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Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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keine Ahnung.
    »Und halten Sie sich diesmal heraus aus dem Fall. Wir kriegen den.«
    »Obwohl der keine Spuren hinterlässt?«

    »Dieser Kraft, der kommt mir komisch vor«, sagte Karla. »Vielleicht war er eifersüchtig auf dich.« Sie schaute Stachelmann an, als wollte sie prüfen, was an dem sein könnte, das eine Frau interessierte. »Bei der Eifersucht zählt ja vor allem die Einbildung, nicht das, was wirklich geschieht.«
    Sie hatte Recht. »Aber wie soll ein Rolli auf ein Dach steigen, mit einem schweren Gewehr, und wie soll er in Jossis« – Stachelmann zuckte zusammen, so hatte Ossi ihn genannt – »Zimmer kommen und dort Gitte abschlachten?« Georgie schwieg eine Weile, bedeckte den Mund mit der Hand, als müsste er sich übergeben, dann fuhr er fort: »Es sei denn, der Kraft macht auf behindert und benutzt den Rollstuhl zur Tarnung.«
    Keine schlechte Idee. Darauf hätte er selbst kommen können. Wenn man es schaffte, den Kraft ohne Rollstuhl zu erwischen, dann war er fällig. Es wäre eine perfekte Tarnung gewesen. Hatte er Kraft nicht versprochen wiederzukommen, um mit ihm zu diskutieren?
    »Das könnte ein Weg sein. Der Kraft ist eifersüchtig und setzt sich in den Rollstuhl, um nicht verdächtigt zu werden. Nicht schlecht. Der ist kräftig gebaut, und wenn er nicht behindert ist, dann kann der locker ein G3 auf das Dach der WiSo-Fakultät tragen, sich dort hinlegen und schießen. Und er könnte Brigitte überzeugt haben, zusammen mit ihm in meinem Büro einzubrechen, weil da angeblich noch irgendwas liege, was dieses oder jenes beweisen würde. Wirklich nicht schlecht.«
    Georgie nahm sein Handy aus der Tasche und tippte darauf herum, dann legte er es ans Ohr. »Halil, pass auf«, sagte er und bat ihn, in der Nachbarschaft herumzufragen, ob jemand den Kraft schon mal ohne Rollstuhl gesehen habe. Er beendete das Gespräch und sagte: »Die machen das. Nur, ob in Steilshoop jemandem überhaupt was auffällt beim Nachbarn ... je mehr Nachbarn man hat, desto weniger weiß man vom Einzelnen.«
    »Wirst noch zum Philosophen«, sagte Karla. Aber niemand lachte.
    »Und Brigitte hat nie erwähnt, dass Kraft im Rollstuhl sitzt?«
    Georgie und Karla schüttelten den Kopf.
    »Komisch.«
    »Gar nicht komisch«, nuschelte Karla. »So was hat sie nicht interessiert. Sie hat sich mit dem Kopf vom Kraft beschäftigt, der Rest war ihr egal.«
    »Sie hat sich für sein Hirn interessiert und er sich für ihre Brüste«, sagte Georgie und hielt sich wieder die Hand vor den Mund.
    »Ekelhaft«, sagte Karla.
    »Ja«, sagte Stachelmann. »Aber mir kommt das nicht abwegig vor. Es sind oft alltägliche, miese, kleine Dinge, die Leute auf irrwitzige Ideen bringen. Kraft also, aber nur weil wir keinen anderen verdächtigen können.«
    »Das Schwein«, sagte Georgie.
    »Vielleicht«, sagte Stachelmann. »Wenn wir ihn auf zwei Beinen erwischen, dann halte ich es für wahrscheinlich, dass er es war. Warten wir mal, was die beiden herausbekommen.« Er wandte sich an Karla. »Wichtig wäre auch, zu wissen, ob Brigitte sich versteckt hatte, bevor sie ermordet wurde. Sie war ja eine Weile verschwunden.«
    Karla überlegte, dann sagte sie: »Keine Ahnung. Vielleicht ist sie in der Gegend herumgereist. Vielleicht hat sie sich versteckt, weil sie sich bedroht fühlte. Was weiß ich!« Georgie starrte traurig auf den Flokati. Eine Träne glitzerte in seinem Augenwinkel. Er wischte sie weg. »Ich habe den Kraft nie gemocht. Was sie über den erzählt hat, fand ich abstoßend. Sitzt die ganze Zeit in seiner Bude und macht auf verbittert. Der gibt einem das Gefühl, seine Welt sei untergegangen, so oder so ähnlich hat es Gitte mal gesagt. Aber er weiß so viel. Stell dir vor, so einer stirbt und nimmt alles mit ins Grab.«
    »Und was wusste der, das andere nicht wussten?«, fragte Stachelmann.
    »Der kannte einen Haufen Leute, die in KZs gesessen hatten. Der hat sogar mal mit Honecker gesprochen, auf einer Veranstaltung. Hat Gitte gesagt.«
    Daraus wurde Stachelmann nicht schlauer. Kraft war doch ein Wichtigtuer, was hatte Brigitte nur an dem gefunden? Da kam ihm die Idee, wie man Kraft schnell auf die Probe stellen konnte. »Wo sind Halil und Frankie jetzt?«
    »Die klappern immer noch Steilshoop ab, suchen nach Leuten, die Kraft beim Joggen gesehen haben, Jossi«, sagte Georgie unwirsch.
    »Nenn mich nicht Jossi«, sagte Stachelmann. Wie war Georgie auf diesen Spitznamen gekommen?
    »Wenn du meinst«, maulte Georgie.
    »Dann fahren wir

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