich herausfinde, woher Brigitte mein Manuskript erhalten und an wen sie es verteilt hat, dann weiß ich, wer als Täter in Frage kommt. Ein Licht am Horizont. Vielleicht.
    »Haben Leute außerhalb der Gruppe das Manuskript bekommen?«
    Halil und Georgie schauten sich an, dann schüttelten sie die Köpfe. Fast hätte Stachelmann gelacht. »Keine Ahnung«, sagte Georgie. »Ich nehme schon an, sie hat das großzügig verteilt. So war sie nun mal.«
    »Und wer steckt hinter der Bedrohung meines Verlags, damit der die Arbeit nicht veröffentlicht?«
    Wieder schauten sich beide an und schüttelten den Kopf.
    »Und wer ist E.T.?«
    Wieder schüttelten beide den Kopf.
    »Aber ihr kennt doch das Geschichts-Internetforum im Usenet?«
    »Klar«, sagte Halil, als wäre es eine Beleidigung zu unterstellen, er kenne es nicht. Auf seiner Stirn perlten Schweißtropfen, obwohl es nicht warm war im Zimmer. »Da posten halt alle möglichen Leute ihren Scheiß. Und einer nennt sich E.T. Aber wer der Außerirdische ist, woher soll ich das wissen?«
    »Ich fürchte, du stellst dich dümmer, als du bist. E.T. nennt er sich offenbar nach Ernst Thälmann, und er hat die Arbeit gelesen, jedenfalls hat er korrekt daraus zitiert. Er dürfte eine von Brigittes Kopien haben. Also sollte Brigitte ihn kennen. Oder?«
    »Klar«, sagte Georgie. »Hm.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie

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