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Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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dieses Schwein das mit Brigitte angestellt? Kraft, nein, der eher nicht. Warum sollte der Brigitte im Philosophenturm ermorden? Warum in seinem Zimmer? Der kannte ihn doch kaum. Der Mörder wollte Stachelmann etwas mitteilen. Oder ihn schocken, was auch eine Mitteilung wäre. Er schlug die Augen auf, die anderen standen unverändert und starrten ihn an.
    »Sicher scheint mir, dass der Mörder von Brigitte auch der Schütze vom Von-Melle-Park ist. Beweisen kann ich das zwar nicht, aber es gehört zusammen, wie nur irgendwas zusammengehört.« Er staunte, seine Stimme war klar. Er wollte das Krankenhaus verlassen. Er war gesund, die Erschütterung schwand, obwohl er dieses Bild nicht loswürde. Aber wenn sie ihn erst entließen, nachdem das Bild in seinem Hirn gelöscht war, müssten sie ihn lebenslang behalten.
    »Auf jeden Fall geben wir Ihnen mehr Polizeischutz.«
    Die Tür ging auf, Georgie stürzte ins Zimmer. »Warum?«, brüllte er. »Warum?«
    Alle starrten ihn an. Seine Haare standen wirr, seine Augen glänzten und waren blutunterlaufen. Er stellte sich ans Bett, schaute Stachelmann ins Gesicht und fragte noch einmal: »Warum?«, diesmal aber leise, weinerlich.
    »Weiß nicht«, sagte Stachelmann. Er deutete auf die Bettkante, und Georgie setzte sich. Er nahm Georgies Hand, und so blieben sie eine Weile. »Wir müssen ihn finden, dieses Schwein«, sagte Stachelmann. »So schnell wie möglich.«
    »Warum in deinem Büro?«
    »Das weiß ich nicht. Aber der Mörder hat einen Fehler gemacht. Hätte er sie woanders umgebracht, dann hätten wir keine Spur, bestenfalls eine schwache, aber er hat uns etwas verraten durch den Tatort. Sobald ich hier raus bin, treffen wir uns.«
    Taut verzog missmutig das Gesicht. »Tun Sie das nicht, Herr Dr. Stachelmann. Überlassen Sie das uns. Wir finden ihn.«
    »Sie haben bisher niemanden gefunden. Wenn Sie den Kerl gefunden hätten, würde Brigitte noch leben.«
    Taut wurde bleich, aber dann färbte der Zorn sein Gesicht rosa. »Es waren ja bisher nicht alle Damen und Herren sonderlich hilfreich«, sagte er mühsam beherrscht. Sein Blick blieb an Georgie hängen. Der schluchzte, verbarg seine Augen hinter einem dreckigen Taschentuch. Als er Stachelmann wieder anschaute, sah der verschmierte Schminke um Georgies Augen.
    »Ich komme, sobald es geht, Georgie. Aber du musst versprechen, nicht zu saufen. Wir brauchen klare Köpfe.«
    Georgie nickte übertrieben wie ein Kind.
    Die Mutter staunte Georgie an, Anne schwieg und musterte Georgie, dann Stachelmann, dann wieder Georgie.
    »Jetzt geh nach Hause und versuch zu schlafen«, sagte Stachelmann. Er meinte: Werde nüchtern.
    Georgie nickte wieder, ließ Stachelmanns Hand los und ging. An der Tür schaute er sich noch einmal um, er hob zögernd die Hand zum Gruß, dann verließ er das Krankenzimmer.
    Die Mutter rümpfte die Nase, sagte aber nichts.
    Tauts Gesicht hatte sich entrötet. »Ich geh dann auch mal. Gute Besserung. Und ... machen Sie keinen Unsinn. Sie sind in Lebensgefahr.«
    »Nicht mehr als vorher schon, eher weniger. Was anderes: Waren Sie bei Schmid?«
    »Noch nicht.«
    Dann war er weg.
    Die Mutter setzte sich an die Bettkante. »Du musst auf das hören, was der Kommissar sagt.« In ihrem Gesicht stand die Gewissheit, dass Stachelmann das Gegenteil tun würde. »Du musst versuchen zu schlafen«, sagte sie. Sie blickte ihn traurig an, bevor auch sie ging.
    »Ich lass mir ein Bett bringen«, sagte Anne. Sie ließ ihm keine Zeit zu widersprechen. Nach wenigen Minuten kam sie zurück. Zusammen mit einer Schwester rollte sie ein Bett neben seins. »Das ist eine gute Idee«, sagte die Schwester. »Draußen vor der Tür wird die ganze Nacht ein Polizist sitzen. Sie sind also ganz sicher.«
    »Ich bin auch ohne Wache sicher«, sagte Stachelmann. Aber er setzte den Gedanken nicht fort, weil die Schwester ihn nicht verstehen würde. Als sie draußen war, sagte er zu Anne, die auf ihrem Bett saß: »Wenn er mich umbringen wollte, hätte er es längst getan. Wer immer das Schwein ist, er hat etwas anderes im Sinn. Und sein Motiv kennt niemand außer ihm. Wenn wir das herauskriegen könnten, dann wäre die Sache erledigt. Ich bin da ganz sicher.« Was er sagte, hatte lange in ihm gearbeitet.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe die Indizien und sonstigen Auffälligkeiten eher unterbewusst zusammengereimt. Wenn ich ein Profil entwerfen müsste, würde es so beginnen: Mann, intelligent, wahrscheinlich akademische Ausbildung

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