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Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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hat nichts gesagt darüber? Versuchen Sie sich noch einmal ganz genau an das Gespräch zu erinnern.«
    Der Typ starrte ihn ein paar Sekunden an, dann wandte er sich ab und trank sein Schnapsglas leer.
    »Und warum haben Sie nichts unternommen? Warum nicht die Polizei angerufen?«
    Frankie starrte ihn wieder an, dann tauschte er mit den beiden anderen Blicke aus. »Du kennst sie nicht. Sie hat oft Quatsch gemacht. Wahrscheinlich hatte sie mal wieder einen alten Knacker geärgert, weil sie ihn für einen Nazi hielt. Gitte war unberechenbar.«
    »Und woher hat sie das Manuskript meiner Arbeit? Und wer ist E.T.?«
    »Au Mann, E.T., das ist doch dieser Knuddel-Alien. Kam der nicht zuletzt wieder in der Glotze? Und deine Arbeit, weiß der Himmel, wo sie die gefunden oder geklaut hat.«
    »Wirklich keine Ahnung?« Stachelmann war sicher, Frankie wusste, was E.T. hieß und wer sich hinter dem Kürzel verbarg.
    Frankie starrte wieder. Jetzt sah Stachelmann das Glasige in seinen Augen. Der war angetrunken.
    »Sie wissen nicht, wer die Kampagne im Internet gegen mich inszeniert?«
    »Kampagne? Internet?«
    Stachelmann stand auf und verließ das Zimmer. Vielleicht dachten die anderen, er wolle auf die Toilette, und sagten daher nichts. Aber er fing an, sich die Wohnung anzuschauen. Schon als er die Tür gegenüber öffnete, entdeckte er den PC. Der lief. Stachelmann setzte sich auf den Stuhl, entdeckte in der Schnellstartleiste den Newsreader, startete ihn und sah sofort, dass Frankie das Geschichtsforum abonniert hatte. Der thread, in dem die Kampagne lief, war als gelesen markiert. Schneller war nie einer als Lügner entlarvt worden, dachte Stachelmann. Er musste grinsen. Im anderen Zimmer hörte er halblaute Stimmen. Die stritten sich.
    Er ging zurück in das Zimmer, in dem die anderen saßen. Sofort verstummte das Gespräch. »Also, Frankie?«, sagte Stachelmann.
    Frankie sackte ein wenig in sich zusammen, die Schnapsflasche war schon merklich geleert. Stachelmann hätte ihn am liebsten geschlagen, so, wie es Detectives in amerikanischen Krimis taten.
    »Du bist ein hundsgemeiner Lügner«, sagte Stachelmann. »Du kennst den thread, du kennst E.T., und du kennst meine Arbeit, jedenfalls hast du eine Kopie. Soll ich dein Arbeitszimmer auf den Kopf stellen? Den PC hab ich schon inspiziert. Ich sollte euch die Polizei auf den Hals hetzen!«
    Frankie glotzte ihn glasig an. Aber er protestierte nicht.
    »Woher hatte Brigitte das Manuskript?«
    »Es lag im Kopierraum«, sagte Frankie.
    »Was ist daran so geheimnisvoll?«
    Frankie zuckte die Achseln und schwieg.
    »Und wer ist dieser Irre, der geschossen hat?«
    Frankie starrte Halil und Georgie an, dann sagte er: »Brigitte hat es gewusst, aber nichts gesagt.«
    »Brigitte hat es gewusst?« Stachelmann fixierte Georgie. »Los, jetzt raus mit der Sprache.«
    »Ich glaube, sie wollte es dir sagen. Jedenfalls hat sie es angedeutet. Es geht nicht so weiter, hat sie gesagt. Also, vielleicht hat sie den Kerl nicht gekannt. Bestimmt nicht, aber sie sagte, sie hätte eine Idee, wer es sein könnte. Und so weiter.«
    »Nichts und so weiter. Ich will alles wissen, jetzt und hier.« Stachelmann verlor die Geduld, er brüllte Georgie an.
    Der fuhr zusammen. »Reg dich ab.«
    »Wer steckt hinter der Kampagne?«
    »Das wollte Brigitte dir sagen. Sie weiß, wer E.T. ist. Sie hat es nicht mehr ausgehalten, und vor allem hielt sie dich nicht mehr für einen ... Faschisten. Sie hat das Manuskript ganz gelesen, und danach war sie ziemlich nachdenklich. Sie war ohnehin ernst. Fast immer. In letzter Zeit ist mir das besonders aufgefallen.«
    Immerhin weiß ich jetzt, dass ich Brigitte finden muss, um die Angst loszuwerden. Erst wenn dieser Irre im Gefängnis sitzt, habe ich meinen Frieden wieder. »Und ihr wollt Brigitte in der Scheiße sitzen lassen.«
    »Woher willst du wissen, dass sie drinsitzt?« Frankie lehnte sich zurück und strich sich über den Bauch wie ein Kind, dem es geschmeckt hatte.
    Halil drohte Frankie mit der Faust. »Halt's Maul! Kannst dich wieder melden, wenn du die Dröhnung aus der Birne raushast.«
    Frankie lachte.
    Die Müdigkeit packte Stachelmann. Es war zäh gewesen, aber er wusste ein bisschen mehr. Allerdings hatte er schon vorher geahnt, dass Brigitte den Schlüssel für den Fall hatte. Nur mit ihrer Hilfe konnte er sich befreien von dem Wahn. Er musste sie finden.
    Er stand auf und schaute Georgie an. »Ich komme morgen wieder vorbei. Dann will ich wissen, wo ihre

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